Der Analyst der Bank of America, Wamsi Mohan, der über die mögliche spätere der Vorstellung des iPhone 15 informiert, ist zwar weniger bekannt als Ming-Chi Kuo, der regelmäßig über Entwicklungen bei Apple berichtet, er hat allerdings schon 2020 beim verzögerten Marktstart des iPhone 12 einen Volltreffer gelandet.
iPhone 15 erst im Oktober?
Laut der Forschungsnotiz, die dem Finanznachrichtendienst Barron’s vorliegt, erwartet Mohan eine Verschiebung des Marktstarts um einige Wochen, was auf einen Termin für das iPhone-Event im Oktober hindeuten könnte. Konkrete Gründe für die Verzögerungen gibt der Analyst indes nicht an. Seine Informationen über die mutmaßlichen Verzögerungen bei Apples iPhone-Release stammen aus Zuliefererkreisen.
In seiner Forschungsnotiz schreibt Mohan ferner, dass die Ergebnisse des Juni-Quartals, die am 3. August veröffentlicht werden sollen, voraussichtlich weitgehend mit den Schätzungen übereinstimmen werden. Er sei jedoch besorgt, dass die Prognosen für das vierte Quartal 2023 enttäuschen könnten, da seine Untersuchungen der Zuliefererkanäle ergeben hätten, dass sich die Einführung des iPhone 15 um einige Wochen bis ins vierte Quartal verzögern könnte.
Ein verzögerter Marktstart des iPhone 15 ist für die Finanzwelt von großer Bedeutung, da sich so die Umsatzprognosen für Apple merklich verändern. Schließlich gilt das iPhone als Umsatztreiber für das Unternehmen. Mohan erwartet daher für das September-Quartal einen Umsatz von 87,1 Milliarden US-Dollar, was deutlich unter der Konsensschätzung von 91,6 Milliarden Dollar liegt.
iPhone 15 Pro: Angebliche Engpässe wegen Display-Problemen
Ein Grund für die mutmaßliche Verzögerung könnten Display-Probleme beim iPhone 15 Pro sein. So berichtet The Information (via 9 to 5 Mac), dass im Zuge einer Testproduktion beim Auftragsfertiger Foxconn die Display-Panel des Zulieferers LG bei Zuverlässigkeitstests durchgefallen seien.
Es heißt, dass das iPhone 15 Pro und 15 Pro Max etwas größere Displays als bisher erhalten sollen. Um die Geräte aber hinsichtlich der Abmessungen nicht zu verändern, sollen die Bildschirmränder (Bezel) verkleinert werden. Dem für die Produktion erforderliche Verfahren, das als „Low Injection Pressure Overmolding“ (LIPO) bekannt ist, hielten die LG-Displays angeblich aber nicht stand. Nun müsse Apple Änderungen am Design des Displays vor, damit es die Tests bestehen kann.
Durch diese Verzögerungen sei es möglich, dass die Pro-Modelle zum Marktstart nur in geringen Quantitäten verfügbar sein werden. Entgegen dem Analysten geht The Information aber noch von einem Start im September aus.
Späterer iPhone-15-Start nicht ausgeschlossen
Wenngleich es noch ungewiss ist, wann Apple sein iPhone-15-Event abhalten wird, wäre eine Abweichung von der Tradition nicht vollkommen ausgeschlossen. Schließlich begann das Apple-Jahr 2023 mit der Ankündigung der neuen Macbook Pro mit M2-Max- und -Pro-Chips im Januar schon anders.
Auch ein regelrechtes Frühjahrs-Event hat Apple sich in diesem Jahr gespart, wenngleich es keine so feste Tradition wie der September-Termin ist. Aber selbst neue Produktankündigungen im März oder April per Pressemitteilung entfielen.
Umso größer fiel dann die Entwickler:innenkonferenz WWDC 2023 in Sachen Hardware aus. Denn dabei wurde nicht nur der erste räumliche Computer Vision Pro enthüllt, sondern auch eine Fülle weiterer Hardware wie das neue Macbook Air 15 (Test), ein aktualisiertes Mac Studio (Test) und ein Mac Pro. Im der Regel liegt der Fokus der WWDC auf den Softwareplattformen wie iOS, macOS und watchOS sowie Entwicklungstools.
Ob sich das Apple-Jahr in der zweiten Jahreshälfte weiter so unberechenbar fortsetzt, oder der September wie eigentlich üblich ein iPhone-Event hervorbringt und es im Oktober eine Reihe neuer Macs geben wird, werden wir leider erst später erfahren. Bislang hieß es, dass im Oktober die ersten Macs mit M3-Chip erscheinen könnten.