Arbeiten in der Bahn: Mit diesen 3½ Expertentipps seid ihr produktiv unterwegs
Im Zug zu arbeiten ist für die meisten Menschen wohl eher Qual als Anlass zur Freude. Sie vermissen ihren bequemen und rückenfreundlichen Stuhl, den eigenen Schreibtisch mit ausreichend Platz und Ruhe – von einer stabilen Internetverbindung ganz zu schweigen.
Nicht so Lasse Stolley. Der 17-Jährige hat seinen Lebensmittelpunkt im Sommer 2022 in die Bahn verlegt und arbeitet – und lebt – seitdem in Zügen und DB-Lounges. Geduscht wird im öffentlichen Schwimmbad, geschlafen im Nachtzug oder am Flughafen – und tagsüber fährt er mit seiner Bahncard 100 durch die Bundesrepublik und arbeitet als App-Entwickler für ein kleines Kölner Startup.
Zugegeben: Stolleys außergewöhnlicher Lebensstil ist nicht für jede:n etwas – und doch können wir einiges daraus lernen.
In der kommenden Ausgabe unseres Magazins, das am 25. Mai erscheint, könnt ihr mehr über die Arbeit von unterwegs lesen. In unserem Artikel geht es unter anderem darum, warum Lasse Stolley sich für dieses Leben entschieden hat, wie Expert:innen auf das Thema blicken und warum wir eigentlich nicht alle „on the road“ arbeiten.
So klappt es mit der Arbeit im Zug
Damit die Arbeit im Zug so angenehm wie möglich von der Hand geht, gilt es, ein paar Dinge zu beachten, so Stolley.
Nicht in der 2. Klasse fahren
„Die erste Klasse bietet sich zum Arbeiten deutlich besser an“, erklärt der Experte: Mehr Platz, (oft) leerere Abteile und ein ungedrosseltes WLAN sorgen für eine angenehmere Arbeitsatmosphäre.
Selbst für Internet sorgen
WLAN ist ein gutes Stichwort: Die Qualität der Internetverbindung in den Zügen schwankt stark; das hängt auch von der Strecke ab, weiß Lasse Stolley. Er empfiehlt deshalb einen Mobilfunkvertrag mit unbegrenztem Datenvolumen, um das Smartphone zum privaten Hotspot zu machen.
Ruhige Bereiche aufsuchen
Wer Ruhe braucht, sollte sich unbedingt in den Ruhebereich setzen – das ist sicherlich kein Geheimtipp. Stolley rät aber zusätzlich, die Plätze zu meiden, die für Vielfahrer:innen des Bahnbonus-Programms reserviert sind. „Da sitzen oft die, die viele Videokonferenzen im Zug halten“, weiß er. „Die sind teilweise echt nicht leise.“
Bonus-Tipp: Beste Strecke aussuchen
Wer die Möglichkeit hat, Einfluss auf die Reiseroute zu nehmen, sollte das nutzen. Wer beispielsweise von Hamburg nach München möchte, kann über Hannover und Fulda fahren – oder über Berlin. „Auf der Strecke über Berlin hat man eine deutlich bessere Internetverbindung, das ist zum Arbeiten viel besser“, erklärt Stolley. Zeitlich seien beide Strecken „ziemlich identisch“.