900 Prozent Kursplus: „Zoom-Aktie“ wegen Verwechslungsgefahr gestoppt

(Foto: Lev Radin/Shutterstock.com)
Der Videokonferenz-Dienst Zoom zählt zu den Gewinnern der Coronakrise, wurde an der Börse bislang jedoch häufig mit einer ganz anderen Firma verwechselt. Um weitere Irritationen zu verhindern, hat die US-Börsenaufsicht den Handel des Namensvetters Zoom Technologies am Donnerstag vorübergehend gestoppt.
Wer als Anleger nicht genau hinsah, konnte sich bei den Aktien leicht vergreifen. Denn das Tickerkürzel „ZOOM“ ist von Zoom Technologies belegt, was dem Unternehmen seit Jahresbeginn ein Kursplus von fast 900 Prozent bescherte. Das Problem: Mit dem erfolgreichen Videokonferenz-Anbieter Zoom Video hat die Firma gar nichts zu tun.
Zoom Video ist erst seit 2019 an der Börse gelistet und hat das Tickerkürzel „ZM“. Der Videokonferenzanbieter profitiert davon, dass viele Bürojobs in der Coronakrise auf Heimarbeit umgestellt wurden. Der Aktienkurs ist dieses Jahr um 112 Prozent gestiegen. Damit fällt das Plus deutlich geringer als bei dem Verwechslungskandidaten.
Der Börsenaufsicht SEC wurde das Treiben nun zu bunt. Die Aufsicht setzte die „ZOOM“-Aktie von Zoom Technologies zunächst bis zum 8. April vom Handel aus und wies auf Zweifel an den öffentlichen Informationen zur Finanzsituation des Unternehmens hin, da dieses schon seit 2015 keine Geschäftsberichte mehr vorgelegt habe.
Bei der SEC heißt es lediglich, dass es sich laut Angaben von 2014 um eine in der US-Steueroase Delaware ansässige Firma handele, die ihren geschäftlichen Hauptsitz in der chinesischen Hauptstadt Peking habe. Vor dem Handelsstopp hatte das Unternehmen einen Börsenwert von 31,3 Millionen US-Dollar. Zoom Video bringt es auf fast 40 Milliarden Dollar. dpa
Zum Weiterlesen:
- Edward Snowden: Jetzt errichtete Überwachung wird Corona-Krise überdauern
- Videokonferenzen aufpeppen – so funktionieren virtuelle Hintergründe bei Zoom
- Mit diesem Tool umgeht ihr die Installation des Zoom-Clients
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Zoom reicht Daten an Facebook weiter, sollte man meiden …