Tech-Startup statt Konzern: Für Akademiker ist das Gehalt bei der Jobwahl nicht entscheidend

Für ihre Studie begleitete ein Forschungsteam aus Amerika und Deutschland eine Kohorte von 2.394 promovierten Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen über einen Zeitraum von fast zehn Jahren. Sie befragten die Probanden während ihres Studiums und bei ihren ersten Berufserfahrungen, um ein umfassendes Bild von den Faktoren zu bekommen, die sie bei der Wahl des Jobs und des Arbeitgebenden antreiben.
Die hochqualifizierten Fachkräfte aus den MINT-Fächern begeisterten sich nicht wegen eines fetten Gehaltschecks für Tech-Startups als Arbeitgeber. Vielmehr seien es nicht-monetäre Vorteile, die sie überzeugen.
Einer dieser Vorteile betrifft die Karriereplanung. Bei Startups hätten viele der befragten Wissenschaftler:innen eher das Gefühl, ihre eigenen Präferenzen umsetzen zu können, als in großen Tech-Konzernen. Die befragten Startup-Mitarbeitenden würden es auch sehr schätzen, autonom arbeiten zu können und die Möglichkeit zu haben, an Spitzentechnologien zu arbeiten.
Dabei sind die finanziellen Einbußen von den befragten Startup-Fans beachtlich: Sie verdienen rund 17 Prozent weniger als ihre Kolleg:innen in etablierten Unternehmen, sagt Professor Henry Sauermann an der ESMT Berlin.
„Viele dieser Personen sind eher daran interessiert, in einem Startup zu arbeiten, als selbst zu gründen“, sagt Michael Roach, Professor am Gies College of Business der University of Illinois in Urbana-Champaign. „Das steht im Gegensatz zu der weit verbreiteten Vorstellung, dass sich vor allem angehende Unternehmer für eine Tätigkeit in einem Startup entscheiden“, sagt er.
Bei der Analyse von Stellenanzeigen und Bewerbungen fanden die Forschenden außerdem heraus, dass das Interesse von Bewerbenden an Startup-Jobs so hoch ist, dass sich diese die besten aussuchen könnten. Dass die qualifiziertesten Menschen tatsächlich bei Startups landen, sehen die Forschenden durch eine Analyse von Ranglisten von Doktorandenprogrammen.
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