Die 3-2-1-Backup-Regel: Die richtige Backup-Strategie gegen Datenverlust

Jeder sammelt Daten, ganz egal ob beruflich oder privat – es kommt einiges zusammen. Denk doch mal nach: Bilder der letzten Urlaube, Hochzeitsbilder, Kindheitserinnerungen oder wichtige Dokumente wie etwa den Arbeitsvertrag oder Mietvertrag der Wohnung. Es wäre verdammt blöd, wenn diese Daten von heute auf morgen einfach weg wären. Meistens kommt es dazu, wenn eine externe Festplatte das Zeitliche segnet oder nicht mehr startet. Oder wenn dummerweise ein Glas Wasser oder die Tastatur des Laptop oder Macbook verschüttet wird. Du verstehst, was ich meine? Super.
Im privaten Umfeld ist der Verlust der Daten zwar emotional schwer zu verkraften, weil Erinnerungen verloren gehen. Doch bei Unternehmern könnte durchaus ein Imageverlust, Kundenverlust oder gar die Existenz auf der Kippe stehen, wenn eine Festplatte mit wichtigen oder geheimen Daten nicht mehr funktioniert. Dafür wurde die 3-2-1-Backup-Regel ins Leben gerufen.
3-2-1-Backup-Regel – das steckt dahinter
- 3 – Bei der 3-2-1-Backup-Regel hast du deine Daten in dreifacher Ausführung zur Verfügung.
Einmal im Live-System, mit dem du jeden Tag arbeitest, und in zwei Backups. - 2 – Sichere deine Backups auf zwei verschiedenen Technologien. Dabei solltest du stets mit der Zeit gehen und etwa eine externe Festplatte, NAS, Bluray, Storage oder Cloud wie zum Beispiel Onedrive oder Dropbox benutzen. Datensicherungen auf DVDs sind out.
- 1 – Habe eine Datensicherung immer außer Haus – beispielsweise verschlüsselt bei einem Freund deines Vertrauens oder in der Cloud
Klingt eigentlich recht logisch, oder? Doch so simpel dies auch klingt, die meisten werden sich nicht strikt an diese Regel halten. So werden Daten oftmals nur lokal und im gleichen Haus aufbewahrt.
Stell dir folgendes vor: Was wäre, wenn dein Haus durch ein Kurzschluss abbrennt? Dann nützen dir drei externe Festplatten auch nichts mehr, weil sie nach dem Brand nicht mehr ausgelesen werden können. Bei einem Einbruch würde der Einbrecher dein Laptop und die daneben liegende NAS einfach mitnehmen. Deswegen muss ein Backup zwingend außer Haus aufbewahrt werden.
Für das „Außer Haus“-Backup kannst du durchaus auf etablierte Anbieter wie Onedrive, Google Drive (mittlerweile Google One) oder Dropbox zurückgreifen. Gerade für Nutzer von Office 365 (schon ab 35 Euro pro Jahr auf Amazon zu haben) lohnt es sich durchaus, auf Onedrive zu setzen, da man neben der „legalen“ Lizenz von Microsoft Office 365 mit Word, Excel und Powerpoint, auch noch ein sattes Terabyte Cloud-Speicher kostenlos oben drauf bekommt. So schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und hast dein Cloud-Backup schon inklusive. Außerdem liegen deine Daten an einem anderen Ort oder gar auf einem anderen Kontinent (Georedundanz). Natürlich gibt es noch weitere Cloudanbieter zu überschaubaren und kalkulierbaren Kosten.
„Warum müssen es zwingend zwei Backups und damit drei Kopien sein ?“
Kurzes Beispiel:
Stellen wir uns vor, deine Festplatten oder Speichermedien haben die gleichen Eigenschaften und würden damit statistisch gesehen nach der gleichen Lebenszeit ausfallen.
Somit liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit bei deiner Festplatte bei 1 von 100. Auch bei deinem Backup liegt sie bei 1 von 100. Hast du deine Originale auf einer zweiten Festplatte gespiegelt und damit ein zweites Mal gesichert, liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit bei 1 von 100 (erste Platte) * 1 von 100 (zweite Platte) = 1 von 10.000.
Wenn du jetzt noch ein drittes Backup deiner Daten hast, ist die Wahrscheinlichkeit des Ausfalles nochmals enorm kleiner geworden. Gerade weil du nicht nur das Speichermedium, sondern auch eine andere Technologie wie etwa die Cloud einsetzt.
Die Wahrscheinlichkeit eines gleichzeitigen Ausfalles aller drei Medien lässt sich wie folgt berechnen: 1 von 100 * 1 von 100 * 1 von 100 = 1 von 1.000.000 (eins zu einer Million).
Ein Datenverlust wäre also extrem unwahrscheinlich.
Sorge für ein sicheres Passwort bei deinem Cloud-Speicher – oder setze auf ein NAS-System
Sorge dafür, dass dein Passwort beim Cloud-Speicher sehr sicher ist. Ein Einbruch in ein Datenzentrum von Google oder Amazon ist extrem umwahrscheinlich, das Abhandenkommen deines Passwortes schon eher. Empfehlen kann ich dir 1Password oder Lastpass, die sich perfekt für Sammlung und Verwaltung von Passwörtern anbieten. Wer der Cloud nicht vertraut, kann sich mit einer NAS eine private Cloud schaffen und ist so Herr über die eigenen Daten.
Smartphone-Nutzer gehen sehr fahrlässig mit Daten, Sicherheit und Backups um!
Wenn man bedenkt, dass Umfragen zufolge knapp 30 Prozent der Smartphone-Besitzer kein Backup der eigenen Daten besitzen – das ist fahrlässig und dumm zu gleich! Von jetzt auf nachher könnten alle Daten weg sein.
Wie oft liest man bei Facebook: „Handy verloren, alle Nummern weg!“? Kommt dir bekannt vor? Dazu gehörst du in Zukunft nicht mehr!
Apple bietet mit der iCloud eine perfekte Synchronisierung der Bilder, Kontakte oder wichtiger Dokumente in die Cloud. Diese kannst du in den Einstellungen von iCloud einstellen. Hier werden auch deine Whatsapp-Chats gesichert. Bei Android läuft es im Grunde genommen gleich ab, nur dass man hier ein paar Handgriffe mehr benötigt. Allerdings ist hier Google Drive bei der Handhabung etwas komplizierter, verhält sich jedoch im Grunde auch wie die iCloud – als Backup für alle deine Smartphone-Daten. Die mobilen Betriebssysteme sorgen schon für ein grundlegendes Backup, wenn man es in den Einstellungen aktiviert! Es dauert nur wenige Sekunden, die Arbeit wird im Hintergrund erledigt. Du musst nur regelmäßig prüfen und dazu noch die 3-2-1 Backup Regel umsetzen.
Jetzt bist du dran! Setze die 3-2-1 Backup-Regel um! Jetzt!
Setzt am besten jetzt die 3-2-1 Backup-Regel um. Sichere deine Daten mindestens an zwei verschiedenen Orten, einer davon außer Haus in der Cloud oder auf einem NAS eines Freundes. Du wirst im „Fall der Fälle“ an mich denken. Wie hast du derzeit deine Backups umgesetzt? Über ein Kommentar mit deinem Backup-System freue ich mich sehr.
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