
Dank einer entsprechenden jahrelangen Vorbereitung hielten sich die Auswirkungen des Y2K-Bugs in Grenzen. Weil aufgrund des begrenzten Speichers in vielen Programmen die Jahreszahlen früher auf die letzten beiden Zahlen gekürzt wurden, befürchtete man, dass die Systeme beim Wechsel auf das Jahr 2000 denken könnten, es wäre 1900.
Y2K-Bug: Viele Flugzeuge bleiben am Boden
Entsprechende Konsequenzen inklusive. Viele Menschen vermieden etwa Flüge über den Jahreswechsel, aus Sorge, dass die Flugzeuge wegen möglicher Computerfehler abstürzen könnten. Nicht wenige Airlines ließen ihre Maschinen am Boden – allerdings weniger aus Sorge, dass tatsächlich etwas passieren könnte, als wegen der geringen Nachfrage.
Obwohl der Y2K-Bug also für die Airlines ein durchaus einschneidendes Problem war, scheint sich das Thema nicht durchgehend auf die Umgestaltung betroffener Systeme ausgewirkt zu haben. Denn zumindest bei American Airlines existiert noch immer eine an den Y2K-Bug erinnernde Ziffernbegrenzung, wie die BBC berichtet.
IT-System: Uroma oder Kleinkind?
Demnach wird die 101-jährige Patricia, die noch immer hin und wieder mit dem Flugzeug unterwegs ist, regelmäßig für ein Kleinkind gehalten. Denn wenn sie bei der Buchung ihr Geburtsdatum, das im Jahr 1922 liegt, eingibt, denkt das System, sie sei 2022 geboren.
Das führt öfter zu Lachern bei der Kabinencrew, kann aber auch ärgerlich sein. So stehen nicht immer die von Patricia benötigten Hilfsmittel für den Transport ihres Gepäcks oder ein Rollstuhl bereit. Von den IT-Problemen will sich die alte Dame aber nicht vom Fliegen abhalten lassen. Sie bereite sich schon auf ihren nächsten Flug im Herbst vor – und hofft, dass American Airlines bis dahin den Systemfehler entsprechend gefixt hat.
101-Jähriger: Bestätigung der Eltern verlangt
Das Problem, dass Systeme das Alter von über 100-Jährigen nicht korrekt berechnen können, gibt es aber nicht nur bei Airlines. 2020 etwa berichtete der Guardian von einem 101-jährigen Italiener, der seit 1966 in London lebte. Dieser hatte nach dem EU-Austritt Großbritanniens, dem Brexit, einen Antrag auf Verbleib stellen müssen.
Und staunte nicht schlecht, als er per Brief vom britischen Innenministerium aufgefordert wurde, seine Identität von seinen Eltern bestätigen zu lassen. Nach dem Einscannen seines Passes in einer dedizierten App für EU-Bürger:innen hatte das System sein Geburtsjahr 1919 als 2019 fehlinterpretiert.