Das bislang unbekannte Fahrzeug namens Apollo RT6 EV ist eine Mischung aus einem SUV und einem Minivan. Das Lenkrad kann für vollautonomes Fahren entfernt werden. Der primär als Google-Konkurrent bekannte Suchmaschinenriese Baidu will den Apollo schon im kommenden Jahr in seinen Ride-Hailing-Dienst namens „Apollo Go“ aufnehmen. Das berichtet Reuters.
Serienproduktion in großem Stil geplant
Baidu forscht seit langem an Technologie rund um Elektroautos. Der Apollo RT6 ist ein autonomes Fahrzeug der sechsten Generation und das erste Modell, das auf Baidus selbstfahrender Xinghe-Plattform basiert. Vor allem auf diese Eigenentwicklung führt Baidu den Umstand zurück, dass der Apollo RT6 überschaubare Produktionskosten von 37.000 US-Dollar pro Einheit aufweise.
Die rationelle Fertigung ermögliche es dem Unternehmen überdies, bis zum nächsten Jahr Zehntausende von Robotaxis in großem Maßstab in chinesischen Megastädten wie Peking, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen zu bauen und zu betreiben.
„Diese massive Kostensenkung wird es uns ermöglichen, Zehntausende von Apollos in ganz China einzusetzen“, bestätigte Baidu-Chef Robin Li auf der hauseigenen Technologiekonferenz Baidu World 2022:
„Wir bewegen uns auf eine Zukunft zu, in der die Fahrt mit einem Robotaxi nur noch halb so viel kosten wird wie die Fahrt mit einem Taxi heute.”
Im RT6 finden zwei bis vier Fahrgäste Platz. Durch das abnehmbare Lenkrad kann der Innenraum frei genutzt werden. Baidu sieht primär „Sitzgelegenheiten, Verkaufsautomaten, Schreibtische oder Spielkonsolen“ als bevorzugte Innenausstattung der Robotaxis.
Vollautomatisiert, aber nicht autonom
Bei genauem Hinsehen stellt sich heraus, dass die RT6 „nur“ das vollautomatisierte Fahren nach Level 4 und nicht das autonome Fahren nach Level 5 anbieten werden. Es dürfte also damit zu rechnen sein, dass der Einsatz auf bestimmte Strecken begrenzt sein wird. Für das sichere Fahren nach Level 4 ist der Apollo RT6 mit 38 Sensoren – darunter ein Dutzend Kameras und acht LiDAR-Sensoren – ausgestattet.
Die bereits im Einsatz befindlichen Robotaxis der fünften Generation sollen künftig monetarisiert werden. Laut Baidu werden in der chinesischen Hauptstadt Peking inzwischen Gebühren erhoben. Das Unternehmen will seine Robotaxi-Dienste bis 2025 auf 65 und bis 2030 auf 100 Städte in China ausdehnen.