Seit Apple vor 16 Jahren den App-Store eröffnet hat, ging es für die App-Branche stetig nach oben. Zumindest bis 2022, als der Markt für Mobile-Anwendungen erstmals einen Umsatzrückgang von zwei Prozent verschmerzen musste. Besonders betroffen von dem Rückgang war der Games-Sektor, der sogar ein Minus von fünf Prozent verkraften musste.
2023 ging es für die App-Branchen wieder aufwärts. Das zeigen Daten des ehemals als App Annie bekannten App-Analytics-Anbieters Data.ai. Laut diesen Zahlen hat die Branche über App-Store, Googles Play-Store und chinesische App-Marktplätze hinweg insgesamt einen Umsatz von 171 Milliarden US-Dollar generiert. Das entspricht einem Wachstum von drei Prozent.
Nach wie vor rückläufig sind allerdings die Umsatzzahlen von Mobile-Games. Hier gingen die Konsument:innen-Ausgaben um zwei Prozent zurück. Insgesamt setzte der Mobile-Gaming-Markt aber immer noch mehr als 107 Milliarden Dollar um, womit nach wie vor ein Großteil der App-Umsätze auf den Spielebereich entfällt.
Werbeumsätze steigen im Mobile-Sektor weiter
Laut Data.ai wurden mit Mobile-App-Anzeigen im vergangenen Jahr 362 Milliarden Dollar umgesetzt. Das entspricht einem Anstieg von acht Prozent im Vergleich zu 2022.
Für dieses Jahr rechnet der Analytics-Anbieter mit einem weiteren Anstieg der Werbeausgaben im Mobile-Sektor. Die Wachstumsraten sollen sich zwar unterhalb der Werte aus den Corona-Jahren bewegen, dennoch gehen die Analyst:innen davon aus, dass der Werbeumsatz im Mobile-Segment 2024 über 400 Milliarden Dollar liegen wird.
Tiktok sorgt für Boom bei den Social-Umsätzen
Obwohl die Download-Zahlen im Social-Media-Bereich um vier Prozent nachgelassen haben, konnten die Anbieter auch außerhalb von Werbung ihre Umsätze steigern. Trendsetter ist in dem Bereich die Kurzvideoplattform Tiktok.
Während die App fast zehn Jahre brauchte, um abseits von Werbung einen Umsatz von einer Milliarde Dollar zu generieren, nimmt der Dienst jetzt pro Quartal mehr als eine Milliarde Dollar ein. Die Umsätze werden durch den Verkauf sogenannter Coins generiert, die Nutzer:innen wiederum an Video-Ersteller:innen spenden können.
Apps nutzen den ChatGPT-Hype für sich
KI war das bestimmende Thema der Tech-Branche im Jahr 2023. Von dem Hype wollten auch offenbar auch viele App-Anbieter profitieren. Laut Data.ai wurde im vergangenen Jahr daher die Beschreibung von mehr als 4.000 Apps um den Begriff „Chatbot“ erweitert. Mehr als 3.500 Apps wiederum nahmen den Begriff „GPT“ in ihre Beschreibung auf.
Außerdem gingen 2023 insgesamt etwa 2.500 neue Apps an den Start, die in ihrer Beschreibung auf den Begriff „Chatbot“ verwiesen. Mehr als 3.000 neue Apps wiederum nutzten die Bezeichnung „GPT“.