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Simulation enthüllt: So entstehen die „Zombiesterne“ im Zentrum unserer Galaxie

Wieso erscheinen manche Sterne auf einmal viel jünger, als sie sind? Forscher:innen sind dem Rätsel dieser „Zombiesterne“ auf den Grund gegangen: Sie ernähren sich von der Masse anderer Sterne.

Von Jennifer Caprarella
2 Min.
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Rund um schwarze Löcher befinden sich Sterne auf engstem Raum, was ein kurioses Verhalten ermöglicht. (Bild: PatinyaS/Shutterstock)

Er mag viele Milliarden Jahre dauern, doch auch Sterne haben einen Lebenszyklus. Umso größer ist das Rätsel um Sterne, bei deren Altersbestimmung Forscher:innen zu unterschiedlichen Ergebnisse gelangt sind.

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Nun hat eine in The Astrophysical Journal Letters veröffentlichte Simulation der Sterne nahe dem supermassereichen schwarzen Loch unserer Galaxie eine Erklärung für diese Verjüngungskuren geliefert: Die Sterne betreiben eine kuriose Form des Kannibalismus.

„Gewaltsamer Handschlag“: So funktioniert der verjüngende Kannibalismus bei Sternen

Rund um das als Sagittarius A* bekannte schwarze Loch in der Mitte der Milchstraße haben sich derart viele Sterne auf vergleichsweise engem Raum versammelt, dass sie deutlich häufiger interagieren als im restlichen weiten Weltall. Ein Team der Northwestern University in den USA hat eine Simulation von 1.000 dieser Sterne durchgeführt und womöglich das Geheimnis der „Zombiesterne“ herausgefunden.

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Die Sterne decken sich demnach mit Masse andere Sterne ein, indem sie kollidieren – aber nicht vollkommen. „Sie prallen aneinander und bewegen sich dann weiter. Sie streifen sich nur, wie bei einem gewaltsamen Handschlag“, wird die Studienleiterin Sanaea Rose von space.com zitiert. Sie vergleicht den Prozess mit einem Stockcar-Rennen, bei dem die Autos noch fahrtüchtig sind, aber eine Stoßstange an den Gegner verloren haben.

„Zombiesterne“ wirken jünger, verkürzen aber letztlich ihr Leben

Wie viel Masse ein Stern dabei verliert, hängt von seiner Geschwindigkeit und der Heftigkeit der Stockcar-Kollision mit dem anderen Stern zusammen. Als Folge dieser Zusammenstöße erscheint eine Reihe der Sterne rund um das schwarze Loch wie abgemagerte Himmelskörper, die in dem abgetrennten wasserstoffreichen Material anderer Sterne baden und dadurch jünger wirken.

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Dieses Zombieverhalten, sich an der Masse anderer Sterne zu nähren, hat auf Dauer jedoch den gegenteiligen Effekt: Obwohl die Sterne jünger erscheinen, verkürzen sie damit ihren Lebenszyklus, der umso schneller vorbei ist, je mehr Masse ein Stern ansammelt.

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Das sind die 18 besten Bilder aus dem Weltall Quelle: NicoElNino/Shutterstock

Zehnfache Größe unserer Sonne: So gefräßig sind die Kannibalensterne

Einige dieser „Zombiesterne“ verleiben sich auf diese kannibalistische Weise große Mengen an Masse ein. Wie IFL Science berichtet, geschehen diese Kollisionen öfter, je näher die Sterne an Sagittarius A* herankommen, bis einige von ihnen auf die zehnfache Größe unserer Sonne herangewachsen sind.

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Dass dieses Verhalten bislang nicht beobachtet worden ist, liegt an der Distanz, die Sterne normalerweise zueinander haben, wenn sie nicht von einem schwarzen Loch angezogen werden. „Der unserer Sonne nächstgelegene Stern ist etwa vier Lichtjahre von ihr entfernt. Innerhalb dieses Abstand befinden sich nahe dem schwarzen Loch mehr als eine Million Sterne“, zitiert das Magazin Rose.

Aus diesem Grund will sie ihre Forschung zu der Region weiterführen, um Erkenntnisse über die Entstehung des Milchstraßen­zentrums zu gewinnen. „Das galaktische Zentrum ist eine extrem komplexe Umgebung, es gibt immer Dinge, die wir unserer Forschung hinzufügen können“, sagte Rose space.com. „Unsere Arbeit ist nie vorbei.“

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