Anzeige
Anzeige
Kommentar

4-Tage-Woche: Die Welt des Frank Thelen funktioniert nicht mehr

Tech-Investor Frank Thelen glaubt, mit einer Vier-Tage-Woche funktioniert die Welt nicht mehr. Ein Blick auf die Faktenlage zeigt jedoch, dass die Diskussion darum reine Zeitverschwendung ist. Sie kommt sowieso. Ein Kommentar.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Frank Thelen glaubt, eine Welt mit 4-Tage-Woche funktioniert nicht. (Foto: dpa)

Die Arbeitswelt ist im Wandel. Punkt. Und das heißt, sie verändert sich und ist nicht mehr die gleiche wie vor 30, 50 oder 150 Jahren. Viele Menschen, die sich öffentlich innovativ geben, werfen gerne mit diesem Satz um sich, und zeigen dann an anderer Stelle jedoch ein ganz anderes Gesicht – so auch Ex-DHDL-Juror und Tech-Investor Frank Thelen, der auf Linkedin schreibt: „Mit einer Vier-Tage-Woche funktioniert unsere Welt nicht.“ Was er damit sagen will: Arbeitszeitverkürzung führe zu Wohlstandsverlust. Ist das wirklich so?

Anzeige
Anzeige

4-Tage-Woche: Arbeitszeitverkürzung nur logisch

Historisch gesehen lässt sich sagen, dass Wohlstand immer mit einer Arbeitszeitverkürzung einher ging. Tatsächlich ist die heutige Fünf-Tage-Woche mit 40 Arbeitsstunden noch jung und keinesfalls ein Naturgesetz, das die Welt in den Fugen hält, wie Thelen suggeriert. In Deutschland haben wir sie flächendenkend seit 1983, einige Firmen experimentierten schon 1955 damit. In den USA hat Henry Ford sie 1914 für seinen Automobilkonzern angekündigt und flächendeckend gilt sie in den Vereinigten Staaten seit den 1930ern als etabliert.

Detaillierter betrachtet, lohnt sich der Blick auf Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE). Sie zeigen, dass wir über die Jahre deutlich Arbeitszeit verkürzten und zwar ohne großen Wohlstandsverlust. Christoph Sackmann hat dazu für das Focus-Magazin unlängst die Rechnung aufgestellt: Die Deutschen arbeiten heute im Schnitt 1.349 Stunden pro Jahr. Vor 30 Jahren waren es 1.554 Stunden, vor 50 Jahren waren es 2.155 Stunden und vor 150 Jahren sogar satte 3.284 Stunden.

Anzeige
Anzeige

Die Arbeitszeit hat sich somit in 150 Jahren um rund 60 Prozent reduziert – dennoch ist der Wohlstand gestiegen. 1950 lag das deutsche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in heutiger Kaufkraft gemessen bei 2,15 Dollar. 2017 waren es bereits 36,93 Dollar pro Stunde. Unser Wohlstand stieg also in 67 Jahren um 1.600 Prozent, obwohl die Arbeitszeit um 43 Prozent sank. Leider lassen sich die Daten nicht 150 Jahre zurückverfolgen, aber es ist unwahrscheinlich, dass es den Menschen hierzulande um 1870 besser ging.

Dass wir die Arbeitszeit verkürzen und den Wohlstand steigern konnten, hängt mit der Modernisierung produzierender Arbeitsabläufe zusammen. Angefangen beim Rad über den Webstuhl bis zum Fließband haben wir als Gesellschaft mit diesen innovativen Erfindungen viele Prozesse effizienter gestaltet. Computer und künstliche Intelligenzen brachten und bringen uns den nächsten Produktivitätsbooster und könnten in jedem Fall dazu führen, dass wir die nächste Hürde der Arbeitszeitverkürzung nehmen. Die Betonung liegt auf „könnten“.

Anzeige
Anzeige

Zur Wahrheit gehört, dass die, die eine Vier-Tage-Woche heute als utopisch bezeichnen, ihre Organisationen über die letzten Jahre kaum innoviert haben. Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability brachte es kürzlich im Interview mit dem t3n Magazin auf den Punkt: „Die Einführung der Vier-Tage-Woche haben wir schlicht verpennt!“ Was sie meint, ist, dass Unternehmen es in den Partyjahren verpasst hätten, ihre Geschäftsmodelle zu innovieren. Jetzt, in der Krise, rufen sie nach Überstunden, um den Profit zu erhalten.

Von jemanden wie Thelen, der sich als fortschrittlicher Geist gibt, müssen wir mehr Gedankentiefe erwarten. Er selbst arbeitet gerne viel und lange, schreibt er auf Linkedin. Das darf er auch. Genauso wie Menschen es auch gerne andersherum dürfen. Das gesteht er ihnen immerhin zu. Eine flächendeckende Arbeitszeitverkürzung ist jedoch der nächste logische Schritt, der mit der digitalen Revolution einhergehen muss. Mit einer Vier-Tage-Woche funktioniert unsere Welt nicht? Nein, es ist nur seine Welt, die dann nicht mehr funktioniert.

Anzeige
Anzeige

Henry-Ford-Effekt – wer macht’s vor?

Ich möchte eine andere Perspektive mitgeben: Der erste große Arbeitgeber, der es sich leisten kann, aufgrund technologischer Innovation sein Geschäftsmodell zu sichern und dabei gleichzeitig für neue Arbeitsstandards sorgen will, wird zwangsläufig eine immense Sogwirkung auf den gesamten Arbeitsmarkt haben. Ich nenne das Henry-Ford-Effekt. Und der kommt. Nicht zuletzt der Fachkräftemangel sowie die Folgen der Verdichtung der Arbeit bewirken, dass auch dieser Fortschritt sich nicht aufhalten lässt.

In eigener Sache: In unserem t3n Guide lernst du, wie Führen im Homeoffice am besten funktioniert und worauf Teamleitende und Personalverantwortliche achten sollten. Lerne mit unseren Praxisguides mehr für deinen Job. Hier geht’s zum Shop!

Arbeitsalltag: 10 Diagramme und Grafiken, die wir fühlen!

Instagramer Matt Shirley illustriert Arbeitsalltag: 10 Grafiken, die wir fühlen Quelle: Matt Shirley
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
32 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Miky

Frank Thelen denkt auch, dass er jedes Jahr ein neues iPhone benötigt, weil er sich sonst wie in der Steinzeit fühlen würde. Der Typ ist ein Ultra-Blender, der sehr viel Glück im Leben hatte. Ich gönne ihm
seine Millionen – aber Ratschläge dann doch lieber von meiner Oma :-)

Antworten
McCoy

Viel besser kann man es wohl echt nicht ausdrücken. Sonst würde er auch nicht sinngemäß sagen: klar ist es gut, nur nicht bei mir.
Ausruhen, auf dem was er hat und drauf hoffen, dass andere die zukünftige Arbeit machen. Oder ganz schlimm: nach mir die Sintflut. Aber ich denke, so denkt er dann hoffentlich tatsächlich nicht.

Antworten
Lothar.Schläfer

der Verfasser dieses Kommentars hatte ja klar betont: die Arbeitszeitverkürzung geht nur mit der digitalen Revolution einher, und von dieser sind wir noch Lichtjahre entfernt. Also ist ein Diskussion über die 4-Tage-Woche völlig verfrüht.

Antworten
Mlin

selten so einen Unfug gehört.
Glauben denn wirklich alle, alle Arbeitnehmer Menschen sitzen irgendwo in ihrem Office und haben nur einen Rechner vor sich, der immer schneller wird wegen der tollen KI, die ja dann alles von alleine macht.
Was machen denn die Krankenpfleger, Postboten, Müllabfuhr, Einzelhandel, Bau etc.etc??
Werden Alte ab Freitag nicht mehr versorgt, weil die Pfleger nur von Montag bis Freitag arbeiten?
Die Post und die Pakete kommen dann auch nur noch an diesen 4 Tagen.
Alles grober Unsinn

Antworten
TR

es braucht doch auch keine 7-Tage-Woche, um an allen 7 Tagen der Woche Pflege im Krankenhaus zu gewährleisten?!?
Wenn in irgendwelchen Branchen technischer Fortschritt dazu führt, dass weniger menschliche Ressourcen gebraucht werden, können diese frei gewordenen Ressourcen an Tag 5 der 4-Tage-Woche eingesetzt werden. Das geht natürlich nicht sofort, aber im Artikel geht es ja auch um langfristigen gesellschaftlichen Wandel…

Antworten
Change

Frank Thelen und t3n denken nicht an Müllmänner aber auch da ist prinzipiell 4 Tage möglich.
Aktuell wohl eher schwierig, weil Leute fehlen und einige sich lieber vom Amt bezahlen lassen anstatt
zu arbeiten. :-) Und wenn das Amazon Paket mal nicht kommt, dann haben Sie alles richtig gemacht. Weniger bestellen und nicht alles sofort, da müssen wir langfristig sowieso hin, wenn wir den Planeten nicht
vollständig Schrotten wollen.

Antworten
August

unglaublich solche Berichte manchmal glaube ich wer so was schreibt lebt in einer Traum Welt.
Überall werden händeringend Leute gesucht die auf dem Markt nicht verfügbar sind und in Zukunft auch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen werden und dabei setzt der demografische Wandel gerade erst ein!

Antworten
Der Denker

ich glaube so einfach lässt sich das nicht herunterbrechen.
Es werden gute Leute gesucht und die Menschen suchen attraktive Jobs.
Arbeitnehmer wollen viel verdienen, Arbeitgeber aber oft nicht viel bezahlen. Und nein, ein Obstkorb ist kein Anreiz in einer Firma zu arbeiten und auf ein höheres Gehalt zu verzichten. eine vier Tage Woche gibt jedoch mehr Raum um herunterzufahren und sich zu sortieren. Versuche aus skandinavischen Ländern zeigen, dass die Produktivität durch die Arbeitszeitreduktion nicht zwangsläufig leider. Das funktioniert natürlich nicht in Berufen in denen Akkord gearbeitet wird.
Aber langfristig muss ein Umdenken stattfinden.

Neben dem demographischen Wandel, der den Arbeitsmarkt verändert leben wir auch in einer Zeit der Digitalisierung und Automatisierung. Zudem verschieben sich im Laufe der Zeit die Prioritäten vieler Arbeitnehmer, wohingegen die Prioritäten der Arbeitgeber überwiegend gleich geblieben sind (Profit).
keine Frage: die Viertage-Woche hat auf jeden Fall Effekte in viele Richtungen. Mitarbeiterzufriedenheit, Gesundheit, Selbstentfaltung, Profit. ggf mehr Arbeitsplätze? Kleinere Unternehmen haben es hier vermutlich aber dann weiterhin schwerer mit den Großen mitzuhalten.

das sind nur ein paar Gedanken dazu. Manche Effekte sind vielleicht auch gar nicht direkt absehbar. wir können eben nicht alles kontrollieren und manchmal sollte man es auf einen Versuch ankommen lassen: getreu dem alten Motto „probieren geht über studieren“. Oder wir bleiben ewig konservativ und scheuen jede Veränderung weil es ja potenziell schlecht sein könnte. So entgehen uns aber auch Chancen, die den Wohlstand ggf. neu Definieren könnten. Zeit > Geld

Lida Licht

Das Problem ist die marode deutsche Bürokratie(alles dauert zu lange) Deutschland kann international nicht mehr mithalten(und könnte es auch in meinen Augen noch nie). Du hast nicht nur Fachkräftemangel,sondern Du hast Leute die in sogar etwas besseren besseren Postitionen unterbezahlt und überarbeitet sind. Weil immer noch die Anforderungen für Arbeitsplätze zum Teil zu hoch sind. Warum muss ich eine 3 Jahres Ausbildung machen wenn ich nur 1,5 Jahre brauche .Gerade in den Pflegeberufen, Vorallem sollten Azubis direkt ordentlich bezahlt werden. Dann fliehen Ausgebildete auch nicht vorm deutschen Arbeitsmarkt. Die Fassade bröckelt hier gewaltig . Deutschland ist ein Schwellenland und das schon sehr lange. Diese starke Exportzeit hat diese Arbeiter kaputt gemacht sodass die Alten eine von Krankheit und Verschleiss gebeutelte Rentenzeit haben/hatten.

TH

ich habe als Pfleger keine 7 Tage Woche und die Reduzierung bei meinem Kollegen auf 4 Tage hat auch wunderbar geklappt.

Antworten
David

Uh, in welche Art Einrichtung? In den Krankenhäusern in denen ich war gibts noch die 10 Tage Woche.

McCoy

Die Post kommt bei uns tatsächlich nur an 4 Tagen der Woche. Ob das schon so ein Modell ist… keine Ahnung ‍♂️. Stören tuts nicht, wenn man das weiß. Es erwartet ja auch keiner Sonntags Pakete, wenn er das nicht auch so gebucht hat.
Was die Jobs angeht, wo es angeblich nicht so geht, auch da geht es, weil die vorhandene Arbeitskraft durch eben die effektivere Arbeitsabläufe entsprechend verteilt werden können. Also eben nicht mehr nur 1 Pfleger auf einem Patienten, sondern 2 oder 3, weswegen nicht nur die Versorgung optimaler wird, sondern auch pro Pflegekraft weniger Arbeit verlangt werden muss. Nur muss die Bezahlung stimmen und es müssen, im Kopf veraltete, Arbeitgeber weg, wie der Thelen.
Über das im Text berichtete gibt es sogar Studien – ohne Gewähr, sonst würde ich die auch verlinken. Habe aber nun schon so oft über ähnliches wie im Text gelesen, dass ich eher an die wahrscheinlich auch gemachten Studien glaube, als an Aussagen von Arbeitgebern, die kein Bock auf Veränderung haben, weil es möglicherweise erstmal gaaaanz vage mehr Arbeit kostet. Wie gesagt, Thelen ist einer, der andere vormachen lässt, um dann damit spatet selbst groß aufzutreten.

Antworten
Gerri

So unrealistisch kann nur ein Anhänger des Sozialismus kommentieren bzw diesen Artikel verfassen. unglaublich
Wie schon so oft erwähnt werden Massenhaft Arbeitskräfte gesucht -trotz Arbeitslosigkeit (Kommentar vom Arbeitsamt“die jetzt noch da sind möchten sie auch nicht haben“) und deshalb müssen leute Überstunden machen um einfach den Betrieb aufrecht zu erhalten – was auch dementsprechend Entlohnt wird und nicht damit die Arbeitgeber sich eine goldene Nase dazu verdienen, denn Mindestlohn für echte Arbeitsbereitwillige liegt schon lange deutlich über 12/14 Euro.

Antworten
McCoy

Der Mindestlohn liegt selbst bei der Deutschen Bahn, aktuelles Streikthema, nicht auf oder über dem Mindestlohn. Es ist eine Förderung der trotz allem eher Arbeitgeber- denn Arbeitnehmergewerkschaft EVG. Bei der Deutschen Bahn werden die niedrigsten Lohngruppen unter Mindestlohn bezahlt. Das ist nur möglich, weil diese Arbeitskräfte durch Zulagen AUF den Mindestlohn kommen. Ganz linkes Ding, aber scheinbar legal und völlig fern von: es bekommen ja alle mehr als Mindestlohn.

Antworten
Lida Licht

Also wer bitte schön glaubt denn,daß 4 Tage nur Mo. Di. Mi. Do. bedeutet??
4 Tage Woche bei gleicher Bezahlung ist notwendigst!! Dadurch werden Arbeitsplätze wieder Attraktiver–mehr Einstellungen— Vollzeitüberarbeitete entlastet— echte Work-Life-Balance—–
Ich glaube viele Bürgergeldbezieher würden dann auch unangenehmere Jobs annehmen, ,weil: “ Man macht sich ja nicht tot“. Klar zwar nicht alle, aber muss ja auch nicht sonst hätten die beim Jobcenter ja leider keine Arbeit mehr und dann hätten wir auf einen Schlag ziemlich viele gebildete Arbeitslose

Antworten
Andreas

Unfassbar dieser Artikel.

Vielleicht war eine 35h/Woche (bzw. der oben skizzierte Wohlstandsgewinn durch weniger Arbeit (<-Was ein volkswirtschaftlicher Bullshit)) nur möglich, weil der Chinese 7 Tage/Woche für Umme für uns geknechtet hat. Da hat der jetzt aber auch keinen Bock mehr drauf. Vielleicht müssen wir doch wieder selber arbeiten anstatt ab 16 Uhr am Webergrill mit nem Gin-Tonic zu stehen

4 Tage Woche bei Fachkräftemangel zu fordern und lapidar zu sagen "Hättet Ihr halt mal innovieren müssen Ihr doofen Chefs …". Dieser Artikel macht mich fassungslos und lässt mich dann auch gleich mein Print-Abo-kündigen. Dann kommt der Autor (war ja nicht der erste Artikel in diese Richtung) seiner präferierten 4 Tage Woche vielleicht etwas schneller entgegen.

Antworten
Uwe

Man sollte nichts fordern, die Arbeitswelt ist komplex und am Ende muss das jeder selbst entscheiden aber sicher kein t3n Digital-New-Worker.

Antworten
Christoph

Die linke Propaganda hier ist nicht auszuhalten. Thelen hat Recht. Mit einer 4-Tage-Woche ist der Wohlstand in D nicht zu halten. Wir sind ja – im Gegensatz zu den zitierten Henry Ford Beispielen – in einer ganz anderen Situation. Es gibt viele in der Welt, die sich nicht nur ausruhen wollen, bspw. die Chinesen und Inder. Die nehmen keine Rücksicht auf unseren Wohlstand. Dort wird sich vielleicht auch die Arbeitszeit von XX Stunden auf 50 reduzieren.

Antworten
dennis

Thelen…. ganz ehrlich, wie kann man dem überhaupt Gehör schenken? Recherchiert ihn mal genau, der hat so viel Dreck am Stecken. Klar, dass er so denkt. Recherchiert das einfach mal. Der Mann geht über Leichen, nur für seinen persönlichen Erfolg…

Antworten
Legless Lego Legolas

Es ist echt lustig.
Die 40-Stunden-Woche kommt noch aus der Nachkriegszeit.
Die Produktivität stieg und steigt fast exponentiell während die Löhne linear, wenn nich sogar logarithmisch steigen.
Eine Reduzierung der Arbeitszeit ist einfach nur logisch. Die ganzen Boomer die 40 Stunden gearbeitet und sich kaputt gemacht haben verlangen im Prinzip, dass die nächste(n) Generation(en) sich ebenfalls kaputt machen sollen. Was für ein Gedankengang ist das denn bitte?

Klingt vielleicht utopisch, aber ich würde für körperlich schwere Arbeiten 20 Stunden (bei nicht viel weniger Lohn) , dafür mehr Arbeiter verlangen. Einfach weil’s keiner verdient hat sich ausbeuten zu lassen.

Antworten
Der Deutsche im Ausland

Der Artikel ist von einem Träumer. Nix arbeiten viel verdienen. Ja 50 Stunden Wochen sind nicht effizent aber manchmal wenn es eng wird muss man halt noch ein bischen drauf legen. Meine Stieftochter arbeitet in der Pflege. Da ist erst recht nix mit 4 Tage Woche. Liebe Leute, der Boss muss auch irgendwie Kohle verdienen die fällt halt nicht vom Himmel und ausserhalb von Deutschland wollen die Leute auch Geld verdienen und die jemmern nich wegen einer 4 Tage Woche. Habt ihr schon mit Leuten aus Singapore gearbeitet die haben eine andere Arbeitsethik. Da gehört der Abend auch zur potenziellen Arbeitszeit. Ich finde das zu heftig aber man muss es auch sehen. Wieso verlagern soviele Firmen in Länder mit deutlich niederen Lohnkosten. Während meiner Ausbildung habe ich 38.5 h per Woche gearbeitet. In den letzten 23 Jahren 42.5 h. Ich lebe noch :)

Antworten
Patrick S.

Ich arbeite im Baugewerbe als Projektleiter für Haustechnik und rundsätzlich bin ich der Meinung, dass eine 35h Woche auf jeden Fall machbar ist – jedoch würde ich lieber 5x7h intensiv arbeiten (ohne Pause) und um zb. 14 oder 14:30 heimkommen. Dann lässt sich der Tag noch nutzen.
Man merkt generell, dass die Produktivität an langen Tagen deutlich niedriger ist, als an kürzeren, bzw. ist der Freitag mit 4h so kurz, dass die Mehrheit eher auf „schauen wir, dass der Freitag vorüber geht“ eingestellt ist. 7h intensiv (und damit meine ich intensiv) arbeiten fällt leichter, als 9h auf 70% – und wenn es mal Tage gibt, an denen mehr zu Arbeiten ist, dann macht man halt seine 9-10h. Solche Phasen gibt es 2x im Jahr an denen es auch mal 55-60h Wochen sind. Das sollte jedoch nicht die Regel sein. Vor 30 Jahren baute man ein Haus in 2-3 Jahren und mittlerweile in 1,5. Wenn man durch die Baustellen geht, sieht man die Arbeiter (Ausbau) meistens sehr viel herumsitzen (damit die Zeit vergeht) die meisten wären ws. in 2/3 der Zeit fertig. Weiters sind weniger Stunden sicher ein größerer Ansporn, arbeiten zu gehen, als mehr. Wenn nur 1/3 der Arbeitslosen untergebracht werden könnten, müssten wir für 1/3 weniger Steuern zahlen – da rechnen sich 15% kürzere Arbeitszeiten schnell. Optimierbar ist unser System auf jeden Fall.

Antworten
Eva

Thelen identifiziert sich ausschließlich über seine Arbeit. Ohne Arbeit würde es sich als ein „nichts“ fühlen. Es ist nur eine Vermutung, aber ich denke, dass er privat nur wenige Kontakte pflegt und auf Freundeskreis, Kinder und Familie keinen Wert legt. Von daher mag die 4-Tage Woche für ihn auch gar nichts erstrebenswert sein. Die Theorie mit dem Wohlstandsverlust mag rein rechnerisch richtig sein. Wenn ich aber aufgrund einer 4-Tage Woche auf manch Überflüssiges verzichten kann, ohne darunter wirklich zu leiden (z.B. teure Markenprodukte), spüre ich keinen Wohlstandsverlust. Probiere das derzeit aus, es macht viel freier, von Einschränkung kann nicht die Rede sein.

Antworten
Giovanni Peppone

Ok, Glückwunsch, sei jedem gegönnt! Was hier vollständig ausgeblendet wird ist, dass wir durch die Globalisierung in einem internationalen Wettbewerb stehen. Wenn sich die Berufsanfänger jetzt auf Ihre 4-Tage-Woche vom Homeoffice berufen, werden Unternehmen irgendwann auf Resourcen aus anderen Ländern zurückgreifen.

In Indien, Pakistan, Bangladesh oder vielen anderen Ländern sitzen Menschen, die top ausgebildet sind. Wenn ich schon remote arbeiten kann, muss ich für das Unternehmen auch einen signifikanten Mehrwert bieten. Des sehe ich beim Blick in die Nachbarschaft definitiv nicht!

Porsche, Daimler usw. Da sitzen große Teile der Belegschaft im Homeoffice wie die Made im Speck und chillaxen ihr Leben.

Man muss kein Prophet sein um zu sehen, dass das auf Dauer nicht gut gehen wird! Deutschlands Wirtschaft liegt darnieder und im Ausland macht man sich darüber große Sorgen!

Ich weiß nicht ob es alle mitbekommen haben, aber Deutschland befindet sich inmitten einer Rezession mit brutaler Inflation!

Aber die „weiter so“-Mentalität zieht sich ja zwischenzeitlich durch sehr viele Bereiche…

Ich mache mir große Sorgen um dieses Land. Mit dieser Einstellung ziehen wir den Karren nicht aus dem Dreck!

Antworten
DH

Die 40 Stunden Woche war die Regel, als das historische Familienmodell „der Vater holt Geld rein, die Mutter kümmert sich um Haushalt, Kinder und Soziales“ vorherrschend war. Heutzutage müssen häufig beide Geld erwirtschaften, um zu überleben. Somit wurde die Arbeitszeit pro Haushalt in den letzten 50+ Jahren auf 80-100 Stunden pro Woche erhöht.

Eine Reduktion auf 50 Arbeitsstunden pro Familien-Haushalt wäre vielleicht eine Möglichkeit die komatöse Geburtenrate wiederzubeleben, dem Kollaps des Generationenvertrags vorzubeugen und jungen Generationen zumindest Hoffnung auf ein Leben ohne permanente Existenzangst zu geben.

Antworten
Verena

Wie schon zuvor geschrieben – ein unfassbar überheblicher Artikel!

In den USA gilt die 4-Tage-Woche seit den 1930ern als als flächendeckend etabliert? Da muss ich ja mal laut lachen. Und wie hoch ist die derer, die nach einer 5-Tage-Woche noch zu ihrem Zweitjob gehen, weil sie sich sonst das Leben nicht mehr leisten können? Hab euch immer für ein gutes Magazin gehalten. Das ist nun Geschichte. Es können nicht alle schick an ihrem Apple Laptop sitzen und arbeiten. Weder in den USA noch in Deutschland. Wer weniger arbeiten möchte, soll das tun. Aber die Rechnung wird nicht aufgehen. Da gebe ich Herrn Thelen zu 100% Recht.

Antworten
MW

Das steht dort auch nicht geschrieben. Flächendeckend in den USA bezieht sich auf die 40-Stunden Woche!

Antworten
Tim

Vielleicht mal den Artikel richtig lesen?

Antworten
Leo

Natürlich fürchtet er Wohlstandsverlust und zwar seinen Wohlstand

Antworten
M.Krüger

Er hat wohl Angst vor Wohlstandsverlust bei ihm, wenn er Mitarbeiter nicht mehr 5 oder gar 6 tage mit 12 Stunden knechten darf…

Antworten
Westend Dexter

Grundsätzlich ist unsere Ökonomie viel zu komplex geworden um die 4 Tage Arbeitswoche als mögliches Grundmodell zu pauschalieren! Es hilft auch niemanden eine Einzelperson als Zukunftsverweigerer zu deklarieren. Hier bekommt auf diesem Weg lediglich eine kleine persönliche Meinung einen „Nachrichten“ Platz (die ohne Widersacher gar keinen Aufhänger hätte), die witziger Weise genauso mit alten Kamellen versucht die eigenen Argumente gerade zu rücken wie der angeblich unfreiwillig erannte Widersacher. Es kann ja schließlich nicht ernst gemeint sein, eine uralte Henry Ford Story als Paradebeispiel für heutiges Zeitgeschehen heran zu ziehen. Da kann der Autor auch sagen „das haben wir schon damals so gemacht, dass funktioniert auch heute noch so!)
Tausende Faktoren sind in den letzten hundert Jahren in unserem ökonomischen Gleichgewicht hinzu gekommen und spielen alle eine Rolle. Globalisierung, demografischer Wandel, nicht digitalisierbare Arbeitsplätze – geschenkt! Es wird mit alten Geschichten argumentiert um die heutige Perspektive zu erklären und das obwohl es schlicht um eine große Zeitenwende geht. Es wäre ja amüsant zu lesen, wenn es nicht vom Autor ernst gemeint wäre. Ich lese hier einfach zu viel persönlichen und zu kurz geratenen Horizont auf eine viel zu große Thematik ohne die dafür notwendigen Randbedingungen auch nur annähernd beim Namen zu nennen. Zu viel Silicon-Valley New Economie Reportage und zu wenig echter Journalismus. Sorry, alleinig Berlin und New York sind keine Pole auf die sich unsere restliche hiesige Gesellschaft ausrichtet.

Antworten
Thomas Rostock

4 Tage bei vollem Lohnausgleich bedeutet 20% höhere Lohnkosten. Sollen die Preise nicht steigen, dann muss die Produktivität entsprechend erhöht werden. Es gibt zu wenige Fachkräfte. Für den Bau eines Hauses braucht es eine bestimmte Anzahl an Stunden. Das ändert sich nicht. Mal angenommen es wären 1000 Stunden, bei 40 Stunden pro Woche braucht man 25 Handwerker. Bei 4 Tage braucht man 32. Es gibt heute schon kaum die 25, woher sollen dann die zusätzlichen 7 kommen? Zudem sind die dann 20% teuerer. Oder es dauert dann eben länger und wird nur teuerer.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige