
Alibaba-Gründer Jack Ma. (Foto: Alibaba)
Alibaba missbrauche sein Marktmacht, lautet der Vorwurf der chinesischen Wettbewerbshüter. Anbieter, die Waren auf dem Marktplatz verkaufen wollen, dürften ihre Waren nicht zugleich auch auf anderen Marktplätzen anbieten. Dazu würden sie unrechtmäßig von Alibaba verpflichtet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Händler, die ihre Waren dennoch auf andere Weise anbieten, hätten Maßnahmen von Seite Alibabas zu befürchten, argumentieren die Marktwächter. Auf diese Weise würde nicht nur der Wettbewerb behindert oder sogar beseitigt. Vielmehr würde so die Innovation und Entwicklung der Plattformen verhindert und Verbraucherrechte geschädigt.
Deshalb soll Alibaba nun eine Strafe in Höhe von 18 Milliarden Yuan, umgerechnet 2,3 Milliarden Euro, zahlen. Dabei handelt es sich um die höchste je in China verhängte Kartellstrafe.
Die Entscheidung markiert einen weiteren Schritt in Chinas Alibaba-Strategie. Seit dessen Gründer Jack Ma im Herbst 2020 Kritik an der chinesischen Regierung geübt hatte, wird der Konzern auf mehreren Ebenen mit Sanktionen belegt. Zwischenzeitlich galt Ma sogar als verschwunden. Gesehen wird er seither jedenfalls deutlich seltener als zuvor.
Der bislang deutlichste Schlag gegen Alibaba dürfte die erzwungene Absage des Börsengangs der Finanztochter Ant Group sein. Dabei hätte es sich voraussichtlich um den größten Börsengang aller Zeiten gehandelt.
Auch wenn eine Strafe in einer Größenordnung von 2,3 Milliarden Euro natürlich immens erscheint, steht zu berücksichtigen, dass es sich bei Alibaba um einen stark diversifizierten Konzern handelt, der neben seinen E-Commerce-Aktivitäten auch in der Unterhaltungsbranche, der Touristik oder dem Finanzsektor tätig und zudem noch Logistikleistungen für sich selbst und andere erbringt.
Deshalb sehen Experten selbst die nun verhängte Strafe als durchaus tragbar für den Konzern. Sie verweisen darauf, dass Alibaba allein in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres einen Gewinn von rund zehn Milliarden Euro gemacht habe. Abzuwarten bleibt indes, ob die chinesische Regierung es bei den bisher getroffenen Maßnahmen belassen wird.
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