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Ratgeber

Aktien, ETFs oder Anleihen? So findest du das passende Depot

Es gibt viele günstige Angebote, um mit dem Investieren in Aktien oder ETFs zu beginnen. Bei der Suche nach dem richtigen Depot sollest du aber nicht nur auf die Gebühren schauen.

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Neobroker oder Onlinebank? Worauf du bei der Auswahl eines Depot-Anbieters achten solltest. (Bild: Thapana_Studio/Shutterstock)

Wer in Aktien investieren will, braucht ein Depot. Die gute Nachricht: Momentan gibt es noch viele kostengünstige Angebote – sowohl von Neobrokern als auch bei klassischen Banken. Das liegt daran, dass die sogenannten “Zero”-Broker den Wettbewerb verändert haben. Seit einigen Jahren bieten Apps wie Scalable Capital, Trade Republic oder Smartbroker ihre Dienste zum Nulltarif – und haben damit auch etablierte Online-Broker wie Comdirect oder Consorsbank preislich unter Druck gesetzt.

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Der Nulltarif war allerdings vor allem möglich, weil sich die Trading-Apps bislang über eine Art Cashback von Handelsplätzen und Market Makern finanzierten (Payment for Order Flow, kurz: PFOF), die wegen neuer EU-Regeln bald nicht mehr erlaubt sein werden. Es kann also auch gut sein, dass heute noch kostenlose Depots bald Gebühren für bestimmte Dienstleistungen erheben. Für die neue EU-Verordnung gilt allerdings eine Über­gangs­regelung bis zum 30. Juni 2026.

Momentan sind die Neobroker aber oft noch deutlich günstiger als klassische Banken und haben sich längst von reinen Smartphone-Apps zu Online-Brokern mit Desktop-Lösung oder gar richtigen Banken gemausert. Der Wettbewerb unter ihnen bleibt wahrscheinlich auch hoch, weil immer mehr Anbieter auf den Markt drängen: So bietet auch die Berliner Neobank N26 neuerdings Wertpapierhandel an. Auch die britische Neobank Revolut und der US-Broker Robinhood haben den deutschen Markt im Blick.

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Statt also einfach zu deiner Hausbank zu gehen, um zusätzlich auch ein Depot anzulegen, lohnt es sich also wahrscheinlich, deren Angebote genau zu vergleichen. Bis zu 800 Euro Sparpotenzial sind so laut einem aktuellen Vergleich von Stiftung Warentest beim Depotwechsel drin.

Was muss dein Depot können?

Neben den anfallenden Kosten solltest du auch darauf achten, ob der Anbieter zu deinen Bedürfnissen passt. Brauchst du ein besonders großes Angebot, das neben Aktien auch Kryptowährungen, Hebelprodukte oder Anleihen umfasst? Oder willst du möglichst simpel in einen Fonds investieren, der einen bestimmten Index nachbildet, also einen ETF-Sparplan anlegen? Dann ist es wahrscheinlich weniger wichtig für dich, ob ein Anbieter verschiedene Handelsplätze anbietet oder wie viel tausend Aktien du neben ETFs noch handeln kannst. Die Auswahl der richtigen Trading-App oder eines Online-Brokers hängt also stark von deinen finanziellen Zielen ab.

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Viele aktive Trader legen beispielsweise Wert auf Chartanalyse-Tools oder spezielle Plattformen für Handel mit Hebelprodukten wie CFDs oder Forex. Andere Broker bieten Webinare und Bildungsangebote, die Anfänger:innen den Einstieg in die Geldanlage erleichtern können. Für eher passive Anleger:innen können auch Robo-Advisor interessant sein, die bei manchen Depots integriert sind und dein Investment automatisch steuern. Wenn es dir wichtig ist, später deine Anlagestrategie noch ändern zu können, etwa von einer passiven Geldanlage in ETFs hin zum Handel mit Aktien, solltest du allerdings auf ein breites Angebot achten.

Auch beim Kundenservice kann es große Unterschiede geben. Neobroker wie Trade Republic oder Scalable Capital sind meist schlank aufgestellt – das gilt auch für den Kundendienst, was in der Vergangenheit schon zu Wartezeiten und vielen Beschwerden von Verbraucher:innen geführt hat.

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Diese Kosten und Gebühren solltest du vergleichen

Grundsätzlich gilt: Passive Anleger:innen, die selten handeln, sollten eher auf die jährliche Grundgebühr achten, Vieltradern dagegen vor allem auf die Orderkosten. Viele klassische Banken erheben eine jährliche oder monatliche Gebühr für das Halten des Depots, während bei Neo-Brokern die Depotführung meist kostenlos ist. Allerdings kann die gebührenfreie Depotführung an Bedingungen geknüpft sein, etwa an eine bestimmte Anzahl von Trades pro Quartal – für die dann wieder Gebühren anfallen. Hier solltest du also auf das Kleingedruckte achten.

Neben den Depotgebühren fallen auch Kosten pro Kauf oder Verkauf von Wertpapieren an. Viele günstige Anbieter haben hier fixe niedrige Gebühren oder bieten eine Flatrate an, die eine bestimmte Zahl von Trades pro Monat enthält. Bei anderen Brokern werden prozentuale Gebühren pro Trade fällig. Außerdem können je nach Anbieter zusätzliche Kosten für Orderänderungen, Teilausführungen oder Dividendenausschüttungen anfallen.

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Auch für die Ausführung eines Sparplans können Gebühren unterschiedlich gestaltet sein: Manche Broker erheben eine feste Gebühr pro Aufführung, andere nehmen Prozente auf den Sparbetrag. Insbesondere bei langfristigen Sparplänen können sich so auch kleine Beträge summieren. Bei vielen Anbietern sind aber insbesondere die beliebten ETF-Sparpläne gebührenfrei.

Für kurzfristige Trader, die täglich mehrmals kaufen und verkaufen (Daytrading) oder solche, die regelmäßig in größeren Beträgen handeln, kann auch die Höhe der Spread-Kosten relevant sein. Das ist die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis einer Aktie, die vom Market Maker festgelegt wird. Willst du mit ausländischen Wertpapieren handeln, solltest du dir auch die Fremdkostenpauschalen für Börsenplätze oder Market Maker genauer anschauen. Falls du Wertpapiere in Fremdwährungen hältst, können beim Übertrag oder Verkauf dieser Wertpapiere außerdem Währungsumrechnungskosten anfallen.

Viele Trading-Apps und Online-Broker bieten Neukund:innnen außerdem Sonderkonditionen. Von den Wechselboni solltest du dich allerdings nicht blenden lassen, sondern darauf achten, wie die Kosten langfristig aussehen und dann ausrechnen, ob sich das Angebot lohnt. Was für Neobroker wie bei Trade Republic, Scalable Capital oder Smartbroker spricht: Hier bekommst du momentan noch attraktive Zinsen von um die 3 Prozent auf das Geld, das du noch nicht investiert hast.

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Wie funktioniert der Depotwechsel?

Auch wenn du schon ein Depot hast, kann sich der Wechsel also durchaus lohnen. Kompliziert ist ein Umzug nicht. Wenn du ein neues Depot eröffnest, kannst du bei dem neuen Anbieter die Übertragung der Wertpapiere aus deinem alten Depot beantragen. Das ist in der Regel kostenlos und alle Positionen werden dann automatisch übernommen.

Der Übertrag zum neuen Depot soll laut der Finanzaufsicht Bafin nicht länger als drei Wochen dauern. Diese Vorgaben hat die Behörde gemacht, weil es in der Vergangenheit häufiger zu längeren Wartezeiten für Kund:innen kam. Längere „Umzugszeiten“ können ärgerlich werden, denn während des Depotübertrags ist der Handel mit Wertpapieren entweder gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich.

Anbieter aus Deutschland unterliegen grundsätzlich der EU-Einlagensicherung, das bedeutet, dass Einlagen bis zu 100.000 Euro gesetzlich geschützt sind.

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Was ihr zu aktiven ETFs wissen müsst

Was ihr über aktive ETF wissen müsst Quelle: K. Unshu / Shutterstock

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