Anzeige
Anzeige
Analyse

Elon Musks KI-Offensive: Die toxische Verknüpfung von Twitter und xAI

Elon Musk hat angekündigt, ein eigenes KI-Projekt zu starten. Das soll unter anderem auf die Inhalte aus Twitter zurückgreifen, um daraus zu lernen. Falls es so kommt, dürfte die KI damit ein eher schräges Weltbild erhalten.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Elon Musk stellt neues KI-Unternehmen vor. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Benjamin Fanjoy)

Der Tech-Milliardär und Twitter-Besitzer Elon Musk hat mit seiner neuen Company im KI-Umfeld nicht weniger vor als „die wahre Natur des Universums zu begreifen“. Elon Musk zeigt damit eine erstaunliche Weltsicht – denn wenn er tatsächlich plant, wie er dies in der Vergangenheit mehrfach betonte, die Inhalte und die Diskussionen von Twitter als Trainingsmaterial für die neue KI zu verwenden, könnte das eher zu einer reichlich ruppigen und wenig vernünftig agierenden künstlichen Intelligenz führen.

Anzeige
Anzeige

Wird xAI die ruppigste denkbare KI?

Denn insbesondere seitdem Elon Musk anlässlich der Twitter-Übernahme im vergangenen Jahr angekündigt hat, die Moderation bei Twitter im Interesse der Meinungsfreiheit zu lockern (und in diesem Kontext zahlreiche Mitarbeitende entlassen hat) ist der Umgangston von Twitter reichlich rüde geworden. Eine KI, die in dem hier üblichen Stil argumentiert, die dort gebräuchlichen Floskeln und verkürzten Argumentationsketten verwendet und vieles verkürzt aus dem Zusammenhang reißt, dürfte zwar vielleicht einiges über die Abgründe menschlicher Kommunikation lehren, aber wohl nur schwer vermittelbar sein.

Und ist eine im Twitter-Stil trollende und polternde KI wirklich das, was die Gesellschaft weiterbringt oder als erstrebenswerte Konversationslösung gesehen werden kann? Wohl nicht. Und es ist vor allen Dingen keine KI, auf die Unternehmen gerne zurückgreifen dürften, wenn es um die Kommunikation mit Kund:innen oder anderen Individuen geht. Elon Musk kann das egal sein – denn zum einen wissen wir, dass finanziell nicht sinnvolle Entscheidungen von ihm durchgezogen werden, zum anderen kann er es sich auch leisten, den Milliarden, die er mit Twitter verbrannt hat, weitere hinterher zu werfen.

Anzeige
Anzeige

Bei OpenAI ausgeschieden, jetzt mit eigener KI-Company am Start

Konsequent ist Musk in dieser Hinsicht dennoch nicht: Der kontroverse Multimilliardär, der in der Anfangszeit auch im OpenAI-Projekt engagiert war, dann aber ausschied, um eine eigene Firma dieser Art an den Start zu bringen, hat wiederholt vor den Risiken der KI gewarnt und sie sogar als „unsere größte existenzielle Bedrohung“ charakterisiert. Von einem Streit zwischen Musk und OpenAI-Chef Altman war in Unternehmenskreisen die Rede. Auch OpenAI hat er mehrfach kritisiert: Die Sprachmodelle, auf denen ChatGPT basiert, seien zu politisch korrekt, urteilte Musk erst kürzlich.

Außer Musk wurden elf Männer als erste xAI-Mitarbeiter angekündigt, die zuvor unter anderem bei Google gearbeitet hatten. Dass es Musk mit xAI schafft, ehemalige Mitarbeitende von großen Digitalkonzernen abzuwerben, zeigt einmal mehr, wie überzeugend der Unternehmer, der zwischenzeitlich sechs Companies vorsteht, offenbar agiert. Die Art, wie er sich anschickt, das neue Unternehmen zu entwickeln, lässt dennoch wenig Gutes und für die Menschheit Nutzbringendes erwarten.

Anzeige
Anzeige
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Julia Nikolaeva

Interessant. Twitter-Nutzer wie ich, z.B., „trollen und poltern“ also auf Twitter. Eine mit unserer Sprache trainierte KI wäre ganz, ganz böse. Darf ich fragen, in welchen abstrusen Bubbles ihr euch auf Twitter bewegt? Vielleicht ist eure zu einseitig? Bei mir jedenfalls trollt und poltert keiner. Meine Bubble ist bunt gemischt aus Liberalen, Konservativen, Patrioten und dem einen oder anderen anonymen Antifant. (Letztere sind die einzigen, die trollen und poltern, aber die gehören ja auch irgendwie zu unserer Gesellschaft dazu.)

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige