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So wird „Baldur’s Gate 3“ unabsichtlich zum exklusiven PS5-Konsolentitel

Das für PC und Mac am 3. August erschienene Spiel „Baldur’s Gate 3“ wird am 6. September auch auf Sonys PS5 erhältlich sein. Nur für Microsofts Xbox gibt es keinen Erscheinungstermin. Wir erklären warum.

Von Dieter Petereit
3 Min.
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Baldur's Gate 3. (Bild: Larian Studios)

Larian Studios, das Entwicklerstudio des Dungeons-and-Dragons-Spiels „Baldur’s Gate 3“ hat ein ziemlich großes Problem. Es kann sein eigentlich fix und fertig programmiertes Spiel nicht auf der Xbox Series starten lassen.

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Microsofts Paritätsregel stoppt „Baldur’s Gate 3“ auf der Xbox

Schuld sind Microsofts Paritätsregeln. Denn die besagen, dass alle Spiele sowohl auf der Xbox Series X als auch auf der Series S vollständig und ohne Qualitäts- oder Mechanikveränderungen laufen müssen.

Gleichzeitig aber bietet die Series S leistungsmäßige Einschränkungen, die eben diese Parität der Funktionen schwierig macht. Während sowohl die Xbox Series X als auch die PS5 über 16 Gigabyte RAM verfügen, verbaut Microsoft in der Series S nur zehn Gigabyte.

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Zudem läuft sowohl der Arbeitsspeicher wie auch das gesamte Grafiksystem mit einer geringeren Geschwindigkeit als die anderen Konsolen. Microsoft beschränkt hier offenbar absichtlich die Möglichkeiten der Spieleprogrammierer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.

„Baldur’s Gate 3“. (Bild: Larian Studios)

Das scheint zwar offenbar in den meisten Fällen kein Problem zu sein. Bei „Baldur’s Gate 3“ aber ist es ein Problem: Denn das verfügt über ein technisch aufwendiges Split-Screen-Feature, das auf der Series S einfach nicht funktionieren will.

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Anspruchsvolles Feature nicht auf Series S lauffähig

„Wir haben keine Exklusivitätsvereinbarung, die uns daran hindert, das Spiel auf der Xbox zu veröffentlichen“, twitterte Michael Douse, Director of Publishing bei Larian Studios, im Juli auf X (Ex-Twitter) und ergänzte: „Das Problem ist eine technische Hürde. Wir können das Split-Screen-Feature nicht entfernen, weil wir verpflichtet sind, mit Feature-Parität zu starten, und deshalb versuchen wir weiterhin, es zum Laufen zu bringen.“

Douse geht davon aus, dass diese Versuche noch mindestens bis zum Jahresende andauern werden. So hat Microsoft unabsichtlich eine Konsolenexklusivität für die PS5 geschaffen, die mindestens vier Monate halten wird – eine kleine Ewigkeit im schnelllebigen Game-Geschäft.

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„Wir haben eine ganze Reihe von Ingenieuren, die sehr hart daran arbeiten, etwas zu schaffen, was kein anderes RPG dieser Größenordnung erreicht hat: nahtlosen Drop-in, Drop-out-Koop auf der Series S“, twitterte Douse weiter. „Wir hoffen, dass wir bis zum Ende des Jahres ein Update haben werden.“

Studios und Spieler üben Kritik an Paritätsregel

Es ist nicht bekannt, wie viele weitere Titel durch die Paritätsregel nicht oder nur eingeschränkt für die Xbox veröffentlicht wurden. Es gibt aber durchaus viel Kritik an der Regel – sowohl von Spieler:innen als auch von Entwicklerstudios.

„VIELE Entwickler sitzen seit einem Jahr in Meetings und versuchen verzweifelt, die Series-S-Launch-Anforderungen fallen zu lassen“, twitterte der VFX-Künstler Ian Maclure von Bossa Studios im vergangenen Jahr. „Die Studios haben einen Entwicklungszyklus hinter sich, in dem sich die Series S als Albatros um den Hals der Produktion erwies, und jetzt, da die Spiele fest mit Blick auf die neuen Konsolen entwickelt werden, wollen die Teams diesen Prozess nicht wiederholen.“

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Klimafreundlich Zocken: 6 Stromspartipps für das Gaming Quelle: shutterstock.com

Auf Kritik von Spieler:innen, die sich fragten, ob die Series S die neunte Konsolengeneration insgesamt „zurückhält“, äußerte sich Microsoft abwiegelnd. Niedrigere Zielvorgaben würden im Gegenteil dazu beitragen, dass Spiele auf leistungsstärkeren Konsolen noch besser laufen, argumentierte der Hersteller.

Der Spieldesigner Lee Devonald von Rocksteady beschwerte sich gegenüber Gamerant, dass Multiplattform-Entwickler „für die niedrigste Leistung optimieren müssen“, denn „wir haben eine Current-Gen-Konsole, die nicht viel besser ist als eine Last-Gen-Konsole“, womit er sich auf die Xbox Series S bezog. „Eine ganze Generation von Spielen wird durch diese Kartoffel gelähmt“, twitterte er erbost.

Sony profitiert von bewährtem Konzept

Während Microsoft also absichtlich auf die Bremse tritt, hat Sony sich für den bewährten Weg entschieden und seine Playstation 5 mit mehr Leistung, schnellerem Laden, besserer Grafik und flüssigeren Animationen als bei der PS4 ausgestattet.

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Das hat funktioniert. Mit mehr als 40 Millionen PS5-Konsolen in Haushalten weltweit führt Sony die Konsolenverkäufe mit Abstand an.

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