- Die IMEI eures Android-Smartphones notieren
- Einen Sperrbildschirm unter Android einrichten
- Die Android-Standortermittlung aktivieren
- Find Hub: Dem "Mein Gerät finden"-Netzwerk beitreten
- Zusätzlichen Diebstahlschutz von Google aktivieren
- Herstellerspezifische Features überprüfen
- Regelmäßige Backups eures Android-Smartphones
- Die Notfall-Checkliste: Was tun, wenn euer Android-Smartphone gestohlen wurde?
- 1. Stellt sicher, dass euer Smartphone wirklich gestohlen wurde
- 2. Android-Smartphone aus der Ferne orten und gegebenenfalls sperren
- 3. SIM-Karte sperren lassen
- 4. Anzeige bei der Polizei erstatten
- 5. Konten sperren und Logins ändern
7 Tipps, Android-Smartphones vor Dieben zu schützen – und eine Checkliste, falls es schon gestohlen wurde

Mehr als einem Fünftel der Deutschen wurde schon einmal ein Smartphone gestohlen. Das geht aus einer Umfrage von Bitkom hervor. Bis vor einigen Jahren gab es noch recht wenig Möglichkeiten, um euer Android-Smartphone zu schützen oder gar wiederzufinden, falls es euch entwendet wurde. Glücklicherweise ist das nicht mehr so. Mittlerweile könnt ihr schon vor einem Diebstahl einige Maßnahmen ergreifen, um euer Gerät vor Fremdzugriff zu bewahren und es sicher zu tracken.
Über das Inhaltsverzeichnis gelangt ihr schnell zu den Bereichen, die euch am meisten interessieren. Wurde euer Android-Smartphone gestohlen, findet ihr am Ende unseres Artikels eine Notfall-Checkliste. Darüber könnt ihr die wichtigsten Schritte für diese Situation nachlesen und somit eure Daten auf dem Android-Smartphone schützen und es womöglich sogar zurückbekommen.
Die IMEI eures Android-Smartphones notieren
Die IMEI ist eine wichtige Ziffernfolge, wenn ihr euer Android-Smartphone zurückbekommen wollt. Die „International Mobile Equipment Identity“ ist eine 15-stellige Nummer, mit der euer Gerät identifiziert werden kann. Die IMEI benötigt ihr etwa, wenn ihr Anzeige gegen die Dieb:innen bei der Polizei stellen wollt. Zudem kann euer Android-Smartphone so von eurem Mobilfunkanbieter gefunden und aus der Ferne gesperrt werden, falls andere Methoden, die wir euch weiter unten aufführen, nicht funktionieren.
Die IMEI auf eurem Android-Smartphone herauszufinden, ist denkbar einfach. Zum einen könnt ihr eure Telefon-App öffnen und den Code *#06# eingeben. Das Handy zeigt euch dann in einem neuen Fenster die IMEI an. Zum anderen könnt ihr die Einstellungen eures Android-Smartphones öffnen und dort nach dem Bereich „Info“ suchen. Je nach Hersteller kann die genaue Bezeichnung etwas variieren. Dort findet ihr dann ebenfalls die IMEI neben weiteren Informationen zu eurem Smartphone. Notiert euch die IMEI dort, wo ihr sie sicher abrufen könnt, wenn euer Smartphone gestohlen wurde.
Einen Sperrbildschirm unter Android einrichten
Ein erster wichtiger Schritt zum Schutz eures Android-Smartphones ist der Sperrbildschirm. Nur wenn ihr eine PIN, eine biometrische Entsperrmethode oder ein Muster als Code einrichtet, können andere nicht direkt auf euer Smartphone zugreifen. In den meisten Fällen müsst ihr die Bildschirmsperre schon während der Ersteinrichtung eures Android-Smartphones aktivieren.
Solltet ihr sie zwischenzeitlich deaktiviert haben, raten wir dazu, sie erneut zu aktivieren. Wechselt dafür in die Einstellungen und sucht nach dem Menü „Sperrbildschirm“. Manche Hersteller wie Samsung bieten in diesem Menü neben den herkömmlichen Optionen noch „Sichere Sperreinstellungen“. In diesem Menü könnt ihr etwa festlegen, dass sich euer Android-Smartphone automatisch auf Werkseinstellungen zurücksetzt, sobald die Entsperrmethode 20 Mal falsch eingegeben wurde. So verringert ihr die Chance, dass Dieb:innen eure PIN erraten, um an eure Daten zu gelangen.
Die Android-Standortermittlung aktivieren
Um euer Android-Smartphone wiederzufinden, wenn es gestohlen wurde, müsst ihr vorab die Standortermittlung aktivieren. Das Feature benötigt ihr aber nicht nur im Ernstfall. Viele andere Apps greifen ebenfalls auf euren Standort zu, um bestimmte Dienste zu ermöglichen. So benötigt etwa Google Maps euren Standort, um euch in Echtzeit an euer Ziel zu lotsen.
In der Regel sollten die Standortdienste auf eurem Android-Smartphone aktiviert sein. Solltet ihr sie abgeschaltet haben, könnt ihr sie ganz einfach wieder aktivieren. Öffnet die Einstellungen und sucht dort nach „Standort“. Aktiviert den Schieberegler, sodass er auf „Ein“ steht. Solltet ihr einigen Apps den Zugriff auf euren Standort verweigern wollen, könnt ihr das ebenfalls in diesem Menü granular für jede Anwendung separat festlegen.
Find Hub: Dem „Mein Gerät finden“-Netzwerk beitreten
Google bietet auf allen Android-Smartphones das sogenannte „Mein Gerät finden“- Netzwerk an, das künftig als „Find Hub“ bezeichnet wird. All eure Android-Geräte, die ihr unter demselben Google-Account nutzt, können darüber lokalisiert und sogar teilweise aus der Ferne gesteuert werden. Je nach Einstellungen ist es dabei sogar möglich, ausgeschaltete Android-Smartphones zu orten oder die Geräte endgültig zu löschen, um den Fremdzugriff auf eure Daten zu verhindern.
Um euer Android-Smartphone im Falle des Falles wiederzufinden, wechselt ihr in die Einstellungen des Geräts und ruft im Menü „Google“ den Reiter „Alle Dienste“ auf. Tippt anschließend auf „Persönliche Sicherheit & Gerätesicherheit“ und „Mein Gerät finden“. Stellt sicher, dass der Schieberegler aktiviert ist. Ist das der Fall, könnt ihr entweder die „Mein Gerät finden“-App auf einem anderen Gerät oder die Webversion des Google-Netzwerks nutzen. Loggt euch einfach mit eurem Account ein und schon seht ihr eure Geräte.
Im Menü „Mein Gerät finden“ solltet ihr zudem weitere Einstellungen vornehmen. Tippt dafür auf „Geräte finden, die offline sind“. Damit legt ihr fest, ob sich euer Android-Smartphone selbst dann tracken lässt, wenn es ausgeschaltet oder vom Mobilfunk getrennt wurde. Um die Funktion nutzen zu können, müsst ihr eine PIN, ein Muster oder ein Passwort festlegen. Nur so könnt ihr später auf die verschlüsselten Standortdaten eures Geräts zugreifen.
Die Standardeinstellung ist „Mit Netzwerk nur an stark frequentierten Orten“. Das bedeutet, dass euer Smartphone seinen Standort verschlüsselt an Google sendet, wenn mehrere andere Geräte in der Nähe euer Android-Smartphone erkannt haben. Google spricht dabei von aggregierten Standort-Daten, die aus mehreren Berichten zusammengesetzt und damit wohl auch genauer sein sollten. Die Option „Mit Netzwerk an allen Orten“ bietet hingegen auch Standort-Daten, wenn nur ein einziges Gerät euer Android-Smartphone meldet. Das ist dann eventuell ungenauer, kann aber in weniger frequentierten Regionen das Tracking überhaupt erst ermöglichen.
Sollte euer Android-Smartphone vom Mobilfunk und WLAN getrennt werden, ist der letzte Standort noch für euch abrufbar. Ihr müsst dafür lediglich die PIN, das Muster oder das Passwort in „Mein Gerät finden“ eingeben, nachdem ihr auf die letzten Standortdaten geklickt habt. Der Standort ist dann zwar nicht mehr in Echtzeit abrufbar, doch gibt euch einen groben Anhaltspunkt, wo sich das Android-Smartphone zu der angegebenen Zeit befunden hat. Bei manchen unterstützten Android-Smartphones funktioniert das Tracking selbst dann, wenn das Gerät vor einiger Zeit abgeschaltet wurde.
Zusätzlichen Diebstahlschutz von Google aktivieren
Um es Dieb:innen möglichst schwer zu machen, solltet ihr weitere Diebstahlschutz-Features auf eurem Android-Smartphone aktivieren. In den Einstellungen findet ihr im Bereich „Sicherheit und Datenschutz“ den Abschnitt „Schutz für verlorene Geräte“. Unter „Diebstahlschutz“ findet ihr anschließend eine Reihe von praktischen Funktionen.
Das beginnt schon mit der Identitätsüberprüfung. Ist diese Funktion aktiviert, verlangt euer Smartphone jedes Mal eine PIN, ein Muster, Passwort oder euren Fingerabdruck, sobald wichtige Systemeinstellungen geändert werden. Damit ihr Zuhause oder an der Arbeit nicht jedes Mal ein Passwort eingeben müsst, könnt ihr sichere Orte festlegen, an denen das Feature deaktiviert wird. Ist es aber aktiv, können Dieb:innen nicht einfach Veränderungen an eurem Android-Smartphone vornehmen.
2024 hat Google zudem eine Diebstahlerkennung eingeführt. Ist sie aktiviert, erkennt das Android-Smartphone etwa, wenn es euch schnell aus der Hand gerissen wird und jemand damit wegrennt. In diesem Fall sperrt sich das Display automatisch. Zwar ist der Diebstahlschutz dabei gelegentlich zu eifrig, doch sorgt er dafür, dass den Dieb:innen der direkten Zugriff auf euer Gerät verwehrt bleibt.
Ähnlich funktioniert die Offline-Gerätesperre. Ist sie deaktiviert, wird euer Android-Smartphone immer dann gesperrt, wenn es vom Internet getrennt wird. Wurde euer Smartphone gestohlen, können es die Verantwortlichen vom Netz trennen, um das Tracking zu verhindern. Mit dem zusätzlichen Diebstahlschutz müssen sie trotzdem noch die Bildschirmsperre überwinden, um auf euer Gerät zuzugreifen.
Zu guter Letzt könnt ihr eine Remote-Sperre aktivieren. Das „Sperren per Fernzugriff“ könnt ihr nach der Aktivierung des Features initiieren, indem ihr android.com/lock aufruft und eure Telefonnummer eingebt. Ihr benötigt kein Google-Konto und könnt dadurch trotzdem die Display-Sperre aktivieren. Sollte das Android-Smartphone zum Zeitpunkt der Remote-Sperre offline sein, wird es automatisch gesperrt, sobald es wieder online ist.
Herstellerspezifische Features überprüfen
Viele Hersteller von Android-Smartphones bieten bei ihren Geräten noch eigene Features, um sie vor einem Diebstahl zu wappnen. So bietet Samsung etwa den Bereich „Sichere Sperreinstellungen“. Dort könnt ihr über die Option „Netzwerk und Sicherheit sperren“ festlegen, dass sich mobile Daten und Wlan nur dann deaktivieren lassen, wenn euer Galaxy-Smartphone entsperrt wurde.
Sollte jemand das Gerät stehlen, kann so die Standortverfolgung durchweg gewährleistet werden, sofern das Android-Smartphone nicht ausgeschaltet wird. Für die Standortverfolgung bietet Samsung sogar ein eigenes Netzwerk neben dem „Mein Geräte finden“-Feature von Google. Über „SmartThings Find“ könnt ihr sämtliche Samsung-Produkte registrieren und ebenfalls auf einer Karte tracken lassen.
Regelmäßige Backups eures Android-Smartphones
So ärgerlich der materielle Verlust beim Diebstahl eines Android-Smartphones ist: Der schmerzhafteste Umstand ist oftmals, dass ihr eure Fotos, Videos und Nachrichten verliert, mit denen ihr persönliche Erinnerungen verbindet. Dementsprechend solltet ihr eure Daten regelmäßig per Backup sichern.
Das könnt ihr entweder über Cloud-Dienste wie Google One oder manuell per USB-Kabel auf einem PC. Sobald ihr ein neues Gerät einrichtet, könnt ihr dann die Daten wieder auf das Android-Smartphone laden. Zudem bieten Messenger wie Whatsapp eigene Backup-Funktionen, um Nachrichten später wiederherzustellen.
Die Notfall-Checkliste: Was tun, wenn euer Android-Smartphone gestohlen wurde?
Was tun, wenn das Android-Smartphone wirklich gestohlen wurde? Wir haben euch die wichtigsten Schritte samt Erklärung zusammengefasst. So könnt ihr auch in der Notsituation einen kühlen Kopf bewahren und die Chancen erhöhen, eure Daten zu schützen und das Smartphone wiederzubekommen.
1. Stellt sicher, dass euer Smartphone wirklich gestohlen wurde
Oftmals haben wir unser Android-Smartphone einfach verlegt und vergessen, wo es sich befindet. Ruft es über ein anderes Gerät auf eurem Handy an. Findet ihr es wieder, könnt ihr euch eine Menge Arbeit und Nerven sparen. Wurde euch das Smartphone aus den Händen gerissen, müsst ihr natürlich nicht mehr prüfen, ob das Gerät wirklich gestohlen wurde.
2. Android-Smartphone aus der Ferne orten und gegebenenfalls sperren
Habt ihr das „Mein Gerät finden“-Netzwerk auf eurem Android-Smartphone eingerichtet, sucht nach eurem Gerät. So könnt ihr ebenfalls herausfinden, ob ihr es lediglich verloren habt. Befindet sich das Gerät an einen Ort, an dem ihr in letzter Zeit nicht gewesen seid oder bewegt es sich auf der Karte, könnte es jemand gestohlen haben. Wichtig ist, dass ihr die Dieb:innen nie auf eigene Faust konfrontiert. Die Standortdaten solltet ihr später bei der Polizei vorlegen, damit sie die Verfolgung aufnehmen können. Solltet ihr schon vermuten, dass jemand Zugriff auf eure Daten hat, solltet ihr das Gerät zudem über das Netzwerk sperren.
3. SIM-Karte sperren lassen
Ruft entweder direkt bei eurem Mobilfunkanbieter oder bei der Sperr-Hotline 116 116 an, um eure SIM-Karte sperren zu lassen. So verhindert ihr, dass die Dieb:innen Anrufe und Nachrichten in eurem Namen tätigen. Denn das könnte zu Betrugsversuchen bei euren Kontakten oder zu horrenden Kosten auf eurer Mobilfunkrechnung führen. Bedenkt, dass dadurch auch die mobilen Daten gesperrt werden, wodurch sich das Android-Smartphone schwieriger orten lässt. Habt ihr unsere Tipps weiter oben befolgt, lassen sich die Android-Geräte aber auch offline noch tracken.
4. Anzeige bei der Polizei erstatten
Nachdem ihr erste Maßnahmen selbst ergriffen habt, wird es Zeit, die Angelegenheit der Polizei zu übergeben. Für eine Anzeige benötigt ihr die IMEI eures Android-Smartphones sowie im besten Fall den Kaufvertrag des Geräts und eine genaue Beschreibung. Ihr erhaltet im Anschluss eine Bescheinigung über die Anzeige, die ihr bei eurem Mobilfunkanbieter einreichen könnt. Dadurch kann er den Standort des Geräts für euch ermitteln. Nutzt ihr das Tracking von Google und habt die SIM-Karte schon sperren lassen, müsst ihr das nicht zusätzlich tun.
5. Konten sperren und Logins ändern
Habt ihr Grund zur Annahme, dass ihr euer Android-Smartphone nicht mehr wiedersehen werdet oder Dieb:innen trotz Diebstahlschutz und Bildschirmsperren Zugriff darauf haben könnten, müsst ihr handeln. Gerade wenn ihr auffällige E-Mails oder Benachrichtigungen über Login-Versuche bekommt, solltet ihr keine Zeit verschwenden. Ändert sämtliche Passwörter und E-Mail-Adressen, die auf dem Gerät gespeichert waren. Solltet ihr auch Bezahldaten abgespeichert haben, lasst die zugehörigen Karten sperren und beantragt neue bei eurer Bank. Nur so könnt ihr noch größeren Schaden durch den Diebstahl eures Android-Smartphones verhindern.