
Der Videokonferenz-Konzern arbeitet an der Weiterentwicklung der Plattform. (Foto: Sundry Photography / Shutterstock.com)
Bereits im nächsten Jahr soll Zoom einen Web-Mail-Service anbieten. Laut einem Bericht von The Information arbeitet der Anbieter bereits an dem Dienst. Damit könnte er eine Lücke schließen und zu den großen Wettbewerbern Google und Microsoft aufschließen. Auch über ein Kalender-Modul denke man bei Zoom nach, sagten Informanten dem Nachrichtenportal. Ob es sich schon in Entwicklung befindet, war nicht zu erfahren.
E-Mail ist nur der erste Schritt
2020 war ein sehr gutes Jahr für die Videokonferenz-Plattform. Nicht zuletzt wegen des Home-Office-Booms im Zuge der Corona-Pandemie erlebte sie eine ungeahnte Popularität. 350 Millionen Menschen verwenden sie täglich. Im Vergleich: Letztes Jahr waren es im selben Zeitraum gerade einmal 10 Millionen.
Nun bereitet sie anscheinend den nächsten Schritt vor: Ein Office-Ökosystem um die Kernanwendung herum kreiieren, wie es die Big Player schon besitzen. Ein Hauptgrund für die Verwendung von Teams oder Meet für Videoanrufe liegt darin, dass die Organisationen bereits in den entsprechenden Umgebungen eingebunden sind. Google stellte seine Konferenzfunktion nun schon kostenlos zur Verfügung, um Zoom Marktanteile zu entreißen. Auch Microsoft verpasst der eigenen Kollaborationssoftware immer neue Funktionen. Mit dem E-Mail-, und später dem Kalender-Dienst könnte Zoom eventuell mehr Nutzer auf der eigenen Plattform halten. Angesicht anlaufender Impfungen muss der Dienst sich auf die Zeit vorbereiten, in der viele Heimarbeiter wieder an die Schreibtische in den Unternehmenssitzen zurückkehren. Als reine Videokonferenzplattform könnte dann die Luft wieder dünner werden.
Aufbau einer eigenen Office-Suite
Neben den genannten Diensten existieren Hinweise auf weitere Funktionen, die Zoom in Richtung Office-Suite bringen. Das Unternehmen sucht etwa Mitarbeiter, die „aufregende Chat-Funktionen“ entwickeln. Auch die Integration von Apps wie Asana und Dropbox weisen in diese Richtung. Ob Zoom eine Niesche in diesem Segment zwischen den Marktführern findet, oder einen ganz neuen Weg im Bereich der Remote-Arbeit beschreitet, wird die Zeit zeigen.