Erste Untersuchungen des britischen Kartellamts CMA (Competition and Markets Authority) haben ergeben, was andere schon wussten: Apple begrenzt absichtlich Cloud-Anwendungen über Safari und bremst dafür massiv die Fähigkeiten des Browsers aus.
Das passiert dem Vernehmen nach, um Studios zur App-Entwicklung zu zwingen, die Apple Einnahmen generiert. An Web-Apps verdient der Konzern nichts. Nun strengt die CMA tiefere Ermittlungen an.
Der Verdacht ist nicht neu, zuletzt wies Telegram-Gründer Pavel Durow auf entsprechende Analysen hin. Er spricht davon, dass Apple das Internet absichtlich „verkrüppelt“.
Nun will das CMA ermitteln und dem Konzern zur Not Strafen androhen. Die Europäische Union ist mit dem Digital Markets Act schon weiter.
CMA kündigt Marktuntersuchungen an
Webentwickler:innen beschwerten sich der Pressemitteilung nach bei der Behörde über die Beschränkungen und damit verbundene „Unterinvestition“ Apples in die eigene Browsertechnologie. Das könne es erschweren, innovative Apps in die Hände britischer Verbraucher:innen zu bringen, befürchtet die CMA und kündigt eine Marktuntersuchung an. Der Vorwurf existiert bereits seit geraumer Zeit.
Das Gegenargument der beiden Browser-Monopolisten – zusammen haben sie 97 Prozent Marktanteil in Großbritannien – soll ebenfalls in die Untersuchung einfließen. Es lautet: Die Beschränkungen seien zum Schutz der Nutzer:innen nötig.
Diese Aussage werde mit der abgewogen, dass sich viele Unternehmen und Entwickler:innen im Vereinigten Königreich von den Einschränkungen behindert fühlen. „Wir werden untersuchen, ob die Bedenken, die wir gehört haben, gerechtfertigt sind, und, falls ja, Schritte zur Verbesserung des Wettbewerbs und der Innovation in diesen Sektoren festlegen“, schreibt die CMA.
Die Untersuchung kann bis zu 18 Monate lang dauern.
Digital Markets Act der EU wird Apple zwingen, mehr Engines zuzulassen
Die Europäische Union ist da schon weiter. Sie hat bereits festgestellt, dass es eine eklatante Schieflage gibt, und hat eine neue Rechtsgrundlage auf den Weg gebracht, den Digital Markets Act (DMA). Das Digitalgesetz tritt Anfang Mai 2023 in Kraft. Es verbietet den Plattformbetreibern, Dritte auszusperren, und zwingt sie zur Zusammenarbeit.