
Autonomes Fahren mit GM-Tochter Cruise. (Foto: General Motors)
Ein erster Versuch der auf autonomes Fahren spezialisierten GM-Tochter Cruise, sich einen Sensorhersteller ins Haus zu holen, dürfte gescheitert sein. Das kalifornische Startup Strobe, das Cruise im Herbst 2017 gekauft hat, kämpft mit Verzögerungen bei der Herstellung eines Lidar-Systems. Cruise ist daher für die Schlüsseltechnologie auf externe Anbieter aus China angewiesen. Das könnte sich jetzt ändern.
Denn laut einem Bericht von The Information hat Cruise den deutschen Radarhersteller Astyx übernommen. Zu den finanziellen Details des Deals gibt es keine Informationen. Cruise hat den Zukauf gegenüber The Information aber offiziell bestätigt.
Das in Ottobrunn in der Nähe von München angesiedelte Astyx wurde 1997 aus der ehemaligen Weltraumsparte des Daimler-Konzerns ausgegründet. Es ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Höchstfrequenz-Radarsensoren und -modulen, die auch an die Autoindustrie geliefert werden. Bisher ist Astyx dabei als Lieferant von Systemen an Konkurrenten von Cruise in Erscheinung getreten.
Vor gut drei Jahren hatte sich der deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen 45 Prozent der Anteile an Astyx gesichert. Die Firma mit ihren 60 Mitarbeitern hat im Jahr 2018 einen Umsatz von sechs Millionen Euro gemacht und einen Verlust von 3,5 Millionen Euro eingefahren.
In puncto Radarsysteme soll Astyx der Konkurrenz allerdings zwei Jahre voraus sein, wie The Information unter Berufung auf Branchenbeobachter schreibt. Andere sind allerdings der Meinung, dass die Qualität in den vergangenen Jahren nachgelassen habe. Cruise jedenfalls scheint mit der zugekauften Technologie zufrieden zu sein. Astyx werde dabei helfen, die Cruise-Mission, selbstfahrende Autos im großen Stil herzustellen, voranzutreiben, sagte eine Sprecherin des Unternehmens.
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Autonome Autos haben ihren festen Platz in unseren Zukunftsvisionen. Aber mal ehrlich: Wie lange reden wir schon über selbstfahrende Autos, autonomes Fahren, Roboterfahrzeuge? Abwegige Utopien sind sie längst nicht mehr. Doch die Unternehmung erfordert noch Geduld, auch wenn das Thema überall auf der Agenda steht.