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So will Zalando das „Betriebssystem für Mode“ werden

Wachstum, Wachstum, Wachstum: Die drei Zalando-Gründer haben auf dem Pressetag ihre Zukunftsvision erklärt. Was die mit künstlicher Intelligenz zu tun hat und was die Modewelt von Uber lernen kann.

Von Lisa Hegemann
3 Min.
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Die Zalando-Macher: Rubin Ritter, David Schneider und Robert Gentz. (Foto: Zalando)

Wenn man die Ziele von Zalando auf ein einziges Wort zusammenstreichen müsste, dann wäre es dieses: Wachstum. Das Unternehmen will seinen Umsatz bis 2020 verdoppeln. Und den derzeitigen Marktanteil von einem Prozent auf dem europäischen Markt will es langfristig auf fünf Prozent ausbauen. „Wir sind noch ein eher kleines Unternehmen“, sagt Finanzchef Rubin Ritter, „verglichen mit dem, was Zalando werden könnte.“

Mehr Marken sollen Zalando fluten

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Das erklärte Ziel: Der Berliner Fashion-Riese will eine Führungsrolle im Onlinehandel ergattern. „Wir wollen das Betriebssystem für Mode werden“, sagt David Schneider auf dem Playday in Berlin. Um dieses Ziel zu erreichen, versucht das Unternehmen, immer mehr Marken an seine Plattform zu binden. Mit Nike hat die Firma etwa einen prominenten Namen für ihr Partnerprogramm werben können. Ähnlich wie bei Amazon können externe Unternehmen darüber via Zalando direkt ihre Produkte verkaufen.

Steht dieses Logo bald für das „Betriebssystem“ der Modewelt? (Foto: dpa)

Ein wichtiger Fokus liegt auch auf der Logistik. Zalando kommt auf mittlerweile sechs Logistikzentren, in Polen und Schweden werden gerade zwei gebaut. Diese Produktlager öffnet das Unternehmen nun auch für seine Partner. Mit Zalando Fulfillment Solutions will es die Anzahl der Pakete, die ein Kunde erhält, reduzieren. Bisher müssen die Händler die Ware selbst verschicken. Dadurch kann es bei Retouren dazu kommen, dass ein Konsument zwei Shirts an unterschiedliche Adressen zurücksenden muss.

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Künftig können sie ihre Produkte in die Logistikzentren liefern. Zalando kümmert sich dann um das Verpacken und die letzte Meile. Es soll auch möglich sein, die Ware in Läden zu schicken, von denen Zalando sie dann abholt. Der erste große Kunde in diesem Bereich ist die Firma Bestseller, die Marken wie Vero Moda und Jack Jones vertreibt.

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Lieferung in 30 Minuten denkbar

Die Visionen sind groß: Wer Uber nutze, könne ja auch verfolgen, wo sein Auto gerade sei, erklärt Robert Gentz. „Warum sollte das nicht auch bei Mode möglich sein?“ Auch die Lieferung binnen 20 oder 30 Minuten wie bei Deliveroo oder Foodora kann er sich vorstellen. Same-Day-Delivery steht schon jetzt auf der Agenda: Zalando hat seine Logistikzentren nahe großen Städten gebaut, um den Weg zum Kunden zu verkürzen.

 „Facebook und Spotify wissen besser, was du willst, als deine Freunde.“

Um die Kunden zu erreichen, will der Modekonzern aber auch bei den Empfehlungen besser werden. Inspiration und Personalisierung lauten die Schlagworte. Dafür orientiert sich das Unternehmen an Spotify und Facebook. „Die wissen besser, was du willst, als deine Freunde“, sagt Gentz. Man könnte von einer Art Playlist für Mode sprechen: Basierend auf vorherigen Einkäufen und Interessen empfehlen Influencer und Modeexperten dem Kunden ein kuratiertes Set aus Kleidung und Accessoires.

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Ein Rezept gegen hohe Retourenquoten

Um die Retouren zu senken, experimentiert Zalando außerdem mit dem Thema Sizing. Die falsche Größe eines Produkts sei für 30 bis 40 Prozent der Retouren verantwortlich, sagt Stacia Carr, die den Bereich Engineering leitet. Das Ziel ist es, diese Zahl zu reduzieren. Dafür setzt Zalando auf Machine Learning: Ein ganzes Team probiert Schuhe an und gibt Rückmeldung, ob sie passen oder nicht. Diese Daten werten die IT-Spezialisten bei Zalando wiederum aus und versuchen, daraus ein Muster abzuleiten. Wenn ein Konsument künftig einen Schuh bestelle und eigentlich immer Größe 39 ordere, könne das System ihm dann sagen, dass für diese spezielle Marke vielleicht 40 besser sei, erklärt Carr.

Auch 3D-Scanning schließt die Zalando-Managerin nicht aus. Dadurch könnte der Onlineshopper eines Tages ein Produkt virtuell auf seiner App anziehen. Frühe Experimente zeigten, dass deutsche Konsumenten durchaus bereit seien, ihre Maße anzugeben, wenn es ihnen einen Mehrwert bringe, so Carr. Allerdings sei die Technologie in diesem Bereich noch nicht so weit. Carr geht davon aus, dass sie erst in zwei bis vier Jahren bereit für eine flächendeckende Verwendung ist.

Um den Kunden glücklich zu machen, wird Zalando weiterhin an solchen Lösungen arbeiten. Am Ende ist es schließlich der Konsument, der durch seine Käufe entscheidet, wie stark die Berliner überhaupt noch wachsen können.

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thowe

Ich bekomme meine T-Shirts immer sofort. Retouren habe ich keine. Beratung und Gespräch inklusive. Sogar mit einem echten Menschen. *Wow*. Wo? Im Geschäft.

Was für ein Gegacker um diesen Onlinehandel…

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Simone Brumen

Diese Worte stecken voller Energie!Früher was Sex die stärkste Energie/Antriebskraft – heute ist es ZALANDO :)!

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