Android-Apps ab sofort unter Windows 11 verfügbar – vorerst nur für Insider
Windows Insider aus den Vereinigten Staaten von Amerika haben ab sofort die Möglichkeit, eine Handvoll Android-Apps unter Windows 11 zu testen. Installiert werden die Apps aus dem neuen Microsoft Store, dessen nahtlos integrierter Android-Part vom Amazon-App-Store angetrieben wird. Einschränkungen bei der eingesetzten Hardware gibt es nicht. Die Apps sollen unter Intel-, AMD- und Qualcomm-Chips gleichermaßen laufen. Das bestätigt Microsoft in einem aktuellen Blogbeitrag.
Tiefe Integration ins System gewährleistet
Auch ansonsten hat Microsoft die Android-Apps nicht irgendwie ans System geflanscht, sondern sinnvoll integriert. Mithilfe der neuen Funktion „Snap Layouts“ können die Apps nebeneinander ausgeführt, an das Startmenü oder die Taskleiste angeheftet werden. Für die Interaktion können die Maus, Touch oder die Stifteingabe gewählt werden.
Ebenso sind Android-Apps in die Alt+Tab- und Task-Ansicht integriert, damit ihr schnell zwischen den Apps hin- und herwechseln könnt. Benachrichtigungen von Android-Apps zeigen sich im Aktionscenter und die Zwischenablage funktioniert auch für das Teilen zwischen einer Windows- und einer Android-App. Viele der Windows-Einstellungen für die Barrierefreiheit gelten bereits für Android-Apps. Microsoft verspricht, mit Amazon an weiteren Verbesserungen zu arbeiten.
Im ersten Schritt ist die Auswahl allerdings auf 50 Apps beschränkt. Darunter finden sich Spiele wie Lords Mobile, June’s Journey oder Coin Master. Natürlich darf Amazons Kindle-App nicht fehlen, aber auch das Fortbildungsangebot der Khan Academy ist vorhanden. Kinder dürften sich über Lego Duplo World freuen.
Technik hinter der Integration: Das Windows-Subsystem für Android
Technisch basiert die Android-Integration auf dem neuen „Windows-Subsystem für Android“, das den Amazon-App-Store nebst Katalog betreibt. Das Subsystem umfasst den Linux-Kernel und das Android-Betriebssystem auf der Basis des „Android Open Source Project“ (AOSP) in Version 11. Es wird über den Microsoft-Store als Teil der Amazon-App-Store-Installation verteilt, was den Vorteil hat, dass es kontinuierlich aktualisiert werden kann.
Das Subsystem wird in einer virtuellen Hyper-V-Maschine ausgeführt, ähnlich wie das Windows-Subsystem für Linux. So kann es die Runtime und APIs von Anwendungen in der AOSP-Umgebung auf die Windows-Grafikschicht, die Speicherpuffer, die Eingabemodi, die physischen und virtuellen Geräte und die Sensoren abbilden.
Das Windows-Subsystem für Android ist für das gesamte Spektrum an Windows-Prozessortypen verfügbar. ARM-Anwendungen sollen per Intels Bridge-Technologie auf AMD- und Intel-Geräten lauffähig gemacht werden. Entwickler verweist Microsoft an Amazon, wo es in Kürze weitere Details über frühe Entwicklerprogramme zur Veröffentlichung von Android-Apps im Amazon-App-Store geben soll. Tools zum Testen und Debuggen von Android-Apps unter Windows wollen die Partner zugänglich machen – vorerst existieren die selbst nur als Preview.