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Ratgeber

Assessment-Center: Definition, Aufgaben und Vorbereitung

Mit der Einladung zum Assessment-Center bist du deinem Traumjob schon einmal einen großen Schritt näher gekommen. Was dich bei einem Assessment-Center erwartet und wie du dich darauf vorbereitest, erfährst du in diesem Artikel.

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Assessment-Center können nervenaufreibend sein – müssen sie aber nicht. (Foto: shutterstock/ Monkey Business Images)

Heute setzen fast alle Großunternehmen bei der Personalauswahl auf Assessment-Center, um die potenziellen Angestellten auf Herz und Niere zu prüfen. Assessment-Center sind präzise auf die Stellenanforderungen zugeschnitten. So erhoffen sich Unternehmen, die passenden Kandidat:innen für die zu besetzenden Stellen auszuwählen.

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Was ist ein Assessment-Center?

Das Assessment-Center, kurz AC, ist ein beliebtes Verfahren zur Personalauswahl. Dahinter steckt ein aufwendiger Auswahlprozess, der von mittelständischen und großen Unternehmen für die Einstellung von Mitarbeitenden genutzt wird. Das Assessment-Center soll die Kandidat:innen ermitteln, die die Anforderungen des Jobs am besten erfüllen und am besten zum Unternehmen passen.

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Dazu werden sie mit Aufgaben konfrontiert und müssen unter Beobachtung ihre fachliche und persönliche Kompetenz unter Beweis stellen. Zentrale Frage ist immer: Welche:r Bewerber:in passt am besten für die zu besetzende Stelle? Geleitet werden Assessment-Center von der internen Personalabteilung des Unternehmens, meistens aber von einer externen Personalberatung oder beiden zusammen.

Was bedeutet Assessment-Center wörtlich?

Der englische Begriff to assess bedeutet übersetzt beurteilen oder bewerten. Ein Assessment-Center ist also ein „Beurteilungszentrum“. Was bei einem Assessment-Center passiert, kannst du dir also denken: Es geht darum, die Kandidat:innen zu beurteilen, um sie anschließend bewerten zu können und so hoffentlich die beste Person für den Job zu finden.

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In der Einladung zu einem solchen Auswahlverfahren wird heute eher selten der Begriff „Assessment-Center“ genutzt. Denn es gibt eine Vielzahl weiterer Bezeichnungen, die auf ein Assessment-Center hindeuten, zum Beispiel.:

  • Auswahltag
  • Bewerbertag
  • Development-Center
  • Personalentwicklungsseminar
  • Auswahlseminar
  • Qualifizierungsseminar

Was erwartet mich bei einem Assessment-Center?

Was genau dich bei einem Assessment-Center erwartet, unterscheidet sich je nach Austragungsart. Es gibt Assessment-Center in Gruppen oder einzeln. Heute werden Kandidat:innen häufig auch zu einem Online-Assessment-Center eingeladen.

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Eins ist bei allen Formen gleich: Du musst deine fachliche und persönlich Kompetenz in Aufgaben und Gesprächen unter Beweis stellen. Während der gesamten Zeit wird dein Verhalten von Recruiter:innen beobachtet und bewertet. Assessment-Center können ein- oder mehrtägig sein. Der der Ablauf wird dir normalerweise in der Einladung mitgeteilt.

Was sind typische Aufgaben eines Assessment-Centers?

Die Aufgaben, denen du dich bei einem Assessment-Center stellen musst, orientieren sich an den Stellenanforderungen, schließlich geht es darum, den:die perfekte:n Kandidat:in für den Job zu finden. Typische Aufgaben sind Wissens- oder Intelligenztests, Gruppendiskussionen, Rollenspiele oder Fallstudien.

Branchenspezifischer, aber ein gern genutzter AC-Klassiker ist die Postkorbübung. Bei der Aufgabe geht es darum, wichtige von unwichtigen Aufgaben zu unterscheiden und diese nach ihrer Dringlichkeit zu sortieren. Am Ende der meisten Assessment-Center folgt außerdem ein Klassiker bei der Personalauswahl: das Vorstellungsgespräch.

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Einzelheiten: Was du über die typischen Aufgaben eines Assessment-Centers wissen musst

Am Anfang eines Assessment-Centers steht häufig die Selbstpräsentation. Du wirst gebeten, dich vorzustellen. Hier solltest du nicht einfach deinen gesamten Lebenslauf herunterrattern. Den kennt die Jury schon. Bei der Selbstpräsentation sind weniger die Hard Skills gefragt. Es kommt auf dein Auftreten an. Wie präsentierst du dich? Wie drückst du dich aus? Überlege dir am besten schon vor dem Assessment-Center Anekdoten zu deinem Lebenslauf und stelle während des Vortrags deine Stärken und Erfolge heraus. Zum Beispiel als Höhepunkt deiner Präsentation.

Bei Theoretischen Tests wird dein Allgemeinwissen geprüft. Wer war der letzte Bundespräsident? Wie heißt die Hauptstadt von Thüringen? Auf Fragen wie diese solltest du eine Antwort haben. Häufig wird hier auch Branchenwissen abgefragt. In einigen Fällen kommt es auch auf deine Logik und Konzentration an.

Ein beliebtes Element bei Assessment-Centern sind Praktische Tests oder Rollenspiele. Auch diese Aufgaben orientieren sich meistens stark an dem Job, auf den du dich bewirbst. So könnte es sein, dass du in einem Rollenspiel ein Verkaufsgespräch führen oder unter Zeitdruck eine branchentypische Aufgabe lösen musst.

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Bei Gruppenaufgabe wird deine Teamfähigkeit auf die Probe gestellt. Ihr bekommt die Aufgabe, über ein bestimmtes Thema zu diskutieren oder eine gemeinsame Aufgabenstellung zu lösen. Die Aufgabe wird häufig bei Berufsanfänger:innen genutzt. Es geht um Lösungskompetenz und Teamgeist. Hier gilt: Verbieg dich nicht. Außerdem solltest du dich nicht mit den anderen vergleichen, so schwer das auch ist. Trotzdem solltest du dich kompromissbereit zeigen und nicht auf Biegen und Brechen versuchen, deine Meinung durchzusetzen. Ein hilfreicher Tipp für Gruppenaufgaben: Merke dir die Namen deiner Mitbewerber:innen und sprich sie damit an. Dass zeigt, dass du mit Menschen umgehen kannst.

Einer der wichtigsten Bestandteile der meisten Assessment-Center ist das Bewerbungsgespräch. Häufig ist es der letzte Programmpunkt und dient in vielen Fällen dazu, das Testverfahren noch einmal Revue passieren zu lassen. Hier wirst du nach deiner Selbsteinschätzung gefragt. Deine Chance, Zusatzpunkte zu sammeln und vorherige Fehler auszubügeln. Damit bildet das Bewerbungsgespräch den – hoffentlich – krönenden Abschluss des Assessment-Centers.

Das Bewerbungsgespräch kann der Startschuss für einen neuen beruflichen Lebensabschnitt sein. Was Expert:innen empfehlen und was du vor und während des Bewerbungsgespräch beachten solltest, verrät dir unsere ultimative Checkliste.

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Am Ende des Vorstellungsgespräch hast du häufig die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Hier findest du 10 Fragen, die du am Ende deines Vorstellungsgesprächs stellen kannst.

Wie bereitet man sich auf ein Assessment-Center vor?

„Liebe:r Bewerber:in, vielen Dank für Ihre Bewerbung, hiermit laden wir Sie recht herzlich zum Assessment-Center ein.“ – du hast eine Einladung zu einem Assessment-Center erhalten. Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch, deine Bewerbungsunterlagen waren erfolgreich und haben dem Unternehmen gefallen. Jetzt heißt es, auch im Assessment-Center zu überzeugen. Dabei ist eine gute Vorbereitung das A und O. Das Gute: Ein Assessment-Center lässt sich gut vorbereiten.

Die Selbstpräsentation solltest du vor dem Assessment-Center vorbereiten. Schreibe dir auf, was du sagen möchtest, und überlege dir einen roten Faden. Dann heißt es üben, üben, üben. Das nimmt die Nervosität, wenn es darum geht sich, vor den zukünftigen Chef:innen zu präsentieren. Die Selbstpräsentation lässt sich gut zu Hause vor dem Spiegel oder mit Freunden und der Familie üben.

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Rechne damit, dass du während deiner Präsentation unterbrochen wirst. Auf provokative Fragen nach Herausforderungen, Problemen oder Lücken und Brüchen im Lebenslauf solltest du eine Antwort parat haben. Leg dir vorher ein paar Argumente zurecht. Bei Stressfragen heißt es Ruhe bewahren. Schließlich geht es bei der Selbstpräsentation um mehr als nur deinen Lebenslauf. Es geht auch darum, wie du dich artikulierst und präsentierst.

Auch theoretische Tests lassen sich gut vorbereiten, denn auch Allgemeinwissen lässt sich üben. Befasse dich mit Themen, die abgefragt werden könnten. Die gängigsten Allgemeinwissenstests findest du im Netz. Bleibe bei Politik und Wirtschaft auf dem Laufenden. Lies dich auch in Themen ein, die die Branche, in der du dich bewirbst, aktuell beschäftigen. Wenn du noch nicht regelmäßig Nachrichten konsumierst, solltest du jetzt damit anfangen. Informiere dich außerdem zu dem Unternehmen, bei dem du dich bewirbst. Schau dir die Website an und lies dir Artikel dazu durch. Die Namen der Geschäftsleitung, Gründungsjahr und die Anzahl der Mitarbeiter:innen – Unternehmenswissen muss direkt aus dir rausgeschossen kommen.

Tausche dich mit anderen über ihre Erfahrungen in Assessment-Centern aus. Das kann mögliche Unsicherheiten vor dem Tag nehmen und hilft dir auch bei der Vorbereitung. Wenn du die Möglichkeit hast, sprich mit Mitarbeiter:innen des Unternehmens oder Menschen, die sich bereits dort beworben haben.

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Ein absolutes No-go bei einem Assessment-Center ist es, zu spät zukommen. Daher gilt: Plane deine Reise frühzeitig, berechne genügend Pufferzeit ein und nimm dir ein Hostel- oder Hotelzimmer, falls das Assessment-Center in einer anderen Stadt stattfindet. Das spart dir unnötigen Stress vor einem ohnehin schon stressigen Tag.

Lies dir die Einladung zum Assessment-Center und den Ablaufplan mehrfach durch. Um nichts Wichtiges zu verpassen, solltest du dein E-Mail-Postfach im Blick behalten, falls weitere E-Mail des Unternehmens kommen. Offene Fragen solltest du bereits in den Tagen vor dem Assessment-Center klären. Zum Beispiel:

Was zieht man zu einem Assessment-Center an?

Der erste Eindruck zählt. Das gilt selbstverständlich auch bei einem Assessment-Center. Da man den ersten Eindruck bekanntlich nicht wiederholen kann, solltest du bereits bei deiner Ankunft auf dein Auftreten achten. Dazu zählt auch das Outfit. Wähle ein Outfit, das zum Unternehmen passt. Dabei kommt es auch auf die Branche an, in der du dich bewirbst.

Wenn du dir unsicher bist, was du anziehen sollst gilt: lieber overdressed als underdressed. Dein Outfit sollte bequem sein und gut sitzen. Denn wohlfühlen ist das A und O, denn das strahlst du aus.

Was sollte man zu einem Assessment-Center mitbringen?

Wenn du bestimmte Unterlagen oder Geräte mitbringen musst, findest du meistens einen Hinweis darauf in deiner Einladung zum Assessment-Center. Es empfiehlt sich, eine vollständige Bewerbungsmappe mitzunehmen. Just in case. Außerdem solltest du genug zu trinken und etwas zu essen mitbringen.

Zwar gibt es bei den allermeisten Assessment-Centern ein Catering, jedoch solltest du auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Da es keinen guten Eindruck macht, ständig aufs Smartphone zu schauen, ist es außerdem praktisch, eine Armbanduhr zu tragen. Dann weißt du immer, wie spät es gerade ist oder wie viel Zeit dir noch für eine Aufgabe bleibt.

Sollte man ein Assessment-Center nachbereiten?

Wer vorbereitet, sollte auch nachbereiten. Nach dem Assessment-Center solltest du den Tag reflektieren und dir Notizen machen. Schreibe dir auf, was gut und was schlecht lief. Außerdem ist es sinnvoll, sich die Fragen zu notieren, die im Vorstellungsgespräch gestellt wurden.

Das nächste Vorstellungsgespräch kommt bestimmt und dann kannst du von deinen eigenen Erfahrungen profitieren. Falls das Assessment-Center am Ende trotz Vorbereitung nicht so lief wie erhofft, hilft es, sich daran zu erinnern: Aus Fehlern lernt man.

Warum werden Assessment-Center eingesetzt?

Assessment-Center sind präzise auf die Stellenanforderungen zugeschnitten und reduzieren so das Risiko für Fehlentscheidungen bei der Stellenbesetzung. Aus Sicht der Unternehmen ermöglichen sie eine umfassende Beurteilung. Denn Unternehmen bekommen so einen genaueren Eindruck von den Skills der Bewerber:innen aber auch von den Persönlichkeiten dahinter. Da alle Bewerber:innen dasselbe Testverfahren durchlaufen, ermöglichen Assessment-Center außerdem eine – zu einem gewissen Maß – bessere Vergleichbarkeit der Kandidat:innen.

Bewerber:innen haben bei einem Assessment-Center die Chance, mit ihren Leistungen zu überzeugen. Die Überzeugungschancen sind höher, auch weil mehr Zeit bleibt, um die Jury von sich zu überzeugen. Es geht nicht nur um die Hard Skills, auch die Persönlichkeit zählt und kann ein ausschlaggebender Punkt bei der Auswahl sein. Auch wenn es am Ende nicht mit dem Job klappt, ist ein Assessment-Center eine gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und das eigene Netzwerk zu vergrößern. Gerade wer am Anfang der Karriereleiter steht, kann nochmal an anderer Stelle auf Mitbewerber:innen treffen und auch das Unternehmen wird in Zukunft wieder Personal suchen.

Welche Kritik gibt es an Assessment-Centern?

Die Vorbereitung und Durchführung eines Assessment-Centers sind aufwendig – für die Kandidat:innen genau wie für das Unternehmen. Für das Unternehmen kosten sie Zeit, Geld und Ressourcen. Die Kosten sind damit im Vergleich zu anderen Verfahren relativ hoch.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die mangelnde Validität. Schließlich lässt sich aus dem Verhalten der Bewerber:innen vor Ort nur bedingt ableiten, wie sie sich im Berufsalltag verhalten. Die Bewerber:innen bereiten sich auf die Aufgaben und Situationen, mit denen sie konfrontiert werden, vor. Es ist verlockend, die eigene Persönlichkeit zu verstellen, um dem gesuchten Profil besser zu entsprechen. Dabei geht Authentizität verloren und die Jury hat möglicherweise ein verzerrtes Bild der Teilnehmer:innen.

Eine kritische Auseinandersetzung damit, warum Assessment-Center am Ziel vorbeischießen, findest du in diesem Artikel: Lauter Schlaubi-Schlümpfe – warum Assessments am Ziel vorbeischießen.

Kritik an Assessment-Centern mag berechtigt sein, eins ist aber klar: Sie bleiben. Schließlich sind sie eins der beliebtesten Verfahren zur Personalauswahl. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du der nervenaufreibenden Erfahrung Assessment-Center allerdings entspannt entgegenblicken.

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