Amazon hat kürzlich eine Lösung vorgestellt, die offenbar mit Tiktok konkurrieren soll, um das Social-Shopping-Thema voranzutreiben. Inspire, so der Name der neuen Funktion, wird dabei in den USA zunächst mithilfe von Influencer:innen gepusht, die für das Posten kurzer vertikaler Videos bezahlt werden sollen, wie die US-Version von Business Insider berichtet. Die Bezahlung (250 Dollar für jedes bis zu 30-sekündige vertikale Video) erfolgt aus einem Mix aus Bargeld und Amazon-Gutscheinen.
Abgesehen von diesen Anreizen zum Start sollen Influencer:innen mit Inspire vor allem Geld verdienen können, indem sie einen Anteil an den hierüber generierten Verkäufen erhalten. Das Partnerprogramm von Amazon bietet dabei feste Provisionssätze von 1 bis 20 Prozent.
Zunächst werden Nutzer:innen bei Inspire aufgefordert, aus 20 Kategorien auszuwählen, um zu bestimmen, welche Videos ihnen angezeigt werden sollen. Sie können Bewegtbild-Content ähnlich wie bei Tiktok in einem Feed durchsuchen. Unterhalb der Videos gibt es zusätzliche Informationen und die Möglichkeit, Produkte zu erwerben. Mittelfristig soll Amazon, so erklärt es das Unternehmen, „mehr über die Vorlieben eines Kund:innen durch seine Interessen und sein Engagement erfahren, um den Feed mit Produkten weiter anzupassen“.
Provisionszahlung für durch Creators generierte Umsätze
Inhalte, die im Influencer:innen-Schaufenster von Creators des Amazon-Influencer-Programms veröffentlicht werden, können bei Inspire erscheinen. Der Creator erhält eine Provision, wenn Produkte auf diese Weise verkauft werden. Das Praktische: Creators können Inhalte, die sie für andere Plattformen wie Instagram Reels, Tiktok und Youtube Shorts erstellt haben, in ein Amazon Shoppable Video umwandeln.
Auch Tiktok setzt auf User Generated Content, da dieser Erhebungen zufolge zu guten Verkaufsumsätzen führt. Interessant ist das für Amazon natürlich vor allem, weil die Influencer:innen entsprechende Reichweite und Glaubwürdigkeit unter ihren Followern mitbringen. Erfahrungsgemäß funktioniert User Generated Content auch bei Mikro-Influencer:innen ganz gut, wenn die Produkte entsprechend passend sind. Und so könnte Amazon Inspire auch kleinere Creators weiterbringen, wenn es denn mal nach Deutschland kommt.
Noch ist Inspire nur für ausgewählte US-Kund:innen nutzbar, soll aber in den nächsten Monaten für alle Nutzer:innen in den USA verfügbar sein. Ob und wann der Dienst auch bei uns gelauncht wird, ist unklar – Amazon spricht über solche Funktionen erst, wenn diese für die europäischen Märkte vorgestellt werden.