
Die Weihnachtsfeier: Der Chef blickt auf tolle Erfolge zurück, beklatscht sie, bedankt sich bei den Mitarbeitern und dann wird gefeiert. Im besten Fall lernen sich Kollegen neu kennen und der Zusammenhalt wird gestärkt. Auf der perfekten Party ist die Stimmung locker, die Unterhaltungen angeregt und der Vorgesetzte gibt einen aus. Alle sind glücklich und zufrieden. Einziges Problem: Eine perfekte Welt gibt es nicht. Oft geht die Weihnachtsfeier für mindestens einen Kollegen nach hinten los. Der Ruf – und schlimmstenfalls sogar die Karriere – sind dann nicht selten angekratzt.
Alkoholabsturz auf der Weihnachtsfeier: Image- und Karrierekiller

Alkoholabsturz auf der Weihnachtsfeier: Sich einmal quer durch die Bar trinken, ist keine gute Idee. (Foto: Shutterstock-Alexandru Nika)
Das passiert vor allem dann, wenn zu tief ins Glas geschaut wird. Peinlich Abstürze sind keine Seltenheit. So kommt es vor, dass man dem Vorgesetzten so richtig die Meinung geigt oder sich im Hausflur übergibt. Was danach kommt, gleicht einem Spießrutenlauf. Doch das muss nicht sein. Wer Probleme hat, seine Grenze zu erkennen, der kann sich digitale Hilfe holen. Softwareentwickler aus Norwegen haben im letzten Jahr beispielsweise eine App programmiert, die übermäßigen Alkoholkonsum identifiziert: Das Programm gibt Bescheid, wann eine Alkoholpause fällig ist oder man lieber nach Hause gehen sollte. Der Spiegel hat sie auf deren Nachrichtenseite thematisiert.
Die Smartphone-App Drikkevett wird von der nationalen Drogenhilfe-Hotline beworben und ist bisher nur für iOS auf Englisch und Norwegisch verfügbar. Mit ihr können Nutzer leicht angetrunken den Abend verbringen, ohne die Kontrolle zu verlieren, erklärten die Entwickler der Nachrichtenagentur NTB. Die Norweger nennen diesen Zustand übrigens Lykkepromille, was soviel wie Glückspromille heißt. Der Anwender gibt ein, bei wie viel Promille am Abend Schluss sein soll. Mit entsprechenden Angaben zu Geschlecht und Körpergewicht rechnet die App nach jedem Getränk die Promillezahl aus und schlägt Alarm, wenn es zu viel wird.
„Peinliche Abstürze auf der Weihnachtsfeier sind keine Seltenheit.“
Dass das Problem nicht an den Haaren herbeigezogen ist, zeigt auch eine zitierte Studie: Jeder zehnte Norweger gab in einer Umfrage an, wegen zu viel Alkohol schon Probleme bei der Arbeitsstelle gehabt zu haben. Die Drikkevett-Entwickler betonen, es gehe gerade nicht darum, komplett auf Alkohol zu verzichten. „Aber es ist besser, das Handy warnt dich vor deinem Zustand, als dass dein Chef das tut.“ Wer also nicht komplett auf Rum Cola, Gin Tonic oder Whiskey Sour verzichten möchte, findet in der Smartphone-App einen guten Helfer, um nach der Weihnachtsfeier nicht Gesprächsthema Nummer eins zu sein.
Die Drikkevett-App selbst ist zwar nicht in Deutschland erhältlich, doch auch hierzulande gibt es etliche Alternativen. Die Alkoholtest-Apps funktionieren unterschiedlich: Einige stellen Aufgaben, die man bewältigen muss oder fordern wie im norwegischen Beispiel die Eingabe aller Getränke, die am Abend fließen. Andere behaupten, durch die Eingabe von Körpergewicht, Alter und Geschlecht schon vorher sagen zu können, wie viel man maximal trinken darf. Wer es mit so einer App probieren möchte: Das Stichwort bei der App-Suche ist Promille.
Interessierte finden Programme wie Intellidrink für 3,49 Euro. Sie bieten einen schnellen Blick auf die aktuelle Alkoholisierung und voraussichtliche Rückkehr zum nüchternen Zustand. Auch der Alkohol-Promille-Rechner für 1,09 Euro berechnet den aktuellen Blutalkoholspiegel und verrät, wann er wieder absinkt. Der Promille-Apparat für ebenfalls 1,09 Euro verrät, wie hoch der Alkoholgehalt jedes einzelnen Drinks ist, den Feiernde sich an der Bar bestellen – egal ob Bier, Schnaps, Schampus, Mixgetränk oder Sekt. Alle Anwendungen versprechen: So wird die Party zum Fest!
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