Die Deutsche Bank stand neben anderen Großbanken im Zentrum eines Skandals rund um die betrügerischen Manipulationen des Referenzzinssatzes Libor. Libor steht für London Interbank Offered Rate und ist ein in London an allen Bankarbeitstagen festgesetzter Referenzzinssatz, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses herangezogen wird. Der Libor hat Auswirkungen auf zahlreiche Kredite und andere Finanzmarktgeschäfte rund um die Welt. 2011 wurde aufgedeckt, dass die Deutsche Bank und andere Großbanken den Zinssatz über viele Jahre hinweg zu den eigenen Gunsten manipulierten.
Im Februar 2018 stimmte die Deutsche Bank in einem US-Gerichtsverfahren zu, 240 Millionen Dollar an Investoren zu zahlen. Seit 2015 ermitteln britische Behörden außerdem wegen Manipulationen des Referenzzinssatzes Euribor. Im März 2018 bekannte sich ein Ex-Händler der Deutschen Bank auch hier der Zinsmanipulation schuldig.
Die Deutsche Bank steht vor der Herausforderung der Digitalisierung
Wie andere Banken steht auch die Deutsche Bank vor der Herausforderung der Digitalisierung. Privat- und Geschäftskunden sind von Apps und Online-Diensten einen Komfort von Facebook und Google gewohnt, den viele Banking-Apps heute noch nicht bieten. Die Deutsche Bank veranstaltet Hackathons und betreibt das Deutsche-Bank-Innovation-Lab in Berlin. Teilweise werden Fintechs auch an klassische Banken verkauft. So übernahm beispielsweise die ING-Diba die Kreditplattform Lendico von Rocket Internet.
Fintech-Newcomer wie N26 aus Berlin oder Revolut aus London greifen das Privatkundengeschäft traditioneller Banken mit ihren Apps an. Andere Fintech-Unternehmen wie die Berliner Solarisbank suchen eher den Schulterschluss mit den etablierten Finanzinstitutionen und bieten sich als Dienstleister im Hintergrund an – zum Beispiel durch Software im Backend oder White-Label-Lösungen bei Apps. Pläne, eine eigene Digitalbank zu gründen, gab die Deutsche Bank im Mai 2018 auf. Statt einer Bank mit einem Konto im Mittelpunkt plant die Deutsche Bank stattdessen, sich in Richtung einer digitalen Plattform zu wandeln, die auch für andere Anbieter offen ist.
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