Apple will Satellitenkommunikation auf iPhones ausbauen – aber SpaceX blockt

Apple will die Satellitenkommunikation auf dem iPhone weiter ausbauen und hat dafür in den vergangenen Jahren mehrere Milliarden US-Dollar investiert. Wie das Wall Street Journal berichtet, könnte SpaceX, der Raumfahrt- und Telekommunikationskonzern von Elon Musk, diesen Plänen jetzt aber einen Strich durch die Rechnung machen.
Apple investiert in satellitengestützte iPhone-Kommunikation
Schon im Jahr 2022 hat Apple demnach 450 Millionen Dollar in den Aufbau seiner Satelliteninfrastruktur investiert. Ein Großteil des Geldes floss damals an Globalstar, ein US-amerikanisches Unternehmen, das weltweite Sprach- und Datenkommunikation über ein eigenes Satellitennetzwerk anbietet. Im November erweiterte der Technologiekonzern die Partnerschaft und beteiligte sich mit 20 Prozent an Globalstar.
Ziel von Apple ist es, iPhones künftig auch jenseits der klassischen Mobilfunknetze kommunikationsfähig zu machen. Schon mit dem iPhone 14 wurde eine Funktion eingeführt, die es Nutzer:innen ermöglicht, einen Notruf via Satellit abzusetzen. Ab dem Betriebssystem iOs 18 sollen alle iPhone-Nutzer:innen iMessage-Nachrichten via Satellit versenden und empfangen können.
SpaceX könnte den geplanten Ausbau jetzt aber ins Wanken bringen: Laut dem Wall Street Journal drängt SpaceX die US-Regulierungsbehörden, dem von Apple unterstützten Anbieter Globalstar keine erweiterten Frequenznutzungsrechte zu gewähren. Apple verfolgt eigentlich das Ziel, von SpaceX unabhängig zu bleiben. Sollte Musk mit seinem Vorstoß Erfolg haben, könnte Apple trotz seiner Investitionen in Globalstar gezwungen sein, mit SpaceX zu kooperieren, um die satellitengestützte iPhone-Kommunikation weiter auszubauen.
Frequenzmonopole werden zum Wettbewerbsrisiko
Satelliten kommunizieren über Funkfrequenzen mit der Erde. Um Störungen zu vermeiden, werden diese Frequenzbereiche regional reguliert und lizenziert. Ziel ist es, Überschneidungen zu verhindern – etwa wenn zwei Anbieter im selben Gebiet auf derselben Frequenz senden. Unternehmen wie SpaceX versuchen, sich möglichst viele dieser Frequenzen zu sichern. Denn je mehr Bandbreite ein Anbieter kontrolliert, desto schneller und zuverlässiger kann er seine Dienste anbieten – ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Problematisch wird es dann, wenn ein Unternehmen in einer Region zu viele Frequenzen blockiert. In diesem Fall haben andere Anbieter nämlich kaum noch Spielraum, um eigene Satellitendienste anzubieten. Die Folge sind mögliche Funklöcher oder die Tatsache, dass konkurrierende Anbieter nur langsamere oder eingeschränkte Verbindungen anbieten können. Für Verbraucher:innen besteht zudem das Risiko steigender Preise, wenn ein Anbieter durch Frequenzmonopole faktisch den Markt kontrolliert.
Streit um Satellitenfrequenzen: Wer behält die Macht im All?
Der aktuelle Konflikt zwischen Apple und SpaceX um Satellitenfrequenzen könnte nur ein Vorgeschmack auf künftige Auseinandersetzungen im erdnahen Orbit sein. Satellitengestützte Dienste bieten in abgelegenen Regionen ohne Festnetz- oder Mobilfunkanschluss entscheidende Vorteile. Sollte der Streit zwischen den beiden Unternehmen aber eskalieren, droht ein extrem fragmentiertes System – oder ein Monopol, das von den wenigen kontrolliert wird, die zuerst in Satelliten investiert haben. Beides wäre vor allem für die Menschen, die auf Satellitenkommunikation angewiesen sind, von großem Nachteil.
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