
Auf dem Mond gibt es viel mehr Wasser als angenommen. (Foto: Kiri Photography/Shutterstock)
Sollten, wie geplant, künftig Menschen auf dem Mond leben, bräuchten sie sich zumindest um die Wasserversorgung keine Sorgen zu machen. Im vergangenen Jahr hatten Forscher:innen herausgefunden, dass allein in kleinen Glaskügelchen mondweit bis zu 270 Milliarden Tonnen Wasser gespeichert sein könnten.
Wassereisreserven auch unter der Oberfläche
Dazu kämen noch die Wassereisreserven rund um die Pole des Mondes. Und die dürften noch deutlich umfangreicher sein als gedacht, wie Forscher:innen aus Indien und den USA jetzt in zwei Studien dargelegt haben.
Demnach wurde zunächst das Vorhandensein von Wassereis in Kratern der permanent abgeschatteten Regionen des Mondes bestätigt. Zudem stellte sich heraus, dass es am Nordpol doppelt so viel Wasserreserven geben dürfte wie am Südpol.
Die Auswertung von Daten des indischen Mondorbiters der Chandrayaan-2-Mission sowie des Nasa-Mondorbiters LRO zeigt darüber hinaus, dass es unter der Oberfläche der Mondpole deutlich mehr Wassereis gibt als an der Oberfläche selbst. Konkret soll die Menge des Wassereises unter der Oberfläche fünf- bis achtmal größer sein.
Wasser für Mondbesiedlung gut erreichbar
Das Gute: Das Wassereis unter der Oberfläche dürfte auch gut erreichbar sein, denn es soll sich in einer Tiefe von ein bis drei Metern befinden. Dadurch könnte auf künftigen Mondmissionen danach gebohrt werden.
Für die mögliche Besiedlung durch Menschen ist das Vorkommen von Wasser auf dem Mond nicht nur zur Trinkwasserversorgung wichtig. Aus dem Wassereis könnten zudem Wasserstoff und Sauerstoff gewonnen werden, die als Treibstoff beziehungsweise Atemluft dienen würden, wie Golem schreibt.
Mond: Wasser stammt wohl von Vulkanen
In ihren Studien haben sich die Wissenschaftler:innen übrigens auch der Frage gewidmet, wie sich das Wassereis auf dem Mond gebildet hat. Demnach dürften die Ausgasungen von Vulkanen die Quelle für das Eis an den Mondpolen gewesen sein. Der Mond war vor Millionen Jahren noch tektonisch aktiv.
Die neuen Informationen zur Verteilung und Tiefe des Wassereisvorkommens sollen derweil auch dazu dienen, Stellen für die Landung und Entnahme von Proben einschränken zu können, wie es von der indischen Weltraumforschungsorganisation hieß. Das Verständnis über das Vorkommen von Wassereis auf dem Mond soll durch weitere Forschungen künftig noch erweitert werden.