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Die Solarisbank migriert als erste deutsche Bank vollständig in die Cloud

Die Solarisbank verlässt sich als erste deutsche Bank ausschließlich auf die Cloud. Das ist ein mutiger Schritt und könnte auch anderen Banken guttun.

2 Min.
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(Grafik: Shutterstock)

Banken sind aufgrund strenger regulatorischer Richtlinien extrem skeptisch gegenüber Cloud-Infrastrukturen. Zwar haben sowohl die Deutsche Börse als auch die Finanzinformatik der Sparkassen oder die Deutsche Bank Teile ihrer IT-Infrastruktur in die Cloud ausgelagert (in dem Fall jeweils teilweise in die Google-Cloud). Aber gerade bei den Kernbanksystemen und den entscheidenden Services vertrauen nahezu alle Banken lieber auf ihr klassisches Rechenzentrum.

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Die Solarisbank ist eine Banking-as-a-Service-Plattform, die unter anderem die technische Umsetzung für Fintechs wie Vivid Money oder Kontist übernimmt, mit der Otto Group zusammenarbeitet, an Samsung Pay in Deutschland mitwirkt und für American Express in Deutschland deren Ratenzahlungslösung Splitpay realisiert.

Das Unternehmen hat jetzt bekannt gegeben, dass sie alle ihre Kernbankensysteme, digitalen Produkte und Datenbanken auf AWS als Cloud-Anbieter migriert hat. Damit ist sie nach eigenen Angaben die erste Bank in Deutschland, die vollständig in die Cloud migriert ist und ausschließlich auf diese Infrastruktur setzt. Die Migration von einem On-Premise-Datenzentrum in die AWS-Cloud wurde innerhalb eines Jahres durchgeführt und im November abgeschlossen. Damit dürfte die Solarisbank für Partner noch attraktiver werden, weil gerade die AWS-Plattform als extrem experimentell im positiven Sinne und sehr flexibel gilt. Es vergeht kaum eine Woche, in der hier nicht neue Services bis hin zu KI, Kubernetes und Automatisierung vorgestellt werden.

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Cloud gerade für vielfältige Anforderungen einer Solarisbank geeignet

Durch die Kombination ihrer deutschen Vollbanklizenz mit einer API-basierten Bankinfrastruktur schafft die Solarisbank die technologischen und regulatorischen Grundlagen für Unternehmen, die Finanzdienstleistungen schnell und flexibel anbieten. AWS verfügt über unterschiedliche Regionen, darunter Server in Frankfurt, die Unternehmenskunden explizit als Location auswählen können. Generell spricht im Übrigen immer weniger gegen Cloud-Services im Banking-Kontext, weil sie gut skalierbar sind und strukturell sogar ausfallsicherer als so manches On-Premise-Rechenzentrum der Banken, wie Kunden in den letzten Monaten schmerzlich bei der Umstellung einiger Kernbanksysteme erkennen mussten.

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Aufgrund entsprechender API dürfte die Cloud-Infrastruktur auch den Entwicklern von Drittdiensten zugute kommen, die die zusätzlichen Banking-Services für Solaris-Kundenunternehmen bereitstellen. Dabei ist eine Cloud-Infrastruktur gerade für ein Unternehmen wie die Solarisbank spannend. Schließlich sind hier naturgemäß zahlreiche Banken mit sehr unterschiedlichen Belangen angeschlossen, die auf diese Weise auch ihre Legacy-Anwendungen implementieren können, sofern es sich nicht ohnehin um „from scratch“ neu aufgesetzte (Challenger-)Banken handelt.

Argumentation pro Cloud gegenüber der Bafin vereinfacht

Verändert hat sich dadurch aber auch die Ausgangslage für die Cloud-Anbieter von IBM/Red Hat über Microsoft bis hin zu Google und AWS: Nachdem jetzt mal ein Institut gezeigt hat, dass das durchaus geht und funktioniert, dürfte nicht nur die Bafin als Regulierungsbehörde weniger Bedenken und Argumente gegen die Cloud haben. Sondern auch viele Banken, die bislang noch insbesondere für die Kernfunktionen an klassischen On-Premise-Lösungen festhalten.

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Übrigens ist die Solarisbank, die ja ohnehin eine Art Sonderstatus als Banking-Technik-Provider hat und BaaS-Services für eine Vielzahl anderer Banken bietet, nicht die erste deutsche Bank, die so gänzlich cloudbasiert arbeitet. N26 beansprucht für sich, schon seit 2016 vollkommen cloudbasiert zu arbeiten.

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Ein starker Move für die Solarisbank! Ob sie die ersten waren ist allerdings zu bezweifeln, N26 läuft seit 2016 mit dem Mambu Kernbankensystem in der Cloud: https://www.mambu.com/customer/n26

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Naja, die Solarisbank unterliegt weder den Kritisregelungen (soweit mir bekannt) noch ist sie Systemrelevant und unterliegt auch nicht der SSM Aufsicht durch die EZB. Da kann man sowas schon durchziehen, und hoffen das die Aufsicht alle Hühneraugen zudrückt (die wollen ja auch lernen wie es geht). Trotzdem wir spannend sein ob wir auch erfahren welche Baustellen es nach den ersten Cloud-komplettausfällen & Einbrüchen geben wird und was der Regulator dann für Fragen stellt bzw für Feststellungen wirft.

zur N26: Das ist afaik private Cloud, das geht ja immer.

Zum Thema Ausfallsicherheit: da hätt ich jetzt so meine Zweifel das technologisch hochkomplexe Cloud Settings bei denen auch Softwareseitig von den Providern immer an der „bleeding Edge“ gearbeitet wird wirklich mehr Stabilität erwartet werden kann. Schliesslich sind auch schon mehrfach in den letzten Jahren flächendeckende Total-Ausfälle bei den Hyperscalern passiert.

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Leser

Das Kernbankensystem von Mambu für N26 läuft auf AWS laut https://insidenow.deloitte.lu/cloud-and-core-banking/article/

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