
Wie gut ist Full Self-Driving von Tesla? Ein Analyst hat getestet. (Bild: Beach Media/Shutterstock)
Tesla-CEO Elon Musk weist in den Analyst:innenkonferenzen anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen gern darauf hin, dass Investor:innen den Autobauer nicht verstünden, wenn sie das großspurig als Full Self-Driving (FSD) vermarktete Fahrassistenzsystem nicht nutzen würden. Ein Analyst hat jetzt die Probe aufs Exempel gemacht.
Unfall nur knapp verhindert
Wie Bloomberg berichtet, soll der Truist-Securities-Analyst William Stein dabei nur knapp einem Unfall entgangen sein. Das Model Y, so Stein, habe auf einer Kreuzung beschleunigt, obwohl das Auto noch nicht vollständig nach rechts abgebogen war.
„Mein schnelles Eingreifen war unbedingt erforderlich, um einen ansonsten sicheren Unfall zu verhindern“, schrieb Stein in einem Bericht an seine Kund:innen. Und es habe noch einen weiteren Vorfall gegeben, bei dem ein manuelles Eingreifen notwendig war – als nämlich ein Polizist ihn per Handzeichen aufforderte, an die Seite zu fahren, um einen Trauerzug passieren zu lassen.
FSD lässt Fahrer zu viel Freiheit
Darüber hinaus habe das Model Y auf einem kurvigen Straßenabschnitt mit durchgezogener weißer Linie verbotenerweise zweimal überholt. Weitere Auffälligkeit: Das FSD-System blieb über längere Zeit aktiviert, auch wenn Stein die Hände vom Lenkrad nahm oder den Blick von der Straße abwendete.
Beim Test mit komplett abgewendetem Gesicht, bei dem sein Beifahrer die Straße im Auge behielt, dauerte es zwischen 20 und 40 Sekunden, bis ein Warnsignal kam. Im Ernstfall könnte das zu schweren Unfällen führen.
Umwerfend gut, aber noch nicht nützlich
Dennoch war Stein durchaus beeindruckt von den Fähigkeiten des Systems, insbesondere wie gut sich FSD an Fahrbahnsperrungen, Schlaglöcher und Verkehrsströme anpasste. Nach einer ersten Testfahrt im April 2024 lautete Steins Urteil „umwerfend gut, aber aktuell noch nicht nützlich“. Die zweite Fahrt im Juli fasste Stein so zusammen: „nicht besser, eher schlechter“.
Insgesamt befand Stein laut Bloomberg, dass die von ihm getestete FSD-Version „wirklich erstaunlich“ ist. Aber: Das Ganze sei nicht annähernd an der von Musk wiederholt angekündigten Lösung der Frage des autonomen Fahrens dran.