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Apple Watch: Nichtinvasive Blutzuckermessung kommt wohl langsam voran

Apple arbeitet angeblich seit Jahren an einer noninvasiven Lösung zur kontinuierlichen Blutzuckermessung, die noch auf die Steve-Jobs-Ära zurückgeht. Nun soll der Konzern einige Meilensteine erreicht haben, um die Glukoseüberwachung auf den Markt bringen zu können.
Wie Bloomberg berichtet, wird die Entwicklung des Glukosemonitors bei Apple als „Moonshot-Projekt“ betrachtet und wurde bislang hinter einem „geheimen Gesundheits-Startup“ namens Avolonte Health versteckt. Mittlerweile sei das Projekt, an dem Hunderte Ingenieur:innen forschten, in Apples „Exploratory Design Group“ (XDG) untergebracht.
Laut Bloomberg verfolgt Apple einen anderen Ansatz als die Medizintechnikunternehmen Abbott und Dexcom. Diese bieten Dauermonitore an, die in die Haut gesteckt und alle zwei Wochen ausgetauscht werden müssen. Apple nutze für das Glukosemonitoring im Unterschied eine als Silizium-Photonik bekannte Chiptechnologie sowie ein Messverfahren namens „optische Absorptionsspektroskopie“. Dieses System nutzt Laser, um Licht bestimmter Wellenlängen in einen Bereich unter der Haut zu senden, in dem sich Zwischenzellflüssigkeit befindet, die von Glukose absorbiert werden könne.
Das auf den Sensor der Apple Watch zurückgeworfene Licht soll dann die Glukosekonzentration anzeigen, die mithilfe eines Algorithmus den Blutzuckerspiegel einer Person bestimmen könne. Das Glukosesystem basiere auf von Apple selbst entwickelten Chips und Sensoren.
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Derzeit sei ein Prototyp mit entsprechender Technik, der um den Bizeps einer Person geschnallt werden kann, noch in etwa so groß wie ein iPhone, so Bloomberg. Die Funktionalität wurde in den letzten zehn Jahren an „Hunderten von Menschen“ getestet, heißt es weiter. Im Zuge dessen habe Apple die Ergebnisse mit Proben verglichen, die in herkömmlichen Pricktests genommen wurden.
Trotz der erreichten Meilensteine befinde sich Apples Glukosemesssystem laut Bloomberg noch in der „Proof-of-Concept-Phase“. Allerdings heißt es, dass das Unternehmen nun glaubt, dass die Technologie realisierbar sei und „auf ein praktikableres Design verkleinert werden“ müsse.
Der Glukosesensor soll dem Bericht zufolge nicht ausschließlich Diabetiker:innen ansprechen, sondern für alle Träger:innen einer Apple Watch als als Präventivmaßnahme dienen. Denn der Sensor könne auch Menschen warnen, wenn sie prädiabetisch sind.
Durch eine Warnung könnten Träger:innen ihren Lebensstil ändern, um die Entwicklung von Typ-2-Diabetes zu vermeiden, heißt es. Bloomberg zufolge hat das Regulierungsteam von Apple schon erste Gespräche über eine staatliche Zulassung des Systems geführt.
Seit der Einführung der Apple Watch in 2015 hat sich die Smartwatch immer mehr zu einem Gesundheitswerkzeug entwickelt. Das erste Modell verfügte zunächst nur über einen Herzfrequenzsensor, der eher auf Fitness-Tracking ausgelegt war. Sukzessive wurden in den Folge-Generationen weitere Sensoren und Funktionen integriert. Seit 2018 ist die Watch in der Lage, Elektrokardiogramme (EKG) am Handgelenk zu erstellen, später ist ein Sensor zur Messung des Blutsauersauerstoffgehaltes eingezogen. Mit der Apple Watch Series 8 (Test) kann nun auch die Körpertemperatur gemessen werden, mit der Frauen ihren Zyklus in der Health-App tracken können.
Zuletzt wurde gemutmaßt, dass die Blutzuckermessung frühestens 2024 in die Apple Watch einziehen könnte. Angesichts des neuen Berichts dürfte das Projekt sich aber noch ein paar Jahre bis zur Marktreife hinziehen.
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