Der Shackleton-Krater am Südpol des Mondes ist ein primäres Ziel der Artemis-Missionen der Nasa. Artemis ist das erste Programm seit den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts, das Menschen auf den Mond bringen soll.
Nasa vermutet große Wassereis-Reserven am Boden des Kraters
Der Shackleton-Krater interessiert die Raumfahrtbehörde ganz besonders, weil dort Wassereisdepots vermutet werden, die für künftige Missionen entscheidende Bedeutung erlangen könnten. Mit seinem Durchmesser von 21 Kilometern bei einer Tiefe von 4,2 Kilometern bietet der Krater beste Bedingungen für das Vorhandensein von Wassereis.
Zudem liegt das Gebiet permanent im Schatten. Seine steilen Wände bieten kaum Einstrahlungsmöglichkeiten für Licht. So werden am Boden des Kraters Temperaturen unter –180 Grad Celsius erreicht.
Um dieses Gebiet näher erforschen zu können, benötigt die Nasa Navigationshilfen und Kartierungstechnologien, die auch unter extremen Bedingungen funktionieren. Darauf zielt die Anfang September 2024 gestartete Preisgeld-Kampagne, die mit umgerechnet insgesamt 46.500 EUR dotiert ist und aus zwei unterschiedlichen Aufgaben besteht.
Orientierungshilfe für Astronaut:innen benötigt
Zum einen sollen Erfinder:innen eine Orientierungshilfe zur Navigation auf der Mondoberfläche entwickeln. Die soll den Astronaut:innen bei der Navigation abseits des Mondlandefahrzeugs und bei der Rückkehr dorthin helfen.
Die Nasa sucht nach Geräte-Konzepten, die präzise und einfach zu bedienen sind. Zudem müssen sie von Astronaut:innen, die unter Druck stehende Handschuhe tragen, verwendet werden können. Für die beste Lösung zu diesem Problem stellt die Nasa 15.000 US-Dollar (knapp 14.000 EUR) in Aussicht.
Hightech-Kartierungssystem gesucht
Die zweite Aufgabe besteht in der Entwicklung eines detaillierten Konzepts für ein Gerät, das bei der Erkundung und Kartierung des Shackleton-Kraters helfen soll. Es soll die innere Umgebung des Kraters charakterisieren, quantifizieren und kartieren.
Die Technologie muss in der Lage sein, bei – 180 Grad Celsius unter rauesten Bedingungen zu funktionieren. Zudem muss sie in der Lage sein, die erhobenen Daten an die Missionsleitung zu übertragen. Dafür lobt die Nasa 30.000 Dollar (rund 28.000 EUR) aus.
Ausschreibung läuft bis Ende November
Die verbleibenden 5.000 Dollar sollen unter den Einreichungen verteilt werden, die zwar nicht gewinnen, aber insgesamt „eine außergewöhnliche Leistung“ zeigen.
Noch bis zum 25. November 2024 können Erfinder:innen ihre Vorschläge bei der Nasa einreichen, die für die Abwicklung mit dem Portal Freelancer zusammenarbeitet. Drei Einreichungen werden dort nach knapp zwei Wochen bereits gezählt. Die Ausschreibungsfrist läuft aber noch über zwei Monate.