
Die Koningshaven-Brücke in Rotterdam soll abgebaut werden, damit die Jacht von Jeff Bezos passieren kann. (Foto: Dmitry Rukhlenko / Shutterstock)
Sie wurde 1878 erbaut, hat mehrere Kriege miterlebt und muss jetzt für Jeff Bezos weichen: die Koningshaven-Brücke in Rotterdam. Die historische Brücke versperrt dem Dreimastschoner vom Amazon-Gründer das Auslaufen aus der Werft.
Die Werft beantragte den Abbau des mittleren Brückenteils bei der Rotterdamer Stadtverwaltung. Die Stadt will die Brücke tatsächlich abbauen. „Es ist der einzige Weg zum Meer“, so ein Bürgermeister-Sprecher.
Bevölkerung verärgert über den Abbau
Bei Niederländer:innen sorgt das Vorhaben für Ärger. Die denkmalgeschützte Brücke trägt den Spitznamen „De Hef“. Seit fast 200 Jahren trotzt sie Naturgewalten und Menschen. Im zweiten Weltkrieg wurde sie von den Nazionalsozialsten zerbombt und anschließend wieder aufgebaut. 2017 wurde sie renoviert. Damals wurde versprochen, die ehemalige Eisenbahnbrücke nie wieder abzubauen.
Das ist fünf Jahre her. Bezos Jacht bringt das Versprechen jetzt anscheinend zum Brechen. Die Stadtverwaltung versichert allerdings, die Brücke nach dem Abbau wieder aufzubauen.
Bezos wolle Kosten für das Brücken-Vorhaben tragen
Außerdem verweist sie darauf, dass der Jacht-Bau auch Arbeitsplätze geschaffen habe. Zudem gebe es einen wirtschaftlichen Nutzen. In Auftrag gegeben hatte Bezos die 40 Meter hohe, 120 Meter lange und 430 Millionen Euro teure Jacht bei der Oceano-Werft. Es ist damit ihre größte Segeljacht. Der Amazon-Gründer werde die Kosten für den Brücken Ab- und Aufbau tragen. Das Vorhaben ist für den Sommer geplant und soll einige Wochen dauern.
Wenn die Holländer zu dumm sind den Weg zu prüfen, den das Schiff nimmt, wenn es ausgeliefert wird, kann man wohl kaum Herrn Bezos die Schuld geben! … Aber Schlagzeilen sind wichtiger als der Inhalt! … Typisch Medien! … Bezos könnte auch die Werft verklagen und die müsste dann für den Schaden aufkommen! Denn die Werft ist dafür verantwortlich!
Wie bitte?
Die bauen ein Schiff und denken nicht einmal darüber nach, ob/wie sie das in´s Meer bringen?
Was sind denn das für „VollProfis“?
Und, dass die es bei einem solchen Mega-Schiff, bei dem ja wohl die Kosten keine Rolle spielen, es nicht einmal schaffen, abklappbare oder teleskopierbare Masten zu verbauen, zeigt wohl leider die Qualität der dortigen Ingenieure…
Also, ich lasse mir meine Jacht woanders bauen… ;-)
Aber, das ist ja leider der heutige Standard: Überall wird ja auch „Nachverdichtet“ wie wahnsinnig und dann wird festgestellt: Na Hoppala, das Verkehrsnetz ist doch eh schon mehr als überlastet…
Das Brückenteil in der Mitte wird kurzzeitig entfernt, damit die Yacht mit ihrem Dynarigg da durch gehen kann. Wenig spektakulär, die Brücke selbst wird natürlich nicht abgebaut.
Als die Brücke seinerzeit gebaut wurde, ist der Durchgang von Motorschiffen bereits entsprechend mitgeplant worden, deshalb auch das fahrbare Mittelteil. Heute sind die Masten eben noch etwas höher.
Wenn man bedenkt, was die Schiffbauer von Papenburg alles für einen Klamauk anstellen, um ihre Megaliner durch die Ems an die Nordsee zu bringen, ist das ein schlichter Klacks. Für die Werft ist das ähnlich, nur dass vermutlich ein Schwimmkran zum Einsatz kommt, der das Mittelteil heraus hebt und anschließend wieder rein. Da kann man auch gleich mal die Antriebstechnik einer Revision unterziehen.
Ansonsten ist die Yacht in sofern interessant, weil das gebaute Dynarigg eines der wenigen ist, das bisher auf einem Schiff verbaut wurde. Wen es interessiert: https://www.youtube.com/watch?v=JupLghtmKZ8