Anzeige
Anzeige
News

Amazon steigert Gewinn kräftig – Aktie hebt nachbörslich ab

Der E-Commerce-Konzern Amazon hat seine Geschäftszahlen vorgelegt. Die Anleger zeigen sich zufrieden.

Quelle: dpa
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Amazon-Logistikzentrum. (Foto: Ina Fassbender/dpa)

Der weltgrößte Onlinehändler Amazon hat im Weihnachtsquartal glänzend verdient. Die angekündigte Kostenlawine aufgrund des enormen Bedarfs an Personal und der hohen Investitionen in die Lieferlogistik bewältigte der US-Konzern besser als befürchtet – nicht zuletzt dank seines hochprofitablen Cloud-Geschäfts. Allerdings hat sich der Wachstumsausblick nach dem E-Commerce-Boom während der Pandemie deutlich eingetrübt. Anleger sind trotzdem zufrieden – auch weil Amazon im US-Heimatmarkt erstmals seit Jahren die Preise erhöht. Die Aktie stieg nachbörslich zeitweise um rund 18 Prozent.

Anzeige
Anzeige

Eine andere Ankündigung aus den USA könnte allerdings neuen Ärger auslösen: Ab diesem Freitag bis zum 25. März können die Beschäftigten eines Logistiklagers in Bessemer im Bundesstaat Alabama erneut darüber abstimmen, ob erstmals eine US-Gewerkschaft Einzug bei Amazon hält. Im vergangenen Jahr war die Initiative bereits einmal gescheitert.

Amazon: Gewinnerwartung überstiegen

Bei der Vorstellung der Zahlen am Donnerstag zeigte sich, dass der US-Konzern die Gewinnerwartungen im Schlussquartal bei Weitem übertraf: Der Überschuss betrug 14,3 Milliarden US-Dollar (12,5 Milliarden Euro) und fiel damit fast doppelt so hoch aus wie vor einem Jahr. Grund für den starken Anstieg war jedoch vor allem Amazons Beteiligung am Elektroautobauer Rivian, durch die der Konzern bei dessen Börsengang im November einen hohen Sondererlös in der Bilanz verbuchen konnte. Das Betriebsergebnis – das die Geschäftsentwicklung besser widerspiegelt – ging um fast die Hälfte auf 3,5 Milliarden Dollar zurück, wie Amazon am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Anzeige
Anzeige

Auch das Umsatzwachstum fiel für Amazons Verhältnisse recht mager aus. Die Erlöse kletterten um neun Prozent auf 137,4 Milliarden Dollar. Für das laufende Vierteljahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 112 Milliarden und 117 Milliarden Dollar, was einem Anstieg zwischen drei und acht Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entsprechen würde. Analysten hatten mit einer höheren Prognose gerechnet. Dafür floriert Amazons Cloud-Geschäft mit Speicherplatz und Anwendungen im Internet weiter. Das Flaggschiff AWS steigerte die Erlöse im Quartal um 40 Prozent auf 17,8 Milliarden Dollar und schaffte einen überraschend hohen Gewinn von 5,3 Milliarden Dollar.

Anzeige
Anzeige

„Wie erwartet, hatten wir höhere Kosten, angetrieben durch Engpässe am Arbeitsmarkt und Inflationsdruck“, erklärte Amazon-Vorstandschef Andy Jassy im Geschäftsbericht. Diese Probleme dürften aufgrund der grassierenden Omikron-Virusvariante auch im laufenden Vierteljahr anhalten. „Trotz dieser kurzfristigen Herausforderungen bleiben wir optimistisch“, so der Manager weiter. Amazon hatte Anleger vor drei Monaten bereits vor milliardenschweren Zusatzausgaben aufgrund von höheren Löhnen, weltweiten Problemen in der Lieferkette und gestiegenen Frachtkosten gewarnt und auf maue Zahlen eingestellt.

Amazon erhöht in den USA die Preise für Prime

Bei den Aktionären kam nun die Ankündigung des Konzerns gut an, in den USA erstmals seit 2018 die Preise für seinen „Prime“-Dienst zu erhöhen. Der Service, der unter anderem Zugang zu kostenlosem Versand und Streamingdiensten bietet, wird deutlich teurer: US-Neukunden sollen ab dem 18. Februar 14,99 Dollar statt 12,99 pro Monat und 139 Dollar statt 119 pro Jahr zahlen. Für bestehende Kunden greifen die neuen Tarife im März. Außerhalb der USA sind laut Amazon zunächst keine höheren Preise geplant. Allerdings gäbe es hier durchaus Spielraum. In Deutschland ist das „Prime“-Abo mit 69 Euro pro Jahr oder 7,99 Euro pro Monat bislang deutlich günstiger als in den USA.

Anzeige
Anzeige

Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Amazon den Umsatz um knapp 22 Prozent auf 469,8 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis nahm um knapp neun Prozent auf 24,9 Milliarden Dollar zu. Amazon hatte aufgrund seiner Investitions- und Einstellungsoffensive deutlich höhere Ausgaben als im Vorjahr. Allein im vierten Quartal heuerte der inzwischen zweitgrößte US-Arbeitgeber hinter Walmart rund 140.000 Mitarbeiter an. Insgesamt hat Amazon weltweit nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 1,6 Millionen Beschäftigte. In den USA gibt es allerdings schon wieder Zoff mit Arbeitnehmervertretern.

Ab diesem Freitag muss der Online-Riese ein weiteres Votum über eine Gewerkschaftsvertretung über sich ergehen lassen. Vom 4. Februar bis zum 25. März können die Beschäftigten eines Logistiklagers in Bessemer in Alabama erneut abstimmen, ob sie sich der Gewerkschaft RWDSU anschließen. Sollten die Mitarbeiter sich dafür aussprechen, würde erstmals eine US-Gewerkschaft Einzug bei Amazon erhalten. Eigentlich war die Initiative vor einem Jahr bereits gescheitert. Doch die US-Arbeitsschutzbehörde NLRB befand, dass Amazon die Wahl unzulässig beeinflusst habe, und lässt deshalb erneut abstimmen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige