App-Tracking-Transparency: Nur 25 Prozent aller iOS-User teilen Daten mit Facebook
Wenn iPhone-Nutzer:innen gefragt werden, ob sie ihre Daten von Facebook tracken lassen möchten, sagt offenbar die überwiegende Mehrheit nein. Das beunruhigt die Werbetreibenden von Facebook, die den Zugriff auf einige ihrer wertvollsten Targeting-Daten verlieren und bereits feststellen, wie die Effektivität der Anzeigen schwindet.
Das berichtet die Nachrichtenseite Bloomberg und beruft sich dabei auf Untersuchungen des Analyseunternehmens Branch. Demnach stimmen nur 25 Prozent aller User dem Tracking zu.
Vor allem Werbetreibende auf Facebook, dem weltweit größten Anbieter von Onlineanzeigen, haben im letzten Monat Veränderungen bemerkt, schreibt Bloomberg. So sei es schwieriger für Unternehmen geworden, herauszufinden, welche Facebook-Anzeigen gut funktionieren, da die entsprechenden Daten fehlen. Außerdem sei es schwieriger, Menschen mit Anzeigen „neu anzusprechen“, die den Nutzern Artikel zeigen, die sie sich online angesehen, aber möglicherweise nicht gekauft haben.
Der Medienkäufer Gil David, der monatlich etwa eine Million US-Dollar für Facebook-Anzeigen für Kunden ausgibt, sagte Bloomberg, das Unternehmen habe früher über den Großteil der Verkäufe seiner Kunden Bescheid gewusst. Jetzt seien diese Daten inkonsistent; bei größeren Kunden erziele Facebook nur noch 64 Prozent des früheren Umsatzes, bei kleineren Kunden sogar nur 42 Prozent.
Als Apple mit der Veröffentlichung von iOS 14.5 im Frühjahr die App-Tracking-Transparenz (ATT) einführte, hatte die Werbebranche genau das befürchtet. Die neu eingeführte Funktion erlaubt es den Nutzer:innen, von App zu App einzeln festzulegen, welche Anwendung über die App-Grenzen hinweg auf Websites tracken darf.
Was Apple als Feature für mehr Privatsphäre anpreist, sorgt für Kritik. So hatten auch deutsche Verbände aus der Medien-, Internet- und Werbewirtschaft beim Bundeskartellamt Beschwerde eingereicht – bislang ohne Ergebnis. Wie sich nun langsam herausstellt, schienen die Bedenken gerechtfertigt. Für Marken heißt das: Mölglicherweise ist ein Umdenken im Geschäft mit First-Party-Daten notwendig.
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