Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie Elektromobilität. Die Liste der Vorurteile gegen Elektroautos ist lang. Wir stellen euch fünf Mobilitätsmythen vor und prüfen diese auf ihren Wahrheitsgehalt.
Der Verbrenner hat eine bessere CO2-Bilanz als ein Elektroauto. Dieser Mythos hält sich hartnäckiger als ein Weinfleck und geistert seit Jahren durch verschiedenste Medien und Kommentarspalten. Inzwischen ist aber klar: Die Klimabilanz von Elektroautos fällt sogar deutlich besser aus als die ihrer Verbrenner-Kollegen. Dies wurde außerdem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) bestätigt. Unser Autor Frank Feil liefert in seiner Analyse einige weitere Fakten, die mit diesem Mythos ein für allemal aufräumen.
Die Katastrophe naht, das Stromnetz wird zusammenbrechen, wenn alle Deutschen Elektroautos fahren. Müssen wir in diesem Fall wirklich im Dunkeln sitzen? Wohl eher nicht. Sowohl einige veröffentlichte Studien, als auch unsere Analyse zeigen, dass es genug Strom für Millionen von Elektroautos gibt, und ein Umstieg von Verbrenner- auf Elektromotoren der Stabilität unseres Stromnetzes keinen Abbruch tun würde. Einmal tief durchatmen.
Ein weiterer klassischer Mythos rund um Elektroautos lautet: Die Akkus halten nur wenige Jahre. Und als Sahnehäubchen heißt es, die Batterien seien anschließend nur noch Elektroschrott. Es ist zwar richtig, dass die Akkus von Elektroautos mit der Zeit Kapazität verlieren, allerdings hat sich eine garantierte Batteriekapazität von mindestens 70 Prozent nach 160.000 Kilometern oder acht Jahren etabliert. Kein Grund zur Sorge besteht außerdem bei der Verwendung von Batterien, die nicht mehr leistungsfähig genug für eine Elektroautos sind. Diese können dank Second-Life-Konzepten als sekundäre Speicheranwendungen eingesetzt werden und sind somit das Gegenteil von Elektroschrott.
Plötzlich geht das E-Auto in Flammen auf und ist nicht mehr zu löschen. Den Mythos vom „brandgefährlichen Elektroauto“ hat vermutlich jeder und jede schon mal gehört. Auch wenn es nichts Neues ist, dass ein Auto unter gewissen Umständen in Flammen aufgehen kann, ist der Aufschrei häufig groß, wenn es sich dabei um ein Elektroauto handelt. Die Feuerwehr könne das Feuer nicht unter Kontrolle bringen. Dabei belegen zahlreiche Studien, dass die Brandintensität nicht von der Antriebsart, sondern von den verbauten Materialien abhängt. Auch der Deutsche Feuerwehrverband hat längst deutlich gemacht, dass ein Batteriebrand kein größeres Problem darstelle. In seiner Analyse hat unser Autor Frank Feil weitere Fakten zusammengetragen, die auch diesem Mythos endgültig den Wind aus den Segeln nehmen.
In den sozialen Netzwerken wird die Nutzung von Rohstoffen wie Kobalt zur Herstellung von Elektroautos kontrovers diskutiert. Auch der Vorwurf der Kinderarbeit wird in diesem Zusammenhang häufig in den Raum geworfen. Richtig ist, dass Kobalt vor allem in Lithium-Ionen-Batterien als Kathodenmaterial zum Einsatz kommt. Allerdings haben Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Tesla den Kobalt-Anteil in den Batterien ihrer Elektroautos bereits deutlich reduziert und arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, um in Zukunft gänzlich ohne den umstrittenen Rohstoff auszukommen. Unter welchen Bedingungen Kobalt wirklich hergestellt wird und warum eine Debatte über dessen Nutzung auf gewisse Weise scheinheilig ist, erläutert Frank Feil in seiner Analyse.