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Analyse

Aktien, Krypto, Zinsen – das passiert 2024 auf den Finanzmärkten

Das Börsenjahr 2023 lief besser als erwartet. Doch wird das so bleiben? So sieht der Ausblick für Aktien, Kryptowährungen und Zinsen aus.

4 Min.
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Das Börsenjahr 2023 lief überraschend gut. (Foto: insta_photos / Shutterstock)

2023 war ein ziemlich turbulentes Jahr – auch an der Börse: Es startete angesichts des Kriegs in der Ukraine mit einem pessimistischen Ausblick. Hohe Inflationsraten und Zinsen beunruhigten die Börse, Deutschland rutschte in die Rezession.

Unter dem Strich war 2023 dann aber doch ein gutes Börsenjahr. Das lag unter anderem an der KI-Euphorie, die OpenAI mit der Vorstellung von ChatGPT ausgelöst hat, und die vor allem die Kurse von Tech-Werten antrieb. Der Technologie­index Nasdaq legte um rund 50 Prozent zu, der S&P 500 als global wichtigster Leitindex gewann im vergangenen Januar fast 19 Prozent hinzu, der Dax hat das Jahr mit einem Plus von 20 Prozent abgeschlossen. Aber wird es auch so weitergehen?

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Die meisten Experten schauen optimistisch auf das neue Börsenjahr – auch wenn es wohl wieder turbulent wird. Denn der Konjunkturausblick bleibt in vielen Regionen der Welt kritisch, die Zinsen sind noch hoch und mit dem Krieg in Israel ist ein weiteres geopolitisches Risiko hinzugekommen, das die Märkte bewegen wird. Zudem wird auch die US-Wahl im letzten Quartal 2024 Auswirkungen auf die Börsen haben.

Wende bei den Zinsen

Die Inflation bleibt und mit ihr der eher schwache Konjunktur­ausblick, auch in Deutschland. Aber die meisten Expert:innen gehen davon aus, dass die Notenbanken langsam dazu übergehen werden, die Zinsen wieder zu senken, weil die Inflationsraten nicht mehr so schnell steigen.

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Die amerikanische Notenbank FED hat bereits signalisiert, 2024 die Zinsen in drei Schritten senken zu wollen. Auch von der Europäischen Zentralbank erwarten die Analyst:innen eine Wende, wenn die Inflation nachlässt.

Für Sparer:innen wäre das eine schlechte Nachricht, der aktuelle Überbietungs­wettbewerb bei den Zinsen auf Tagesgeld wäre dann wohl vorbei.

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Positiver Ausblick für Dax und Wall Street

Zahlreiche Analyst:innen blicken positiv auf das kommende Jahr – auch wenn es mit vielen Unsicherheiten beginnt. Das liegt unter anderem daran, dass die meisten Analyst:innen in den USA sowie im Euroraum mit einem zumindest leichten Wirtschafts­wachstum rechnen – selbst dann, wenn es zwischenzeitlich zu einer kurzen Rezession kommen sollte. Die erwarteten Zinssenkungen der Notenbanken werden die Märkte antreiben, so die Annahme. Der Dax könnte dann auf 18.000 Punkte steigen, meinen unter anderem die Analyst:innen von LBBW, Dekabank und Berenberg.

Ob die Big-Tech-Aktien weiterhin ein Treiber für die Börse sein werden, ist dagegen ungewiss. Die Kurse der wichtigsten US-Tech-Konzerne haben sich 2023 überproportional gut entwickelt. Einige Analyst:innen, darunter etwa Albert Edwards, Stratege der französischen Großbank Société Générale, warnen jedoch vor einem drohenden Absturz: Edwards hält die Aktien der „Magnificent Seven“, also von Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia, Tesla und Meta, für überbewertet. Andere wie etwa Marcus Poppe von der DWS gehen davon aus, dass sich Anleger:innen weiter an diese Gewinneraktien halten werden – zumindest so lange, bis es mehr Klarheit zur künftigen Geldpolitik gibt.

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Der Boom rund um KI und Innovation wird wahrscheinlich noch etwas anhalten – allerdings könnten neben den „Magnificent Seven“ auch andere Unternehmen in den Mittelpunkt rücken, beispielsweise Firmen, die im Cloud-Computing aktiv sind, oder Anbieter von Rechenzentren. Cathie Wood, die für ihre Tech-Investitionen bekannt ist, steckte die Gewinne ihrer Firma Ark Invest zuletzt vor allem in eine Biotech- und eine Werbefirma, die auf KI setzen.

Der Bitcoin bleibt launisch

Bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres stieg der Bitcoin auf über 45.00 US-Dollar, rauschte dann aber wieder ab. Mit diesem schnellen Auf und Ab wird es wohl bei der wichtigsten Kryptowährung erst einmal weitergehen. Denn zurzeit wird der Bitcoin-Kurs von den Erwartungen an die schnelle Einführung eines „echten“ Bitcoin-ETF in den USA angetrieben. Bislang sind dort nur Bitcoin-Future-ETF zugelassen. Eine Entscheidung dazu soll die US-Börsenaufsicht SEC bis zum 10. Januar treffen.

Sollte es in den USA tatsächlich eine solche Zulassung geben, trauen einige Expert:innen der Kryptowährung auch wieder einen großen Sprung nach oben zu, denn dann würden wohl auch vermehrt institutionelle Investor:innen einsteigen. In den USA bemüht sich mit Blackrock auch der weltgrößte Vermögens­verwalter um eine solche Zulassung.

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Analyst:innen des Investment­unternehmens Galaxy Digital gehen davon aus, dass der Kurs des Bitcoin 2024 auf 59.000 Dollar steigen könnte. Philipp Sandner, Professor an der Frankfurt School of Finance, erklärte in einem Interview mit BTC-Echo, dass der Kurs 2024 die 100.000 Dollar knacken könnte.

Zudem steht im April 2024 das nächste Bitcoin-Halving an. Dabei wird das Angebot neuer Bitcoin verknappt, indem die Zahlungen für die Erstellung neuer Blöcke halbiert werden. Auch das verringerte Bitcoin-Angebot könnte dann die Kurse der Kryptowährung in die Höhe treiben, weil die Nachfrage steigt. Bislang haben die Halvings immer eine Bitcoin-Rallye ausgelöst. Allerdings wurden 19,5 Millionen der auf 21 Millionen begrenzten Bitcoin schon gemint – die Auswirkungen des Halvings dürften also geringer sein als früher.

Anleihen bleiben attraktiv

Aufgrund der aktuellen Zinspolitik der Zentralbanken sind Anleihen noch eine interessante Anlagemöglichkeit. Über diese Papiere können Anleger:innen Staaten oder Firmen Geld leihen, die dann wiederum Zinsen für die Ausleihe und am Ende der Laufzeit das Geld komplett zurückzahlen.

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Zuletzt rutschte die Rendite lange laufender Anleihen aber ab. Zehnjährige Bundesanleihen lagen knapp unter zwei Prozent, US-Papiere deutlich unter vier Prozent. Das liegt daran, dass die erwarteten Zinssenkungen der Notenbanken schon eingepreist werden.

Langfristig wird sich beispielsweise bei zwei Prozent Rendite auf Bundesanleihen und einer Inflationsrate von zwei Prozent, wie die EZB sie anstrebt, für Anleger:innen keine reale Rendite mehr ergeben.

Anleihen mit einem hohen Zinscoupon sind vor diesem Hintergrund wieder attraktiver. Bei kurzfristigen Anleihen sind die möglichen Zinssenkungen zudem noch nicht vorweggenommen, gerade lohnt es sich also für Anleger:innen auch noch, sich sehr kurzfristig laufende Papiere anzuschauen.

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