Apple schraubt iPhone-Produktion zurück – und hat Marktführerschaft im Blick
Die Verkäufe des iPhone 13 liefen prächtig, rechnen Beobachter vor. Damit hat Apple auf dem Smartphonemarkt wieder einen Platz auf Spitzenreiter Samsung aufgeholt und steht nun auf Rang 2. Nur 5,3 Prozentpunkte trennen die Rivalen. Die Prognose der Marktforscher von Trendforce sieht im nächsten Quartal eine Wende: Demnach steige Apple mit 23,2 Prozent an die Spitze, während Samsung sich mit 19,4 Prozent dahinter einreihen werde. Der Grund liege auch in einem besseren Management der Logistikketten, sagen die Experten. Apple meistere den Mangel an Bauteilen effektiver als die Konkurrenz. Damit könnte auch die neuste Nachricht zusammenhängen: Apple pfeift die iPhone-Zulieferer zurück – die Nachfrage sei gesunken. Der Grund liegt ebenfalls in der Chipknappheit.
Apple warnt: Verkäufe werden nicht wieder anziehen
Einem Bloomberg-Bericht zufolge schrieb der US-Konzern den Partnerunternehmen, dass er nicht mehr mit einer Erholung der Nachfrage rechne. Apple hatte schon einmal die Produktion gedrosselt, allerdings wegen Versorgungsengpässen. Zurzeit begrenzen sie die Fertigung weit mehr als die Nachfrage. Doch ein Mechanismus verzahnt die beiden: Wenn Interessenten keines der begehrten Telefone finden, greifen sie zu einem anderen Modell – womöglich von einem Wettbewerber. Das soll nun zu der Nachfragewarnung geführt haben. Ursprünglich ging die Führung in Cupertino davon aus, die Produktionsdelle durch den Teilemangel im nächsten Jahr wieder aufzuholen. Nun informiert sie die Fertiger, dass diese Aufträge womöglich nicht zustandekommen. Deren Papiere gaben daraufhin stark nach.
Rekord-Saison mit Aktienralley
Analysten kalkulierten zuletzt einen Umsatzanstieg von sechs Prozent für die Weihnachtssaison. Für die letzten drei Monate des Jahres würde das einen neuen Rekord bedeuten: 117,9 Milliarden US-Dollar. Trotzdem erfüllt Apple damit nicht die Analystenschätzungen, die von noch besseren Zahlen ausgegangen waren. Inflation und Omicron-Variante dämpfen aktuell die Konsumlust, zum dem angekündigten Anstieg kommt es wohl nicht. Der nicht enden wollende Versorgungsengpass senkt die Prognose zusätzlich. Zunächst sauste der Aktienkurs Ende November hoch und machte in wenigen Tagen zehn Dollar Gewinn. Seitdem die Lieferantenwarnung bekannt ist, sank er wieder um fünf. Seit Herbst stieg er von 138 Dollar auf zuletzt 164 (2. Dezember 2021, 6:30 Uhr).