
Digitale Anlageprodukte wie Bitcoin und andere Kryptowährungen sind so gefragt wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Das geht aus einer Studie des Kryptoexperten James Butterfill von Coinshares hervor, die am Dienstag in Saint Helier auf der Kanalinsel Jersey veröffentlicht wurde. Demnach verzeichneten digitale Anlageprodukte Zuflüsse in Höhe von 326 Millionen Dollar pro Woche (rund 306 Millionen Euro). Das ist der höchste Wert seit Juli 2022. Der neue Kryptoboom ist fast vollständig auf die Nachfrage nach der ältesten Kryptowährung Bitcoin zurückzuführen. Auf den Bitcoin allein entfielen 90 Prozent der Zuflüsse (296 Millionen Dollar).
Der Bitcoin existiert seit genau 15 Jahren. Das Bitcoin-Whitepaper wurde am 31. Oktober 2008 von einer Einzelperson oder einer Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Es bildet die Grundlage für die Funktionsweise des Bitcoins und beschreibt ein dezentrales digitales Zahlungssystem, das auf einer dezentralen Datenbank (Blockchain) basiert.
Bitcoin: Kryptowährung bleibt hochgradig volatil
Den bislang höchsten Wert erlebte der Bitcoin am 8. November 2021 mit knapp 69.000 Dollar. Innerhalb eines Jahres stürzte der Kurs dann auf rund 16.000 Dollar ab, auch weil die Branche durch etliche Skandale wie den Crash der Kryptobörse FTX erschüttert wurde. FTX-Gründer Sam Bankman-Fried muss sich in einem der größten Betrugsprozesse der USA vor einem Gericht in New York verantworten.
In den vergangenen Monaten gab es jedoch auch immer wieder konkrete Hinweise darauf, dass traditionelle Banken und Finanzanleger wie der Vermögensverwalter Blackrock die Gunst der Stunde nutzen und zu günstigen Preisen in den Kryptomarkt einsteigen. Die Spekulationen drehen sich vor allem um die erstmalige Einführung eines Bitcoin-Spot-ETF in den USA: einen Indexfonds, der den aktuellen Kurs der Kryptowährung abbildet. Der Bitcoin-Kurs hatte sich vor diesem Hintergrund zuletzt wieder der Marke von 35.000 Dollar genähert.
Butterfill, Head of Research bei Coinshares, erklärte, der Kursanstieg sei auf den wachsenden Optimismus von Anlegern zurückzuführen, da die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC kurz davor stehe, einen börsennotiertes Bitcoin-ETF in den USA zu genehmigen: „Die Zulassung eines börsennotierten Bitcoin-ETF ist in den kommenden Monaten sehr wahrscheinlich und wird einen regulatorischen Meilenstein für die Branche darstellen.“