Wer Kryptowährungen handeln will, hat neben den üblichen Börsen immer häufiger auch die Möglichkeit, es über Banken zu tun. Doch das ist meistens auf einige Leitwährungen beschränkt, etwa bei Bison, der Trading-App der Börse Stuttgart. Vivid hat vor einigen Wochen angekündigt, rund zehn Währungen wie Bitcoin und Ethererum für den Handel und die Aufbewahrung anzubieten.
So können Vivid-Kunden nun unter anderem 0x, Aave, Aragon, Bancor Network Token, Compound, Chiliz, Decentraland, Dogecoin, Enjin Coin, Fetch.ai, Filecoin, FTX Token, Holo, IOST, Kyber Network, Loopring, Maker, OMG Network, Polkadot, Polygon, REN, Solana, Stellar, Storj, Swipe, Synthetix Network Token, Tron, Uniswap, Vechain and XRP handeln. Coins, die bereits verfügbar waren, sind Algorand, Basic Attention Token, Bitcoin, Bitcoin Cash, Cardano, Chainlink, EOS, Ethereum, Litecoin und NEM. Investieren ist ab Werten von einem Cent kostenfrei und rund um die Uhr möglich. Ob es dauerhaft bei dem kostenfreien Handel bleibt, ist fraglich. Das Unternehmen erklärt auf Nachfrage, man prüfe dies noch ergebnisoffen.
Vivid gibt Anlegern Kurse zu Krypto-Themen an die Hand
Zwar bleiben Kryptowährungen eine volatile Anlageklasse und sollten nur von Nutzern gehandelt werden, die höhere Kursschwankungen oder im schlimmsten Fall einen Totalverlust verschmerzen könnten – dennoch erscheinen sie trotz jüngster Turbulenzen an den Märkten attraktiv. Das Angebot von Vivid könnte insbesondere jenen, die technisch weniger affin sind und sich das Betreiben einer eigenen Wallet nicht zutrauen, entgegen kommen. Außerdem bietet das Unternehmen Kurse, sogenannte Krypto-Classes, an, die das nötige Wissen in der Thematik vermitteln sollen. Ob das in allen Fällen ausreicht, wird sich zeigen.
Dass sich Vivid als krypto-affine Bank (die Lizenz läuft über die Solarisbank, die hier als Banking-Dienstleister fungiert) positioniert, ist ein geschickter Schachzug. Denn angesichts des immer noch wachsenden Angebots an Neobanken und bankenähnlichen Fintechs wird es für die Unternehmen immer schwieriger, ein eigenes Profil und Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln. Vivid positioniert sich hier geschickt als Plattform für Banking-Dienstleistungen, Sparen und Investieren und will auch für Menschen interessant sein, die bislang weniger Erfahrung in Anlage- und Altersvorsorgethemen haben. Ähnlich wie bei der Investmentfunktionalität, die vor einigen Wochen gelauncht wurde, kooperieren die Berliner mit CM-Equity, einem in München ansässigen Finanzdienstleister mit Bafin-Regulierung. Dabei will Vivid nach eigenen Angaben die „die größte Krypto-Auswahl Europas unter Banking-Apps“ bereitstellen.
Vivid bietet ein klassisches appbasiertes Girokonto gebührenfrei und finanziert sich teilweise über Provisionen und Cashback-Angebote. Vivid Money wurde 2019 von Artem Yamanov und Alexander Emeshev in Berlin gegründet, ging im Sommer 2020 an den Start und beschäftigte zwischenzeitlich mehr als 200 Mitarbeitende. Nach nur einem Jahr hat Vivid Money bereits über 100 Millionen Euro von renommierten Investoren eingesammelt, darunter Ribbit Capital und Greenoaks Capital, und wird mit 360 Millionen Euro bewertet.
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„Investieren ist ab Werten von einem Cent kostenfrei und rund um die Uhr möglich.“ Das heißt dann wohl, dass es theoretisch möglich ist, kostenfrei investieren zu können? Denn in der Praxis sehe ich überall einen Spread: bei BTC, ETH, ADA etc..
Da ich mir die App primär wegen der suggerierten Möglichkeit, kostenlos traden zu können, heruntergeladen habe, fühle ich mich, vorsichtig ausgedrückt, etwas getäuscht.
Schade.