Die ZF Friedrichshafen AG hat auf der CES 2023 eine überarbeitete Robo-Shuttle-Reihe und eine neue Partnerschaft vorgestellt. Der People Mover fährt elektrisch, fahrerlos und auch im Mischverkehr. 22 Personen finden in dem geräumigen Kleinbus Platz. Er fährt bis zu 40 Kilometer pro Stunde schnell, künftig sollen auch 80 möglich sein.
Zwei Batterietypen offerieren 50 oder 100 Kilowattstunden, die bis zu 130 Kilometern Reichweite ermöglichen sollen. Das berichtet n-tv.
Der US-Anbieter Beep will die autonomen Transportsysteme (ATS) anschaffen – inklusive Flottenmanagement, Wartung, Reparatur und Training. Am Ende sollen mehrere Tausend People Mover durch US-Städte surren.
People Mover fährt autonom auf Level 4
Die Reihe stammt von dem niederländischen Unternehmen 2getthere, das ZF 2019 übernommen hat. Das Unternehmen realisiert seit Ende der 90er-Jahre fahrerlose Transportsysteme für Mensch und Fracht. Doch der eher straßenbahnähnliche Vorläufer war primär auf getrennten Fahrspuren unterwegs. Alte Strecken gibt es am Amsterdamer Flughafen, neuere verlaufen etwa in der autofreien Stadt Masdar (Vereinigte Arabische Emirate).
Dank Lidar-, Radar-, Kamera- und Geräuscherkennungssystemen, die ein „Supercomputer“ von ZF mithilfe von künstlicher Intelligenz verarbeitet, kann das neue Modell hingegen autonom auf Level 4 fahren. Das Fahrzeug sieht weder Fahrer:in noch Lenkrad vor und benötigt keine feste Streckenführung.
Zertifiziert, behindertengerecht und ohne Fahrer:in
ZF bietet das ganze Ökosystem an: Konnektivität, Hard- und Software sowie Dienste. Das Unternehmen versichert in der Pressemitteilung, alle Komponenten und Systeme sind „Automotive Grade“ zertifiziert, erfüllen also hohe Sicherheits- und Qualitätsmaßstäbe. Die neuen People Mover sind mit Rampen ausgestattet und gewährleisten Barrierefreiheit beim Transport, aber auch beim Ein- und Aussteigen. Sie entsprechen dem US-Gleichstellungsgesetz „Americans with Disabilities Act“.
ZF betont, die Shuttles können rund um die Uhr auf definierten Routen eingesetzt werden. Das Unternehmen schreibt: „ÖPNV-Betreiber können somit Fahrgästen auch bei geringer Nachfrage ein Mobilitätsangebot zur Verfügung stellen und gleichzeitig – trotz akutem Fahrermangel – Fahrlinien ausbauen.“
ZF will Rundum-Sorglos-Service bieten
ZF sieht sich nicht nur als Shuttle-Anbieter, sondern als Partner für den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge. „Daher umfasst die Partnerschaft auch ein umfassendes Servicekonzept“, schreibt das Unternehmen. 20.000 Werkstattpartner, alleine 3.000 in den USA, sollen als Garanten für eine schnelle Versorgung und Betreuung stehen.
Zudem hat ZF eine Tochterfirma für das komplette Ökosystem aufgebaut. ZF Mobility Solutions hilft bei der Strecken- und Anschaffungsplanung und der Infrastruktur bis zum Lade- und Flottenmanagement, verspricht der Konzern. ZF-Chef Torsten Gollewski sagt: „Autonome Transportsysteme sind keine Vision mehr. Wir starten mit der Umsetzung.“