- Test-Kriterien: Diese Punkte sind meine Gamechanger
- Multitasking: So gut funktionieren die Tastaturen im Wechselbetrieb
- Keychron K10 Pro - Schneller Schalterwechsel
- Asus Rog Azoth - Breite Verbindungswahl, doch das Display bleibt Geschmacksache
- Logitech MX Mechanical Keyboard - Kabellos mit Wechsel auf Knopfdruck
- Büroarbeit und Gaming: Ein Performance-Vergleich
- Keychron K10 Pro: Ausgeglichenes Design für Bastler
- Asus Rog Azoth: Gaming-Tastatur ist auch bürotauglich
- Logitech MX Mechanical Keyboard: Schlicht aber vielseitig
- Bildergalerie: Acht spannende Tech-Helfer im Einsatz
3 mechanische Tastaturen von Asus, Logitech und Keychron im Test: Welche bietet das beste Gesamtpaket?

Hinweis: Wir haben in diesem Artikel Provisions-Links verwendet und sie durch "*" gekennzeichnet. Erfolgt über diese Links eine Bestellung, erhält t3n.de eine Provision.
Geschmäcker sind verschieden und es ist sicherlich nicht einfach, den persönlichen Allrounder unter den Keyboards zu finden. Dieser Vergleichstest soll als Inspiration dienen, damit ihr euch auf Basis eurer Bedürfnisse ein Bild machen könnt. Ich habe drei Systeme gefunden und einem Praxistest unterzogen: das Keychron K10 Pro, das Asus Rog Azoth und das Logitech MX Mechanical Keyboard.
- Keychron K10 Pro für rund 150 Euro*
- Asus Rog Azoth für etwa 223 Euro*
- Logitech MX Mechanical Keyboard für circa 129 Euro*
Test-Kriterien: Diese Punkte sind meine Gamechanger
Als Journalist und leidenschaftlicher Gamer ist mir vor allem wichtig, dass ich mit meinem Keyboard schnell zwischen den Systemen wechseln kann und dabei keine großen Abstriche machen muss. Tagsüber arbeite ich an einem Macbook Air, abends beende ich den Tag oft mit einer gemütlichen Gaming-Session an meinem Windows-Tower. Die Keyboards habe ich dementsprechend nach praxisnahen Kriterien bewertet. Hier geht es nicht um Stilpunkte oder Beleuchtung. Bei den Geräten von Keychron, Asus und Logitech war mir wichtig, dass
- ich einfach zwischen zwei Geräten wechseln kann (Switch oder Tastenkombi).
- viele Verbindungsoptionen bestehen und diese gut funktionieren.
- die Tastenbelegungen leicht an das jeweilige Betriebssystem anpassbar ist.
- sich das Gerät gut für die Büroarbeit mit Systemen eignet.
- das Keyboard beim Gaming punkten kann.
Multitasking: So gut funktionieren die Tastaturen im Wechselbetrieb
Um zu ermitteln, welche Tastatur sich auch für euch besonders gut eignen könnte, habe ich die Tastaturen über mehrere Tage meiner Arbeitswoche getestet und Eindrücke niedergeschrieben. Ihr könnt je nach persönlichen Präferenzen also euren eigenen Gewinner anhand meiner gesammelten Erfahrungen küren.
Keychron K10 Pro – Schneller Schalterwechsel

Die Keychron-Tasten sind relativ weit auseinander. Die Tastatur ist außerdem deutlich dicker als ihre Konkurrenten. (Foto: t3n)
Als besonderes Feature besitzt das Keychron K10 Pro zwei Schalter. Mit einem könnt ihr zwischen Windows- und Mac-Tastenbelegung wechseln und mit dem anderen den Kabel- oder Bluetooth-Betrieb steuern. Der Bluetooth-5.1-Betrieb erlaubt die Verbindung mit bis zu drei Geräten. Beim Kauf enthalten sind zwei Sets an Keycaps für die Windows- und Mac-Tasten. Doppelt gedruckte Keycaps müsst ihr euch bei Bedarf nachbestellen. Dank Features wie Hot-Swap und VIA/QMK-Support richtet sich das Keyboard grundsätzlich an Bastler. Ihr könnt damit ganze Tastenschalter ohne Löten austauschen und das grundsätzliche Layout verändern.
Eine Sache müsst ihr aber bedenken: Die Verbindungsart über einen schnellen Schalter zu wechseln, ist prinzipiell sehr praktisch. Allerdings ist so ein Schalter auch eine mechanische Schwachstelle und in meinem täglichen Betrieb manchmal durchgerutscht, ohne zu wechseln. Beim kabellosen Betrieb hält der 4.000-Milliamperestunden-Akku eine Arbeitswoche im Dauerbetrieb durch – auch bei eingeschalteter Beleuchtung der Tasten.
- Schneller, praktischer Wechsel im kabellosen und kabelgebundenen Betrieb
- Switch: Einfache Bedienung, aber mechanische Schwachstelle im Dauerbetrieb
- Ausreichender Akku und doppelte Keycaps (einzeln)
Asus Rog Azoth – Breite Verbindungswahl, doch das Display bleibt Geschmacksache

Das Keyboard gibt es übrigens auch mit Nummernblock. Im Bild seht ihr die doppelte Tastenbezeichnung, die ich sehr praktisch finde. (Foto: t3n)
Das Asus-Keyboard Rog Azoth kommt statt mit einem doppelten Set an Keycaps für Windows und Mac mit doppelt bedruckten Tasten. Das ist praktisch und erspart im Zweifel Bastelarbeit. Die Tasten sind ebenfalls hot-swappable, also ohne Spezialwerkzeug austauschbar. Über die Tastenkombination Fn + Tab könnt ihr schnell und problemlos zwischen Mac- und PC-Modi wechseln. Ein digitales Display am rechten, oberen Rand der Rog Azoth zeigt euch den Systemwechsel an. Eine nette Spielerei, mit der ihr mehrere Funktionen ansteuern oder sehen könnt, wie Beleuchtung, Musik und Akkustand. Ob eine Tastatur so ein Display braucht, bleibt jedem selbst überlassen.
Im Gegensatz zum Keychron K10 Pro bietet das Modell Rog Azoth drei Verbindungsmöglichkeiten. Ihr könnt mittels Dongle eine Wireless-Verbindung aufbauen. Ein kleines, aber smartes Detail: Der Dongle wird in der Rückseite des Keyboards verstaut und geht so nicht verloren. Der Bluetooth- (bis drei Geräte) und Kabelbetrieb verlief im Test ebenfalls reibungslos. Um zwischen Bluetooth-, Wifi- oder Kabelbetrieb zu wechseln, gibt es wie beim Keychron einen praktischen Schieberegler. Verbaut ist ein Akku mit 4.000 Milliamperestunden. Auch hier hatte ich keine Probleme, eine Arbeitswoche durchzuschreiben.
- Deckt alle Verbindungsformen ab
- Doppelt bedruckte Keycaps und reibungsloser Betriebswechsel per Tastenkombi
- Display-Spielerei ist Geschmacksache
Logitech MX Mechanical Keyboard – Kabellos mit Wechsel auf Knopfdruck

Das Keyboard ist sehr flach und passt dadurch gut in einen Rucksack oder Tasche. Über der Bild-Taste seht ihr die Easy-Switch-Tasten. (Foto: t3n)
Das Logitech MX Mechanical Keyboard (unser Einzeltest) könnt ihr mittels Bluetooth und Logi Bolt (Dongle) mit euren Geräten verbinden. Zum Aufladen ist ein USB-Kabel im Lieferumfang enthalten – ein kabelgebundener Betrieb ist aber nicht möglich. Die Liste der kompatiblen Systeme ist dafür umso länger: Neben Mac und Windows-PCs ist es auch mit den Systemen iOS, iPadOS, ChromeOS, Linux und Android 8.0 oder höher kompatibel. Aufgrund des flachen Designs kann der Logi-Bolt-Dongle aber nicht im Keyboard verstaut werden – hier besteht Verlustgefahr. Gut gefällt mir hingegen, dass die Keycaps wie beim Rog Azoth doppelt und klar erkennbar bedruckt sind.
Um zwischen beiden Verbindungsmodi zu wechseln, gibt es diesmal keinen Schalter, sondern sogenannte Easy-Switch-Tasten. Die findet ihr ganz oben über den Pfeiltasten. Die Eins belegt standardmäßig der Dongle, während die Tasten zwei und drei zusätzliche Geräte via Bluetooth verbinden können. Drückt man diese Tasten der MX Mechanical drei Sekunden lang, fangen sie zu blinken an und signalisieren ihre Pairing-Bereitschaft. Der Akku ist mit 1.500 Milliamperestunden deutlich kleiner, hält dank dezenter Beleuchtung und fehlenden Extras wie dem Azoth-Display aber locker für eine Arbeitswoche (und darüber hinaus) durch.
- Wechsel per Knopfdruck zwischen Dongle- und Bluetooth-Kopplung
- Es fehlt ein wenig an visuellem Feedback
- Keine mechanische Schwachstelle: Ihr wechselt über Fn + O oder P (Mac/Windows)
Büroarbeit und Gaming: Ein Performance-Vergleich
Mein Schreibtischplatz und mein Interesse an spezialisierten Keyboards nur für das Büro oder Gaming ist begrenzt. Deshalb ist mir die Performance in beiden Bereichen wichtig, auch wenn mir klar ist, dass sich manche Keyboards stärker in die eine oder andere Richtung lehnen werden. Im Test sind mir bei den Tastaturen folgende Punkte aufgefallen:
Keychron K10 Pro: Ausgeglichenes Design für Bastler
Im Büro: Als Mensch mit großen Händen musste ich mich eingangs an die nach oben kleiner werdenden, quadratischen Keycaps gewöhnen. Dank einer leichten, nach innen gerichteten Wölbung der Tastenoberfläche, abgerundeten Ecken und dem durch die Tastenform resultierenden Abstand zwischen den Tasten fühlt sich jeder Tastenanschlag aber griffig an. Im Alltag drücke ich die Brown-Switches etwas tiefer durch, als ich müsste, weil der gesamte Tastenweg (vier Millimeter) im Vergleich zu den anderen Tastaturen sehr lang ist. Dadurch entsteht beim Tippen so ein leichtes, aber nicht unangenehmes Schreibmaschinen-Gefühl. Ich mag das, aber es ist Geschmacksache. Ich bilde mir ein, mich dadurch seltener zu vertippen. Das Klickgeräusch beim Tastenanschlag ist sehr präsent, aber nicht aufdringlich. Negativ ist mir das hohe Gewicht aufgefallen – das macht den schnellen Transport etwas unhandlicher.

Für große Hände ideal. Die Tastatur Keychron K10 Pro wiegt aber einiges und ist nicht besonders mobil. (Foto: t3n)
Beim Gaming: Der etwas quadratische Tasten-Stil und etwas größere Abstand der Keychron K10 Pro stellte sich beim Zocken nicht immer als Nachteil heraus. Wer in MOBA-Games (das steht für Multiplayer-Online-Battle-Arena) wie League of Legends manchmal panisch seine Tastatur bearbeitet, wird sich dank größerer Keycap-Abstände seltener verklicken. Bei kompetitiven Spielen wie Marvel Rivals oder dem Shooter Apex Legends ist mir der etwas weitere Tastenweg trotz eigentlich kurzen Auslösepunkt (zwei Millimeter) manchmal negativ aufgefallen – vielleicht betreibe ich hier aber auch etwas Skill-Coping. Und wer keine eSports-Shooter-Turniere plant, muss sich darum keine Gedanken machen.
Kurzes Performance-Fazit: Die Keychron K10 Pro eignet sich durchaus für lange Gaming-Abende und weniger rasante Spiele. In einigen Fällen bietet die Tastenform und -abstand aber Vorteile, wenn man hektisch klickt und trotzdem seine Tasten trifft. Allgemein spielt die K10 Pro ihre Stärken aber vor allem im Büro aus und ist für Fans mechanischer, fast schon schreibmaschinenähnlicher Tastaturen ein absoluter Hingucker. Beim Punkt Mobilität muss man aber Abstriche machen.
Asus Rog Azoth: Gaming-Tastatur ist auch bürotauglich
Im Büro: Die leicht aufgerauten Tasten der Rog Azoth sitzen etwas enger als beim Keychron zusammen. Die Tasten sollten einen ähnlichen Auslösepunkt und Tastenhub haben, doch in der Praxis lösen die Tasten der Rog Azoth deutlich schneller und präziser aus. Ich drücke sie außerdem weniger weit durch, aber benötige gefühlt etwas mehr Kraft dabei. Die Rog Azoth ist im Hinblick auf einen Einsatz im Großraumbüro deutlich leiser, weil die dreilagige Schaumstoff-Dämmung gut funktioniert. Als Vielschreiber konnte ich gut mit der Asus Rog Azoth arbeiten, würde die Tastatur von meinem subjektiven Schreibgefühl aber leicht hinter der Keychron einordnen. Die raue Art der Tasten sowie der kürzere Tastenhub mit etwas Kraft sind Geschmackssache.

Die aufgerauten Tasten sind Geschmacksache, bieten beim Zocken aber guten Halt. (Foto: t3n)
Beim Gaming: Ihrem höheren Preis entsprechend hatte ich hohe Erwartungen beim abendlichen Zocken. Die kürzeren Tastenwege sind mir hier direkt positiv aufgefallen – gerade bei schnelllebigen Helden-Shootern wie dem aktuell beliebten Titel Marvel Rivals fühlten sich die Eingaben präziser und direkter an und verhalfen mir zu richtig guten Runden. Zumindest bilde ich mir das ein – vielleicht hatte ich auch richtig gute Teammitglieder. Schnelle Titel wie League of Legends profitieren meiner Meinung nach ebenfalls davon. Der kürzere Tastenabstand half übrigens auch bei Spielen wie World of Warcraft, bei dem man gerne mal 20 verschiedene Zauber, Trinkets (Schmuckstücke mit Fähigkeiten) oder Makros (festgelegte Tasten, die mehrere Fähigkeiten kombinieren) über die Tastatur bedienen muss. Das Einzige, was mich irritiert hat, ist die verhältnismäßig laute Leertaste der sonst leisen Tastatur. Das fiel mir vor allem mit meiner Spielweise in Marvel Rivals auf. Dort bevorzuge ich ein dauerhaftes Herumgehüpfe – und die Leertaste fungiert hier als Sprungtaste.
Kurzes Performance-Fazit: Die Rog Azoth ist überraschend office-tauglich und durchaus für mehrstündiges Schreiben geeignet. Sie ist verhältnismäßig leise, eignet sich aber wenig überraschend mehr für abendliche Gaming-Sessions. Ihr solltet allerdings eingefleischte Gamer sein, damit sie sich preislich für euch lohnt – doch dann bekommt ihr ordentlich was geboten.
Logitech MX Mechanical Keyboard: Schlicht aber vielseitig
Im Büro: Die MX Mechanical ist in ihrer Bauweise schlicht, kompakt und besitzt eine dezente Beleuchtung ihrer Tasten. Im Gegensatz zu den beiden Konkurrenzmodellen ist sie sehr flach – das gilt auch für die Keycaps. Das macht die Tastatur neben einem geringen Gewicht sehr mobil und reisetauglich. Die Tasten liegen eng beieinander und lösen schnell aus. Beim Schreiben erinnert die Art der Tastenanschläge etwas an eine Mischung aus weicherem Rubberdome und mechanischen Tasten, was beim längeren Schreiben angenehm wirken kann. Ich persönlich bevorzuge tiefere Tastenanschläge – das ist aber Geschmacksache. Was mir positiv aufgefallen ist: Die mechanische Tastatur ist nicht nur leicht, sondern auch sehr leise und damit sehr großraumbürotauglich, falls ihr nicht jeden Tag im Homeoffice sitzt.

Die doppelt bedruckten Keycaps überzeugen. Wer außerdem flachere Tastaturen bevorzugt, wird hier auf seine Kosten kommen. (Foto: t3n)
Beim Gaming: Was bei der Azoth grundsätzlich als Pluspunkt zu werten ist, wurde mir beim MX Mechanical in der Praxis etwas zu viel. Die Rede ist vom kürzeren Tastenhub und Auslösepunkt, mit dem ich persönlich etwas schlechter klargekommen bin. Das zeigte sich aber nur in schnelllebigen Shootern. Etwas entschleunigte Spiele ohne menschliche Gegner wie No Man’s Sky oder Klassiker wie The Witcher 3: Wild Hunt ließen sich einwandfrei spielen. Ein klarer Pluspunkt, wenn man in die Bewertung einfließen lässt, dass es sich eigentlich um eine Office-Tastatur handelt.
Kurzes Performance-Fazit: Die Tastatur richtet sich an die Nutzer, die prinzipiell gerne mit Laptop- oder Rubberdome-Tastaturen schreiben, aber gleichzeitig die Vorteile von klaren Anschlägen mechanischer Tastaturen genießen wollen. Wer sehr mobil sein möchte, ist hiermit am besten bedient. Es handelt sich um keine klare Gaming-Tastatur, doch abseits von kompetitiven Shootern hält die MX Mechanical durchaus mit der Konkurrenz mit.