Zapptales: Tausende Whatsapp-Nachrichten lagen ungeschützt im Netz
Ein Chat auf Whatsapp, Facebook, Threema oder Telegram ist oft ein sehr persönlicher Raum: Medien werden geteilt, intime Details aus dem eigenen Leben preisgegeben und Worte mit Partnern oder Familie gewechselt, die mit Sicherheit nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Das Münchner Startup Zapptales bietet seinen Kunden für diese persönlichen Online-Momente einen besonderen Service: Die Chatverläufe werden als gebundenes Buch zusammengefasst und gedruckt – das etwas andere Fotobuch sozusagen.
Grober Fehler im Zapptales-System
Das Problem dabei: Die eigentlich Ende-zu-Ende verschlüsselten Chat-Nachrichten werden so bis zu einem gewissen Grad entschlüsselt. So können sich potentielle Einfallstore für Hacker öffnen. Und tatsächlich entdeckten die IT-Sicherheitsexperten der Gruppe Zerforschung eine gravierende Sicherheitslücke bei Zapptales: Die Entwickler hatten die Zugangsschlüssel zu den Datenbanken der privaten Nutzerdaten in die App integriert. Ein Versehen, das so nicht passieren darf.
Sensible Daten waren offen einsehbar: 69.000 Accounts betroffen
Zerforschung meldete die Sicherheitslücke in einem Bericht an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die zuständige bayerische Landesdatenschutzaufsicht, wie der Spiegel berichtet. Hacker hätten durch den Fehler zahlreiche sensible Daten sowie Mailadressen und Kundendaten von rund 69.000 Accounts einsehen können, heißt es darin.
Zapptales prüfte nach dem Bericht gemeinsam mit den BSI die Logfiles. Und hatte Glück im Unglück: Die Schwachstelle wurde, obwohl sie ein ganzes Jahr lang bestand, nie ausgenutzt. Das Startup reagierte umgehend und behob den Fehler mit einem Sicherheitsupdate innerhalb eines Tages, nachdem Zerforschung darauf aufmerksam gemacht hatte. Zapptales hat daraus gelernt und will laut Spiegel künftig über bessere Sicherheitsmechanismen nachdenken.
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