5 Dinge, die du diese Woche wissen musst: Was ist schlimmer, Homeoffice oder KI?
Wie viele und vor allem welche Jobs zukünftig von einer KI übernommen werden können, ist eine Frage, die aktuell viele Arbeitnehmende umtreibt. Viele Menschen zeigen sich allerdings auch begeistert von den Automatisierungsmöglichkeiten und dem Produktivitäts-Boost, den künstliche Intelligenz auslösen könnte.
So auch IBM-Chef Arvind Krishna. Der findet – kurz gesagt – KI super, aber eine weitere Errungenschaft der modernen Arbeitswelt, nämlich das Homeoffice, eher doof. Er beordert seine Belegschaft deshalb mit markigen Worten zurück ins Büro und verkündet gleichzeitig Stellenabbau und Einstellungsstopp wegen KI. Doch mittlerweile häufen sich Stimmen, die die KI-Thematik deutlich kritischer beleuchten. Sie sehen sogar größere Gefahren als den Jobverlust. Das und mehr sind die Themen unseres neuen Weeklys.
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1. Warnung vor dem Homeoffice
IBM-CEO Arvind Krishna hält Homeoffice für karriereschädlich. Es sei schwierig, Menschen zu befördern, die man nie zu Gesicht bekomme – insbesondere bei Management-Posten. Das teilte Krishna laut Bloomberg in einem Interview mit.
Dabei wurde er durchaus deutlich: „Wir ermutigen Sie, ins Büro zu kommen, wir erwarten, dass Sie ins Büro kommen, wir wollen, dass Sie ins Büro kommen!“ Angesichts des angekündigten Stellenabbaus bei IBM dürften diese Zitate für ordentlich Druck innerhalb der Belegschaft sorgen.
Krishnas Aussagen entbehren nicht einer gewissen Ironie. IBM hat vom Remote-Trend der letzten Jahre seit der Pandemie stark profitiert. Im eigenen Haus wünscht man die Arbeit in Selbstverantwortung wohl aber nicht mehr.
2. Google lädt am 10. Mai zur I/O 2023
Die Google I/O richtet sich primär an Entwickler:innen, in den vergangenen Jahren wurde allerdings auch neue Hardware präsentiert. Das wird auch 2023 wieder der Fall sein. Wir rechnen mit einer Vorstellung des Google Pixel 7a, das Leaks zufolge um einiges besser als der Vorgänger, aber nicht größer werden soll. Zudem wird der Konzern mit dem Pixel Fold sein erstes faltbares Smartphone vorstellen. Schon vor dem eigentlichen Event hat der Konzern die Existenz des Foldables bestätigt. Dafür hat Google mit dem vierten Mai den inoffiziellen Star-Wars-Feiertag mitsamt passendem Claim genutzt: „May the fold be with you!“
Die Google I/O könnte zu einem regelrechten Pixel-Fest werden. Auch ein Pixel-Tablet scheint in den Startlöchern zu stehen. Eine Preview auf das Google Pixel 8 ist ebenfalls nicht unwahrscheinlich. Mit den „Nest Locator Tags“ könnte eine Antwort auf Apples Airtags präsentiert werden.
Softwareseitig sind neue Infos zu einer weiteren Android-14-Beta und Neuerungen rund um Googles KI-Programm zu erwarten. Die I/O startet am Mittwoch, dem 10. Mai, ab 19 Uhr und ist via Youtube im Livestream zu sehen. Wir stellen euch den Livestream auch auf t3n.de parat.
3. Die Passkeys sind da
Bleiben wir noch kurz bei Google, dort gibt es nämlich noch eine weitere spannende Neuerung: Nutzer:innen können sich jetzt ohne Passwort in ihr Google-Konto einloggen, indem sie die neuen Passkeys verwenden.
Die Passkeys waren vor ziemlich genau einem Jahr von Apple, Google und Microsoft zusammen mit weiteren Mitgliedern der Fido-Alliance erstmals angekündigt worden. Es handelt sich dabei um eine neue kryptografische Schlüssellösung, die das klassische Passwort zur Anmeldung überflüssig macht.
Dafür braucht ihr lediglich ein vorauthentifiziertes Gerät wie ein Smartphone. Durch diese Passwortalternative werden herkömmliche Passwörter und andere Anmeldesysteme wie 2FA oder SMS-Verifizierung durch eine lokale PIN oder eine geräteeigene biometrische Authentifizierung wie einen Fingerabdruck oder Face-ID ersetzt.
Die Passkeys existieren nur lokal auf euren kompatiblen Geräten, was einen höheren Grad an Sicherheit und Schutz bietet, da bei einem eventuellen Phishingangriff kein Passwort gestohlen werden kann. Ihr könnt die Funktion bei Google auch erstmal ausprobieren, allerdings dürfte der Trend dauerhaft weg vom Passwort gehen.
4. Stecken wir schon mitten im Plot von „Don’t look up?“
Im Hollywood-Blockbuster „Don’t look up“ warnen zwei Wissenschaftler:innen, gespielt von Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence, vor einem Asteroiden, der schon sehr bald die Erde komplett zerstören wird. Zuhören will ihnen aber niemand und so kommt es unausweichlich zur Katastrophe.
Was im Film wohl eher als Metapher für den Klimawandel gedacht war, hat MIT-Professor Max Tegmark jetzt mit den Gefahren einer künstlichen Universalintelligenz in Bezug gesetzt.
In einem Essay für das Time-Magazin zeichnet Tegmark ein düsteres Bild: „Leider habe ich jetzt das Gefühl, dass wir den Film ‚Don’t Look Up‘ für eine andere existenzielle Bedrohung erleben: eine universelle Superintelligenz.“
Er schreibt: „Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass die Hälfte der KI-Forscher der KI eine mindestens zehnprozentige Chance einräumt, die Menschheit auszulöschen. Da wir schon so lange über diese Bedrohung nachdenken und darüber, was wir dagegen tun können – von wissenschaftlichen Konferenzen bis hin zu Hollywood-Blockbustern –, könnte man erwarten, dass die Menschheit einen hohen Gang einlegt, um die KI in eine sicherere Richtung zu lenken als eine außer Kontrolle geratene Superintelligenz.“
Stattdessen handele es sich bei den prominentesten Reaktionen aber lediglich um Kombinationen aus „Leugnung, Spott und Resignation“.
Dabei zeigt sich Tegmark überaus pessimistisch und prognostiziert die schnelle Verfügbarkeit einer Universalintelligenz – kurz AGI. Sie sei kurzfristiger zu erwarten „als zum Beispiel der Klimawandel und die Altersvorsorge der meisten Menschen“.
Tegmark schreibt allerdings auch, dass es noch nicht zu spät sei, um vor der nahenden Klippe Halt zu machen. Dafür müsse man sich allerdings schnell einig werden, dass diese Klippe tatsächlich existiere. Dann könnte eine angepasste und sichere KI-Technologie tatsächlich zahlreiche Vorteile haben.
5. Das hielt Steve Jobs von Meetings
Der Produktivitätstipp der Woche kommt heute von niemand geringerem als Steve Jobs. Der Apple-Gründer hat nämlich schon 1986 in einem Memo festgehalten, dass Meetings oft unnötig und echte Zeitfresser sind. Zwei Dinge blockieren produktive und kreative Arbeit seiner Meinung nach besonders: unnötig viel Zeit dafür aufbringen zu müssen, große Organisationen von dem zu überzeugen, was man für richtig hält; und die Zeit, die investiert werden muss, um andere Menschen anzuweisen, Aufgaben im Zweifel viel schlechter zu erledigen, als man es selbst könnte. Beide Aspekte lassen sich klar in Meetings verorten.
Er empfahl deshalb, mindestens einen Tag pro Woche komplett frei von Besprechungen zu halten, um ungestörte Einzelarbeit gewährleisten zu können. Meetings als Zeitfresser und zu viel Metaarbeit werden in modernen Unternehmen immer wieder kontrovers diskutiert. Deshalb sollte jedes Meeting nach seiner Sinnhaftigkeit hinterfragt werden. Ein guter Vorsatz für die anstehende Arbeitswoche.
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