Zum Durchgucken: Samsung zeigt durchsichtiges Micro-LED-Display, LG einen transparenten OLED-Fernseher

Ist es ausgeschaltet, sieht das rahmenlose Display nicht anders aus als eine Fensterscheibe. Doch es ist mit modernster Technik vollgestopft und kann dank Micro-LED-Technik wie ein Fernseher Inhalte anzeigen.
Samsung: Transparentes Micro-LED-Display mit knackigen Farben
Auf Samsungs „First Look“-Veranstaltung im Vorfeld der CES 2024 in Las Vegas zeigte der Hersteller das neue Display, das laut eigener Aussage modular gestaltet ist und damit verschiedene Formen, Größen und Bildschirmverhältnisse annehmen kann. So kann für jeden Raum angepasst werden.
Es ist nicht der erste Anlauf Samsungs, transparente Bildschirme zu entwickeln – zuvor gab es schon Lösungen aus transparentem LCD und OLED. Mit der neuen Generation, basierend auf Micro-LED, erzielt der Hersteller allerdings die bislang höchste Transparenz und Klarheit.
Bei der neuen Technik hat Samsung LED-Chip-Treiberschaltungen direkt auf das Glas aufgebracht, wodurch dem Hersteller zufolge der Helligkeitsverlust minimiert werden könne.
Samsungs transparentes Micro-LED-Display noch ohne nähere Details
Laut Samsung erfordert der zum Einsatz kommende „extrem kleine Micro-LED-Chip ein hochpräzises Herstellungsverfahren, das jegliche Übergänge und die Lichtbrechung reduziert“, heißt es. Dies führe zu einem „unglaublich klaren Bild“, das entweder zu Hause oder im B2B-Umfeld genutzt werden könne.
Wie im Video und auf den Fotos zu sehen ist, erzeugt das rahmenlose Design Inhalte, die gewissermaßen im Raum schweben. Die hohe Transparenz lässt sich an der hinter dem Bildschirm platzierten Zeitung erkennen, die sich gut lesen lässt.
Technische Eckdaten wie etwa die Auflösung oder die Helligkeit nennt Samsung in Las Vegas noch nicht. Das überrascht wenig, da das Ganze derzeit nicht mehr als eine Machbarkeitsstudie ist. Wann, in welcher Form und ab welchen Preisen ein solches Produkt auf den Markt kommen wird, ist vollkommen unklar.

Samsungs transparentes Micro-LED-Display. (Foto: t3n)
Denkbar ist indes, dass transparente Bildschirme zum Start nicht für Konsument:innen, sondern als Digital-Signage-Lösungen im kommerziellen Bereich wie in Boutiquen, Hotels oder Restaurants zum Einsatz kommen.
Günstig wird ein transparenter Micro-LED-Fernseher nicht sein – und das für eine längere Zeit. Denn Samsungs aktueller nicht transparenter Micro-LED-Fernseher mit 110-Zoll-Diagonale kostet derzeit ab 150.000 Dollar. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis diese neuartigen Displays auch nur annähernd erschwinglich werden.
LG zeigt auf der CES 2024 transparenten OLED-Fernseher

LGs transparenter OLED-Fernseher soll in diesem Jahr auf den Markt kommen. (Foto: LG)
Die Mitbewerber im Displaysektor schlafen nicht: So hatte LG im Zuge der CES 2024 einen ersten offenbar marktreifen transparenten OLED-Fernseher gezeigt. OLED ist indes eine andere Displaytechnologie als Samsungs Micro-LED, doch der Hersteller erzeugt auch damit einen gewissen Druck.
Jedoch wird der 77-Zoll-Bildschirm sicherlich ein Vermögen kosten und scheint in erster Linie für Dekozwecke gedacht zu sein. LG schreibt in seiner Pressemeldung entsprechend von neuen „Freiheiten bei der individuellen Gestaltung von Wohnräumen“ und nicht von Filmabenden mit immersivem Bilderlebnis. Immerhin: Während Samsung keine Angaben zur Verfügbarkeit macht, soll der transparente LG-Fernseher im Laufe dieses Jahres erscheinen.

Edel-Smart-TV mit KI an Bord: Samsungs Neo QLED 8K. (Foto: t3n)
Neben dem Micro-LED-Display hat Samsung neue Smart-TVs angekündigt, die zeitnah in den Handel kommen sollen. Das Highlight ist dabei der Neo QLED 8K, in dem ein neuer NQ8-AI-Gen‑3-Prozessor verbaut ist, der KI-Aufgaben wie Echtzeitübersetzungen von Untertiteln und mehr auf dem Gerät erledigen kann. Zudem unterstützt das TV-Gerät Upscaling auf bis zu 8K.