Wie Alibaba-Werbung für Unternehmen zunehmend wichtiger wird
Wer Produkte aus China importiert oder in China verkauft, für den ist Alibaba schon seit über einem Jahrzehnt eine feste Größe. Weniger bekannt ist jedoch die Werbeplattform Alimama und dass diese sich auch für deutsche Unternehmen eignet, um bessere Platzierungen auf den Plattformen der Alibaba Group zu erzielen. Das ist umso erstaunlicher, da Alimama bereits seit 2007 existiert.
Welche Kanäle bedient Alimama?
Zum Imperium von Jack Ma zählen neben Alibaba.com noch weitere Plattformen: die Suchmaschine UCWeb, das Bezahlsystem Alipay, TMall für Anbieter von High-End-Produkten, Aliexpress für international agierende Einzelunternehmer, der C2C-Marktplatz Taobao und die Schnäppchen-Plattform 1688.com. Alle diese Plattformen sind über Alimama erreichbar. Für Werbetreibende bietet die Vielfalt der Kanäle gewaltige Vorteile. Denn so lässt sich eine Customer-Journey von Anfang bis Ende tracken.
Wie funktioniert Alimama?
Werbetreibende können wie bei Google Ads zwischen Display-Werbung (in Form von Bannern) und Werbung im Suchnetzwerk wählen. Die Abrechnung erfolgt, ebenfalls wie bei Google, nicht durch die Berechnung von Impressions, sondern Pay-per-Click.
Durch die Buchung entsprechender Keywords landen Produkte zum Beispiel auf TMall oder Taobao auf den vorderen Plätzen. Bei der Eingabe von 德国黑巧克力 („dunkle Schokolade aus Deutschland“) in TMall landen beispielsweise die Produkte von Ritter Sport und Sarotti auf den vorderen Rängen.
Für wen eignet sich Alimama?
Der überwiegende Teil der Werbetreibenden kommt aus China, jedoch sind auch zahlreiche ausländische Firmen auf Alimama aktiv. Dazu zählen beispielsweise Maltesers und BMW.
Bei Maltesers handelt es sich um eine britische Schokoladenmarke mit mehr als 80 Jahren Geschichte. Doch als Maltesers in China auf den Markt kam, war die Marke dort noch recht unbekannt. Da Chinesen seit Jahren gerne Schokolade über Taobao und TMall einkaufen, entschied man sich für die Nutzung von Alimama. Die verschiedenen Produkte wurden auf Taobao und TMall platziert und anschließend über Alimama beworben. Innerhalb eines Jahres stieg der Umsatz um über 1.000 Prozent, die Zahl der Follower wuchs auf 16,4 Millionen.
Auch viele Automobilhersteller nutzen TMall und Taobao zur Vermarktung ihrer Produkte. Dabei geht es weniger um den direkten Verkauf von Autos, sondern vorwiegend darum, Brand-Awareness zu schaffen – beispielsweise durch die Vermarktung von Fanprodukten. BMW nutzte Plattformen der Alibaba-Gruppe, um Probefahrten für den symbolischen Preis von einem Yuan (0,12 Euro) anzubieten. So wurden chinesische Internetnutzer zu einem Besuch bei Autohändlern animiert und dadurch für die Automarke begeistert. Um eine hohe Platzierung auf den E-Commerce-Plattformen zu erreichen, nutzte BMW dabei neben verschiedenen Social-Media-Plattformen auch Alimama zur Bewerbung. Insgesamt 5.000 User buchten eine Probefahrt mit einem BMW.
Letztlich lohnt sich Alimama nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für viele Klein- und Mittelständler. Derzeit wir die Plattform von 4,5 Millionen Händlern und Unternehmen genutzt – und das, obwohl der Name der Plattform selbst den meisten Chinesen kein Begriff ist.
Wer in China Produkte verkaufen will, sollte Alibaba im Auge behalten
Alibaba kommt der weltweite Trend, dass Verbraucher ihr Onlineshopping-Erlebnis lieber direkt auf digitalen Marktplätzen anstatt auf allgemeinen Suchplattformen wie Google beginnen, immer stärker zugute. Alimama hat sich so mit einem Anteil von 33 Prozent zu einem der wichtigsten Player im chinesischen Werbemarkt entwickelt.
Der Aufwand und die Kosten für die Schaltung von Werbung auf Alibaba ist insgesamt recht hoch und sollte von Unternehmen nicht unterschätzt werden. Bis zur erfolgreichen Eröffnung eines Accounts können unter Umständen Monate vergehen. Zudem sind die Budgets, die notwendig sind, um entsprechende Reichweiten zu erzielen, beachtlich. Unternehmen sollten von Fall zu Fall analysieren, ob sich die Kosten für den Einsatz von Alimama lohnen.