
Ohne Adblocker, ohne mich! Viele empfinden das Internet ohne Adblocker als schlichtweg unbenutzbar – filtern die praktischen Tools doch nicht nur grell blinkende Werbebanner fragwürdigen Inhalts heraus, sondern entfernen beispielsweise auch die Werbeclips, die man über sich ergehen lassen muss, bevor man ein Youtube-Video ansehen kann.
Dass Websitebetreiber darüber alles andere als glücklich sind, verwundert kaum. Und so hat auch Youtube dieser Praxis vor einiger Zeit einen Riegel vorgeschoben: Adblocker-Nutzer:innen – auch in Deutschland – bekommen dort nur noch ein Popup zu Gesicht. Das weist darauf hin, dass sie die Inhalte nur sehen können, wenn sie den Blocker ausstellen – und damit die Werbung zulassen.
Datenschützer:innen sehen Youtubes Adblocker-Blocker kritisch
Datenschützer:innen betrachten Youtubes Vorgehen jedoch mit Sorge. Der Experte Alexander Hanff hat jetzt mithilfe des EU-Parlamentariers Patrick Breyer die Europäische Kommission aufgefordert, die Rechtmäßigkeit zu prüfen.
Laut Hanff führt Youtube die Suche nach Adblock-Protokollen nämlich ohne Einwilligung der Nutzer:innen durch – was einen klaren Verstoß gegen die E-Privacy-Richtlinie der EU darstellen würde. Die besagt, dass auf Informationen auf Endgeräten nur mit der Zustimmung der Nutzer:innen zugegriffen werden darf. Youtube setze hier „Spyware“ ein, erklärte Hanff gegenüber The Verge.
Zudem hat er auch Beschwerde bei der irischen Datenschutzbehörde eingelegt; sie soll auch schon Kontakt zu Google – zu dem Youtube ja gehört – aufgenommen haben. Dass der Streit besonders schnell beigelegt wird, ist jedoch nicht zu erwarten. Zum einen ist die irische Datenschutzbehörde nicht gerade dafür bekannt, offene Verfahren zügig zu bearbeiten – einige Aktivist:innen sprechen von „Arbeitsverweigerung“ vonseiten der Behörde.
Zum anderen ist auch nicht davon auszugehen, dass Youtube einfach klein beigeben und Adblocker wieder zulassen wird – es gibt schließlich auch andere Möglichkeiten, den Einsatz von Adblockern zu unterbinden: Eine Lösung wäre beispielsweise, ähnlich wie bei Cookie-Bannern noch vor dem Laden der Website abzufragen, ob Nutzer:innen der technischen Erkennung zustimmen.
YT könnte die Werbung ja auch einfach fest in dem Stream verankern das ist es egal ob ein Adblocker an ist oder nicht.
Vielmehr könnte man vermuten das für Google der schöne Nebeneffekt beim deaktivieren wäre das auch auf allen anderen Seiten wieder Werbung ausgespielt wird was für Google mehr Umsatz bedeutet.
„Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.“
(Nebenbei: Ich habe gar keinen Adblocker, sondern einen Tracking-Blocker…)