Seit Wochen teasert Audi seine neuen Stromermodelle an, die am Mittwochabend schließlich ihre Premiere feierten. Das SUV Q4 E-Tron und die Schrägheck-Variante Q4 Sportback E-Tron stellen laut Autobauer das untere Ende des Audi-Portfolios dar.
Audi Q4 E-Tron und Sportback in 3 Antriebsvarianten
Audi will den 4,59 Meter langen Q4 E-Tron und die Sportback-Version in drei Antriebsvarianten anbieten. Beim Einstiegsmodell „Q4 35 E-Tron“ setzt der Autobauer dabei auf eine 52-Kilowattstunden-Batterie der MEB-Plattform. Diese kommt etwa auch im VW ID 4 zum Einsatz. Der Heckmotor des Q4 35 besitzt eine Leistung von 125 Kilowatt (170 PS). Die mittlere Variante Q4 40 E-Tron hat ebenso nur einen Motor an der Hinterachse, jedoch mit 150 Kilowatt (204 PS).
Beim Topmodell, dem Q4 50 E-Tron Quattro, verbaut Audi zwei E-Motoren für den elektrischen Allradantrieb. Sie bringen es auf 220 Kilowatt respektive 299 PS Maximalleistung. Damit erziele das Modell eine Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometer in 6,2 Sekunden und eine elektronisch begrenzte Spitzengeschwindigkeit von 180 Kilometer pro Stunde. Laut Audi wird der Motor an der Vorderachse aus Gründen der Effizienz nur dann aktiv, „wenn hohe Leistung oder starker Grip gefordert ist“. Der Q4 E-Tron erzielt einen cw-Wert von 0,28, die Sportback-Variante einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,26.
Die Reichweite des Q4 35 E-Tron wird mit 341 Kilometern (Sportback: 349 Kilometer) nach WLTP angegeben. Der Q4 40 E-Tron soll mit einer 77-Kilowattstunden-Batterieladung bis zu 520 Kilometer (WLTP) (Sportback: 528 Kilometer) weit kommen, so Audi. Der Q4 50 E-Tron Quattro mit der gleichen 77-Kilowatt-Batterie erziele bis zu 488 Kilometer (Sportback: 497 Kilometer) nach WLTP.
Nachgeladen werden die Stromer mit einer Ladeleistung von maximal 125 Kilowatt, wodurch unter idealen Bedingungen in rund zehn Minuten Strom für etwa 130 Kilometer (WLTP) nachgepumpt werden können. Die AC-Ladeleistung des Q4 35 liegt bei 7,4 Kilowatt zweiphasig, die dreiphasige Elf-Kilowatt-Ladeoption, die ab dem Q4 40 verbaut ist, will Audi vorerst nicht anbieten, erklärte Michael Kraus aus der Audi-Entwicklung dem Branchenportal Electrive.net: „Die kleine Batterie ist tauglich, auch mit 7,2 Kilowatt über Nacht oder einen Arbeitstag vollständig laden zu können. Die nachträgliche Unterstützung für das schnellere AC-Laden sei technisch möglich, aber derzeit nicht geplant.
Audi Q4 E-Tron mit Sonos-Sound
Im Innenraum der Q4-E-Tron-Modelle befindet sich serienmäßig ein digitales Kombiinstrument mit 10,25-Zoll-Display. Das mittlere Display mit akustischem Feedback hat eine 10,1-Zoll-Diagonale mit Auflösung von 1.540 x 720 Pixeln. Es dient laut Audi zur Steuerung des Infotainmentsystems, zur Navigation und weiterer Komfortfunktionen, zudem unterstützt es die Texteingabe per Handschrift.
Gegen Endes des Jahres wird der Autobauer ein optionales, größeres Display mit 11,6-Zoll und einer Auflösung von 1.764 x 824 Pixeln anbieten. Die Autos bieten außerdem eine Sprachsteuerung, die mit dem Keyword „Hey Audi“ gestartet wird. Auf Wunsch können die Q4-Modelle mit einem Augmented-Reality-Head-up-Display ausgerüstet werden. Eine Premiere ist der Einsatz von Sonos-Lautsprechern: Neben den Q4-E-Tron-Modellen wird der Sound des US-Sound-Spezialisten auch im A1, Q2 und Q3 zum Einsatz kommen.
Der Kofferraum des Q4 E-Tron fasst je nach Stellung der Rücksitzlehnen ein Volumen von 520 bis 1.490 Liter, beim Sportback sind es 535 bis 1.460 Liter, erklärt Audi. Das sind für die MEB-Familie keine Bestwerte: Der Skoda Enyaq iV fasst 585 Liter (1.710 Liter mit umgeklappter Rückbank).
Beide Q4-E-Tron-Versionen können Anhänger bis 1.000 Kilogramm Gewicht ziehen (gebremst, bei zwölf Prozent Steigung), die Quattro-Varianten schaffen bis 1.200 Kilogramm.
Audi Q4 E-Tron kostet ab 42.000 Euro
Der Verkaufsstart der Q4-E-Tron-Varianten soll im Juni erfolgen. Die Preise – vor Förderung – beginnen bei 41.900 Euro für das 125-Kilowatt-Modell. Das 150-Kilowatt-Modell kostet ab 47.500 Euro, die Quattro-Version ist ab 52.900 Euro zu haben. Für die Sportback-Versionen verlangt Audi rund 2.000 Euro mehr.
Produziert wird der Q4 E-Tron im sächsischen VW-Werk Zwickau. Dort laufen schon die vollelektrischen VW-Modelle ID 3 und ID 4 auf der gleichen MEB-Plattform vom Band. Die Synergien sollen mit dazu beitragen, die Gewinnmargen der elektrifizierten Audis in drei Jahren auf das Niveau der Benziner und Dieselautos zu heben, erklärt Audi. Konzernweit soll es bis 2029 rund 19 Millionen Fahrzeuge auf der MEB-Basis geben, erklärt Duesmann.