Elektroautos besser als Verbrenner? Die ADAC Pannenstatistik 2023

Autopannen sind lästig. Die ADAC-Pannenstatistik zeigt: E-Autos bleiben weniger häufig liegen, als Modelle mit Verbrenner-Motor. (Symbolfoto: hedgehog94/Shutterstock)
Zum ersten Mal seit dem Erscheinen der ersten Pannenstatistik 1968 hat der ADAC auch Elektroautos mit in die Aufstellung genommen. Vier Modelle haben die Bestandsgrenze von 7.000 Autos mit mindestens zwei Erstzulassungsjahren erreicht: Der BMWi3, der Renault Zoe, der VW ID.3. und der Tesla Model 3. Alle vier machen bisher in Sachen Pannenanfälligkeit eine gute Figur.
Die Statistik zeigt als Faktor die Anzahl der Pannen pro 1.000 zugelassener Fahrzeuge je Erstzulassungsjahr. Dabei schneiden der BMWi3 und der VW ID.3. im vergangenen Jahr mit nur 0,2 Pannen besonders gut ab, dicht gefolgt vom Model 3 mit 1,1. Etwas anfälliger aber immer noch im grünen Bereich ist der Renault Zoe mit einem Maximalwert von 4,2 Pannen für 2019 zugelassene Modelle. Die 2020er-Serie hat sich wieder auf 3,3 verbessert.
Aber wie gut sind die Elektroautos im Gegensatz zu Wagen mit Verbrenner-Motor? Der ADAC weist darauf hin, dass die Werte bisher nur eingeschränkt vergleichbar sind, weil der Großteil der statistisch erfassten E-Autos noch nicht besonders lange auf den Straßen unterwegs ist.
Um aussagekräftige Daten zu erhalten, wurden nur Verbrenner und E-Autos aus dem gleichen Zulassungsjahr 2020 verglichen. Dabei zeigt sich, dass die Stromer mit durchschnittlich 4,9 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge gegenüber den Verbrennern mit 6,9 definitiv die Nase vorn haben.
Die häufigsten Pannenursachen sind bei beiden Fahrzeugtypen die Starterbatterie – die auch bei E-Autos separat von der Antriebsbatterie angebracht ist – und die Reifen. Dabei sind die Werte quasi identisch. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich allerdings beim Antrieb. Der ist bei Verbrennern viel häufiger die Ursache dafür, dass der Wagen liegen bleibt.
Der Grund dafür dürfte sein, dass sich im E-Auto durch einfachere Bauweise und ein simpleres Antriebsprinzip weniger Teile finden, die überhaupt kaputt gehen können. So gibt es zum Beispiel keinen Auspuff, kein Getriebe mit Übersetzungen, keine Kupplung und keinen Anlasser. Durch kontaktlose Startsysteme gibt es bei E-Autos auch viel weniger Pannen durch Schlüssel-Verlust oder Einsperren im Wagen.
Die Daten sind aber trotzdem nur bedingt aussagekräftig. Denn die meisten E-Autos sind derzeit noch hochpreisige Fahrzeuge, bei denen weniger auf billige Teile gesetzt wird. Die etwas höhere Pannenanfälligkeit des Renault Zoe lässt zumindest vermuten, dass preiswertere E-Autos auch häufiger Pannen haben.
Zudem kann man noch nichts darüber sagen, wie gut sich ein Elektroantrieb im Vergleich zum Verbrenner über die Jahre hält und ob zum Beispiel die Reifen das höhere Gewicht der E-Modelle ohne größere Abnutzung tragen.
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