Die Ankündigung, dass bei Amazon alle Mitarbeiter:innen ab Januar wieder an fünf Tagen im Büro erscheinen müssen, hat bei dem E-Commerce-Konzern für Unmut gesorgt. Einer Umfrage nach sind 91 Prozent der Amazon-Angestellten mit der Büropflicht unzufrieden, 73 Prozent wollen den Job wechseln.
Microsoft: Homeoffice bleibt – vorerst
Microsoft könnte da ein Anlaufpunkt sein. Denn der Softwarekonzern hat seine Mitarbeiter:innen jetzt in puncto Homeoffice-Regeln beruhigt. Die meisten von ihnen könnten wie bisher von zu Hause aus weiterarbeiten. Neue Mitarbeiter:innen können mindestens die Hälfte der Zeit im Homeoffice verbringen.
Eine offizielle Erklärung dazu gibt es zwar nicht. Aber Business Insider liegen entsprechende Informationen aus einem internen Meeting vor, das von Top-Manager Scott Guthrie abgehalten wurde. Guthrie ist als Vice President für Microsofts Cloud- und KI-Geschäft zuständig, wo ein großer Teil der Belegschaft arbeitet.
Mehr Engagement und Produktivität
Microsoft scheint damit, anders als Amazon oder Dell, weiter dem Hybridarbeit-Gedanken seines IT-Seniorchefs Keith Boyd zu folgen, der im August schrieb: Wenn man die Arbeit im Homeoffice richtig dirigiere, werden die Mitarbeiter:innen engagierter, produktiver und mehr miteinander verbunden sein – auch wenn sie Kilometer voneinander entfernt sind.
Und, so Boyd, sie werden weniger häufig einen Anlass sehen, zu einem Mitbewerber mit einem flexibleren Arbeitsmodell zu wechseln. Dass das eine Gefahr sein kann, sieht man aktuell bei Amazon. Allerdings könnte das Beobachter:innen zufolge eine willkommene Möglichkeit sein, ohnehin unzufriedene Mitarbeiter:innen loszuwerden.
Teams und mehr: Software fürs Homeoffice
Microsoft hingegen dürfte als Anbieter von nützlicher Software für den Einsatz im Homeoffice auch interessiert daran sein, hier in der Öffentlichkeit weiter als Vorreiter dazustehen. So soll die Chat- und Video-App Teams ja dafür sorgen, dass Mitarbeiter:innen miteinander kommunizieren können, wenn sie von zu Hause aus arbeiten.
Allerdings gibt es auch bei Microsoft Grenzen, wie Cloud-Chef Guthrie in dem angesprochenen Meeting warnte. Sollte die Produktivität dauerhaft sinken, werde man eine Abkehr von dem Hybridmodell erwägen.