In der digitalen Welt hat der Ausdruck „Test-Driven“ seine feste Bedeutung in Verbindung mit Development, also mit der Entwicklung von Software. Software-Programmierer (Developer) kennen in der Regel Software-Entwicklung nach der Wasserfallmethode oder nach dem V-Modell. Es handelt sich um eine Art stufenweises Vorgehen, in dem die jeweils nächste Stufe kaskadenartig auf der vorherigen Stufe aufbaut. Ein Testrun der Software erfolgt meist erst nach Abschluss der Entwicklung und ist häufig auch nicht vorher möglich, weil das Programm als monolithischer Block konzipiert ist, der keine Tests mit einem Teilpaket der Software erlaubt. Qualitätsprobleme bei der Programmierung, die häufig auf Zeitdruck beim Programmieren zurückgeführt werden können, und zeitintensive notwendige Nachbesserungen gehörten mit zu den Hauptgründen, warum der Bedarf nach einem Test-Driven-Development (TDD) stieg.
TDD besteht im Wesentlichen aus der Programmierung in Mikroiterationen, die sofort automatisch getestet werden. Das Verfahren kann zwar gegenüber herkömmlicher Programmierung ein wenig länger dauern, ist aber wesentlich weniger fehleranfällig. Die Qualität und Stabilität der unter TDD programmierten Software ist in der Regel besser.
Es gibt zahlreiche Programmiersprachen, mit denen eine testgetriebene Programmierung möglich ist. TDD ist dennoch keine Erfindung der Software-Entwicklung der letzten Jahre. Die Nasa setzte Vorläufer von TDD bereits in den 1960er Jahren bei ihrem Mercury-Weltraumprogramm ein. JavaScript hat als Programmiersprache im Webdesign eine herausragende Bedeutung. Gleichzeitig war JavaScript eine der Programmiersprachen, mit der bereits früh testgetriebene Software-Entwicklungen möglich waren. JavaScript wird zusehends auch in businesskritischen Bereichen eingesetzt. Programmierfehler könnten sich dort nachteilig für das Unternehmen auswirken. Eine Software-Entwicklung mit einer testgetriebenen Programmiersprache bürgt deshalb für ein gewisses Qualitätsimage.
Galen-Framework ist eine in Java geschriebene Open-Source-Software, die für das Layout und Testen von responsiven Websites genutzt wird. Die Software ist ein Beispiel für den Einzug von TDD in das Webdesign. Die Komplexität und Abstraktion von Websites hat stark zugenommen, sodass manuelles Testen langwierig und nicht immer zielführend ist. Spezifikationstests bieten sich prinzipiell auch in der Entwicklung von responsive Websites in Form eines TDD an. Das Galen-Framework hat diesen Gedanken aufgegriffen. Es sind neben anderen Testmethoden wie dem Cross-Browser-Test vor allem in der Platzierung und Gestaltung bestimmter Layout-Elementen automatisierte Tests möglich.
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