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Fundstück

Wie 4 Brüder Amazon um 19 Millionen Dollar erleichtert haben sollen

In nur zwei Jahren sollen vier New Yorker Brüder Amazon mit einem ausgeklügelten System um 19 Millionen US-Dollar betrogen haben. Ausgetauscht haben sie sich darüber wohl via Whatsapp.

2 Min.
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Amazon startet einen Produkt-Launch-Dienst für Vendoren. (Foto: Jonathan Weiss/Shutterstock)

Seit Jahren kämpft Amazon gegen Fälschungen, Betrüger und Händler, die gefährliche Produkte über die Plattform verkaufen wollen. Anfang dieses Jahres hat der E-Commerce-Riese eigens eine sogenannte Counterfeit-Crimes-Unit ins Leben gerufen, in der ehemalige Ermittler und Bundesanwälte den Marktplatz nach gefälschten Produkten durchforsten. Diese Einheit dürfte im aktuellen Fall auch daran beteiligt gewesen sein, dass insgesamt vier Betrüger der Justiz ins Netz gegangen sind.

Amazon-Betrug mit Overshipping

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Die vier Brüder aus New York, die in der vergangenen Woche wegen Rechnungsbetrugs und Geldwäsche festgenommen wurden, sollen Amazon über zwei Jahre hinweg betrogen haben. Dabei setzten sie wohl auf ein ausgeklügeltes System, wie Wired berichtet. Das Betrugssystem läuft unter dem Namen Overshipping. Dabei werden dem E-Commerce-Konzern mehr Produkte in Rechnung gestellt als geordert. Die Brüder optimierten die Art des Betrugs, indem sie die für bei Amazon gelisteten Produktnummern (Asin – Amazon Standard Identification Number) veränderten und große Mengen von Artikeln in Rechnung stellten.

Das Ganze funktionierte im sogenannten Vendor-Programm. Anders als im Seller-Programm liefern Vendoren nicht wie Händler über Amazon an Endkunden, sondern direkt an Amazon. Sie agieren also als reine B2B-Lieferanten. Im Falle der Brüder bestellte Amazon etwa zwölf Kanister Desinfektionsspray zum Preis von 94,03 Dollar. Die Betrüger schickten Amazon stattdessen 7.000 Zahnbürsten, für die sie jeweils 94,03 Dollar verlangten. Dabei verwendeten sie die Asin für das Spray – später stellten sie Amazon 650.000 Dollar in Rechnung.

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19 Millionen Dollar von Amazon ergaunert

Den Ermittlern zufolge sollen die Brüder Amazon mehrfach Produkte in Mengen von über 10.000 Stück geschickt und in Rechnung gestellt haben, wenn Amazon eigentlich weniger als 100 wollte. Als der Betrug irgendwann aufflog und Amazon die Vendor-Konten der Brüder schloss, sollen sie mit gefälschten Angaben und unter Verwendung von VPN neue eröffnet haben. Insgesamt soll Amazon so um 19 Millionen Dollar betrogen worden sein.

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Die Anklage kann sich im anstehenden Verfahren auf die Whatsapp-Chats der Brüder stützen, in denen sie recht freimütig über ihre Betrügereien kommuniziert haben dürften. So soll einer der Brüder die anderen zur oben beschriebenen Verwendung von VPN sowie Fake-E-Mail-Adressen angestiftet haben, um neue Vendor-Konten zu eröffnen. Zur Beschreibung der Motivation zu dem massiven Betrug könnte ein weiterer Satz aus der Whatsapp-Kommunikation herangezogen werden. Einer der Brüder soll darin laut Wired im Mai 2018 geschrieben haben, er sei in der Stimmung, „to fuck Amazon“.

Ebenfalls interessant: Amazon haftet laut EuGH nicht, wenn Drittanbieter gegen Markenrecht verstoßen

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Kommentare (2)

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G3R0N1M0

Whatsapp ist also eine Chatplattform für organisierte Kriminaltät? Ich bin gespannt was ihr sonst noch so über diesen rechtsfreien raum herausfindet!

Axel

Amazon bestellt vier Mangos für je 1 Euro = 4 Euro Gesamtsumme
Die „Betrüger“ liefern jetzt 100 Birnen für je 1 Euro und kassieren statt 4 Euro 100 Euro.

Amazon nimmt die Artikel an und bezahlt. Der „Betrug“ besteht also darin nicht bestellte Waren zu liefern und eine Rechnung zu schreiben. Amazon hätte die Waren auch einfach zurück schicken können, oder die Rechnung nicht freigeben. Wenn dass das „ausgeklügelte“ System ist bin ich wohl mal wieder auf Bild.de gelandet…

Übrigens: Wo ist der Artikel zum Zalando Betrug? Die machen das auch ganz gerne. Produkt X konnten wir nicht liefern, aber hier haben wir Produkt Y in einer anderen Farbe, Schnitt und zum doppelten Preis.

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